Posts Tagged ‘U-Bahn’

Laaangsaaam.

Dienstag, Dezember 2nd, 2008

Bald folgt ein Neuseeland-Urlaubsbericht. Aber der muss noch reifen. Andi war wieder schneller und hat die schönsten Bilder veröffentlicht. Guckstu!

Passend zum Jetlag hatte ich heute das Glück, in einem U-Bahn-Wagen zu fahren, in dem nur die Notbeleuchtung an war. Das war muckelig – genau richtig :-). Der Jetlag hält sich übrigens in Grenzen und legt mich nicht so lahm wie der letzte.

U-Bahn-Erlebnisse III – Spiegeläffchen

Mittwoch, März 14th, 2007

Es ist wieder an der Zeit, über die kleinen, teils amüsanten, Geschehnisse zu berichten, denen ich auf meinen täglichen U-Bahnfahrten beiwohnen darf. Heute möchte ich mal meine Faszination darüber zum Ausdruck bringen, mit welcher Hingabe sich Menschen in der gegenüberliegenden Scheibe selbst betrachten.

Ein junger Mann, in oben merkwürdig weiter, dafür an den Beinen recht enger, Sporthose, wird nicht müde, seine zuckenden Oberarmmuskeln, die nebenbei bemerkt wenig beeindruckend waren, zu betrachten. Immer wieder richtet er sein Base-Cap und posiert für sich selbst. Seinen Oberkörper platziert er so, dass er ihn trotz eines Mannes ihm gegenüber noch in der Scheibe sehen kann, was dazu führt, dass er recht seltsam dasitzt.

Meine Beobachtungen mache ich so unauffällig wie möglich, damit er nicht auch noch das Gefühl bekommt, er hätte Bewunderer!

An einem anderen Tag sitzt mir ein Püppchen (vielleicht 16 oder 17) gegenüber. Sie fummelt sich ununterbrochen in den Haaren rum, legt die einzelnen Strähnen zurecht und betrachtet sich von allen Seiten, streicht wieder eine Strähne beiseite und begutachtet ihr Werk in der Scheibe neben meinem Kopf. Bestimmt 8 Stationen lang. Selbst mein amüsiertes Grinsen, irritiert sie nicht. Sich die Haare zu machen, scheint bei Frauen das Pendant zum Muskelspiel der Jungs zu sein. Nur die Herren mit besonders gegelten oder gefönten Haaren korrigieren des Öfteren deren Sitz mit Blick in die Fensterscheiben.

In derselben Bahn wie der junge Mann mit dem Cap befindet sich noch ein weiteres nettes Exemplar. Ein schokobrauner Pubertant steht vor der Tür und hängt mit beiden Armen oben an der Querstange. Während der mit seinem Kumpel redet (beide tragen Muscle-Shirts – bei ca. 10 °C), schaut er sich selbst in die Augen. Erst übt er den Gangsterblick, dann flirtet er fast mit sich selbst. Selbstverständlich immer auch einen Blick auf seine kontrahierenden Oberarmmuskeln gerichtet.

An einem Abend vor ein paar Wochen fahre ich mit einer ältere Dame, die möglicherweise auf dem Weg ins Theater ist. Sie ist edel gekleidet, doch auch sie fuhrwerkt sich durch die – bis dahin perfekt sitzende – Frisur als sie sich vor dem Ausstieg in der Tür sieht. Was der Sache nicht unbedingt zum Vorteil gereicht, aber ich find´s toll, was einem so an kostenfreier Unterhaltung geboten wird! ;-)

U-Bahn-Erlebnisse II

Mittwoch, November 1st, 2006

Mancher sieht aus wie seine eigene Karikatur:
Honk und seine Perle sitzen mir gegenüber in der Bahn, zwischen ihnen ist ein Platz frei. Es scheint irgendwie uncool zu sein, so dicht neben der Frau zu sitzen, die er vielleicht liebt. Außerdem kann er kaum breitbeiniger sitzen, so dass es direkt daneben für sie eh eng geworden wäre. Seine Haare sind schulterlang und nach hinten gegelt, er trägt eine Jeans mit Bündchen! und hellen Flecken.

(Wasserstoff-)Blondie und trägt eine dieser Nikki-Trainingshosen mit völlig unpassenden, biederen Schuhen, die das Gesamtbild irgendwie stören. Es ist ein bisschen, als ob sie zu Hause sittsam gekleidet *kicher* losgegangen ist, sich dann irgendwo aufgebretzelt und umgezogen hat, aber kein zweites Paar Schuhe mitgenommen hat. Über die Dauer unserer gemeinsamen Fahrt betrachtet sie sich im gegenüberliegenden Fenster und fummelt in ihrer Frisur rum.

Als sie in Lichtenberg aussteigen, komplettiert sich das Bild der Karikatur. Er steht auf und beeindruckt mit einem recht eigenwilligen Gang. Er geht mit dem unteren Teil seines Körpers voran … also nicht technisch, so bewegen wir uns ja alle fort ;-), sondern eher physisch… Richtung Tür. Der Oberkörper folgt etwas versetzt. Sie dackelt brav mit ihrem Täschchen hinterher. Beide sind eigentlich nicht hässlich, aber die äußere Erscheinung und das seltsame Gebaren lenken doch sehr davon ab.

Ich liebe es, die Menschen in der U-Bahn zu beobachten, auch wenn ich manchmal Dinge sehe, die nicht hätten in mein Blickfeld treten müssen ;-) Und es ist lustig im Nachhinein noch einmal zu lesen, wer alles unter welchen Umständen Erwähnung in meinem Blog findet. Dann stellt sich mir allerdings die Frage, ob schon mal jemand über mich gebloggt hat. Darüber, dass ich mit der Nase wackel, wenn die juckt oder über andere mir nicht bekannte Auffälligkeiten :-D