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Rom – Teil 2

Samstag, November 13th, 2010

Nu geht’s endlich weiter mit dem Rom-Bericht.

Tag 4:

  • Petersplatz: Die Warteschlange für den Eintritt zum Dom reichte einmal über den Petersplatz; es ging aber recht zügig.
  • Petersdom: Wir sind zuerst zur Kuppel rauf. Einen Teil mit dem Aufzug, den Rest zu Fuß auf immer schmaler werdenden Treppen, deren Wände sich mit der Kuppel nach innen neigen. Nichts für Menschen mit Raumangst. Der Aufstieg lohnt. Zum einen, weil man nach unten in das Innere des Doms gucken kann, zum anderen natürlich wegen des Ausblicks über Rom.
  • Vatikanische Museen: Proppenvoll. Wir sind relativ zielstrebig Richtung Sixtinische Kapelle gelaufen. Ansonsten kann man hier aber richtig viel Zeit verbringen. Der Kartenraum war sehr beeindruckend. Riesige alte Karten aus verschiedenen Epochen. Die Sixtinische Kapelle hab ich mir irgendwie anders vorgestellt, kirchenmäßiger. Es ist nur ein hoher, großer Raum, dessen Wände und Decke bemalt sind. Ich weiß, … Kunstbanause. Auch der so viel kopierte Ausschnitt aus Michelangelos Deckenfresko, Die Erschaffung Adams, ist viel kleiner als ich dachte. Aber es ist ja auch hoch oben. Trotzdem schön. Die Wendeltreppe zum Ausgang fand ich auch toll. Dabei fällt mir ein, ich muss dringend mal wieder mein „Treppen-Album“ updaten.

Tag 5:

  • Porta San Paolo: An der Porta liegt die Bahnstation, von der der Zug nach Ostia Antica abfährt. Der Praetor Caius Cestius ließ sich hier eine Pyramide als Grabmal bauen – wohl der einzige Grund, warum man sich noch an ihn erinnert.
  • Ostia Antica: Wer auf ausgebuddelte Steine steht, wird das hier lieben. Ich fand’s extrem beeindruckend. Das Gelände der antiken Stadt Ostia ist riesig und die freigelegten Häuser geben einen guten Überblick, wie das Leben hier ausgesehen haben muss. Es gibt Friedhofsbauten, Bürger- und Herrenhäuser, diverse Thermen1 und viele Geschäfte und Tavernen mit unfassbar vielen Mosaiken. Auch hier kann man teilweise einen Blick auf noch ältere Funde unter dem ohnehin schon alten Straßenbelag erhaschen. Mich hat’s total umgehau’n. Dadurch, dass man wirklich im Zickzack durch alle „Häuser“ muss, um die Juwelen zu finden, ging mir dann gegen Nachmittag die Latsche aus. Von hier habe ich einige Piniensamen mitgebracht.
  • Ostia: Da Ostia Antica eine Hafenstadt war und von daher mal am Meer gelegen haben muss, konnte das ja nu soweit nicht weg sein. Drum sind wir noch zwei Stationen weiter gefahren, um in „Ostia Stadt“ mal einen Fuß ins Mittelmeer zu halten. Das, was wir von dem Ort gesehen haben, hat uns jetzt nicht sehr beeindruckt und der Strand war hübsch zugebaut und in kleine Häppchen zu Privatstränden der Hotels zerteilt. Nur ein Steg ermöglichste es dem gemeinen Volk, wenigstens ein Stück Wasser von oben zu sehen. Muss man nicht haben. Noch ein paar Stationen weiter soll es aber etwas muckeliger sein und so wie man es an einer italienischen Strandpromenade erwartete.
  • Nachtaufnahmen: Trotz des anstrengenden Tagesausflugs sind wir am Abend noch los, um Nachtaufnahmen zu machen. Kolosseum und Konstantisbogen hatten wir abgehakt und kamen gerade am Petersdom an, da wuchs sich der Nieselregen zu einem Gewitter aus. Das wurde also nur eine sehr kurze Runde.

Tag 6:

  • Via Appia Antica: Mit dem Bus sind wir ein Stück auf der Via Appia Antica entlang gefahren. Die Straße verläuft schnurgerade von Südosten nach Rom und soll an ihren Seiten auch einige Sehenswürdigkeiten bereithalten. Wenn ich noch mal in Rom sein sollte, will ich mir das geanuer angucken.
  • Katakomben unter San-Sebastiano: Direkt an der Via Appia Antica liegen diese Katakomben. Wir haben eine Führung mitgemacht. Verschlungene Gänge mit unzähligen Nischen, aber gänzlich ohne Knochen (in dem begehbaren Teil der Anlage). Trotzdem sehr interessante Geschichte. U. a. liegt hier der Ursprung des Wortes „Katakombe“. In einem ehemaligen Erdloch stehen kleine Grabhäuschen mit schönen Verziehrungen. Die folgende Kirche hat mal einfach mal oben drauf gebaut.
  • Kirche San-Sebastiano: Ist sicher geschichtlich interessanter als optisch. Kirche eben.
  • (Domitilla-Katakomben): Nach einem kleinen Fußmarsch erreichten wir noch diese weiteren von 3 Katakomben. Da schlossen sie aber gerade für die Mittagspause. Also fuhren wir zurück in die Stadt.
  • Castel Sant’Angelo: Die Engelsburg. Erzengel Michael steht auf dem Dach. War u. a. Zitadelle, Gefängnis und Wohnsitz. Beeindruckender Bau – auch wieder mit Aussicht.
  • Kirche San Salvatore in Lauro: Altar mit Plastiktischdecke und blauem Leuchtebild.
  • Piazza Navona: Ein schöner, langgezogener Platz (ehemaliges Stadion) mit mehreren Brunnen. Viele Marktstände von Malern und Künstlern. Schönes Ambiente. Hier haben wir Eis gegessen.
  • Spanische Treppe: Welche Treppe? Ich seh nur Menschen. Setzen wir uns doch mal dazu und gucken was passiert. (Nichts.)
  • Trinita dei Monti: Kirche am oberen Ende der Treppe.
  • Kirche ?: Kleine Kirche an der Via dei Condotti. Name ließ sich nachträglich nicht ermitteln. Die Straße soll übrigens eine der schönsten Einkaufsstraßen sein. So so. *gähn*

Tag 7:

  • Park der Villa Borghese: Wir haben uns Fahrräder gemietet und sind durch den Park geschüsselt. War lustig. In die Villa sind wir nicht. War so voll und die Einlasszeiten so komisch.
  • Basilika Santa Maria Maggiore: Reich verzierte, aber irgendwie durchhängende Kassettendecke.
  • Verkehrsbeobachtungen: Vom Dach unseres Hotels hatten wir einen guten Blick auf den großen Kreisel an der Porta Maggiore. Die Römer fahren augenscheinlich wie sie wollen, aber wenn man es eine Weile beobachtet, hat es System. Und sie hupen nicht einfach nur so, sondern offenbar nur, wenn jmd. nicht genug oder schnell genug Platz macht. Sehr interessant zu sehen, dass es gut funktioniert, wenn alle so chaotisch fahren.

Tag 8:

  • Rückreise: Transfer zum Flughafen und ab nach Hause. Brrr, kalt und nass hier.
  • Fazit: Ganz schön kaputt alles ;-). Aber toll! Noch faszinierender, wenn man sich vor Augen hält, dass all das ausgebuddelte Zeug nur einen Bruchteil darstellt und darunter noch ältere Zeugnisse liegen.
  1. die müssen ganz schrumpelig gewesen sein vom vielen Baden []

Rom – Teil 1

Sonntag, November 7th, 2010

Wie in „Romulus und Remus“ oder wie in „Alle Wege führen nach Rom“ oder auch wie bei „Asterix erobert Rom“ – nicht zu verwechseln mit zum Beispiel „read only memory“. Es ist die Hauptstadt von diesem Italien da am Mittelmeer. Und da waren wir (vom 09. bis 16.10.). Was wir da angeguckt haben, würde ich jetzt hier mal stichpunktartig aufschreiben – also nicht ganz so detailliert wie sonst. Bei Andi gibt’s natürlich auch noch was dazu.

Anreise: mit dem Flugzeug von Berlin Schönefeld (blä) nach Ciampino, Rom. Von dort mit dem Shuttle-Bus (8 € p. P. für Hin- und Rück) zum Hauptbahnhof Termini.

Unterkunft: Hotel Latinum an der Porta Maggiore. Von Termini zu Fuß in 15-20 Minuten zu erreichen. Niedliches Hotel mit Dachterrasse, WLAN und Klimaanlage. Letzteres ist bestimmt im Sommer sehr nötig, da man aufgrund des Verkehrslärms und der Autoabgase das Fenster in der Nacht nicht offen lassen kann. Das Frühstück war übersichtlich, aber ansich gut (siehe Essen).

Essen: Hat mich nicht umgehauen. Deutsches Italienisch schmeckt mir da irgendwie besser. Frühstück war sehr schwer verdaulich (hellweiße, luftgefüllte Weizenbrötchen und süßes Gebäck). Bei den kleineren Restaurants außerhalb (wie ums Hotel rum) gab’s wirklich leckere Gerichte. Dort schmeckten auch Nudeln und Pizza sehr gut. Die Touristenspeisungen im Zentrum waren unteres Mittelmaß, wenn man bei Pizza und Pasta blieb. Gerichte wie Osso Buco oder Saltimbocca waren ok. Preise waren auch ok, wenn man (wie überall) außerhalb der Sichweite von Sehenswürdigkeiten blieb.

Verkehr: Zwangsläufig geht einem in dieser Stadt irgendwann die Latsche aus. Das gut ausgebaute Netz der Öffentlichen hilft da sehr. Diverse Busse und Straßenbahnen und zwei U-Bahnen bringen einen zum Ziel. Das Wochenticket für 17 € pro Nase war für uns perfekt.

Als Fußgänger den Autoverkehr zu überleben, war anfangs schon schwieriger. Im Gegensatz zu Deutschland muss man dem Autofahrer durch mutiges Losgehen signalisieren, dass man die Straße vor ihm überqueren möchte. Dann halten sie (hoffentlich) auch an. Bleibt man stehen und wartet,… bleibt man eben stehen und wartet… bis sich ein Autofahrer der komischen Touristen erbarmt und anhält. Hier gilt: When In Rome Do As The Romans Do.

Reiseführer: Vis-à-vis Rom von DK.

Nu geht’s aber los. Dopplungen (wenn wir, wie am Petersdom, irgendwo mehrfach vorbei gekommen sind) lass ich weg und ich werd sicher auch nicht zu jeder Kirche was schreiben.

Tag 1:

  • Während des Transfers vom Flughafen: Die Häuser haben Haare! In den Wohngebieten stehen so viele Antennen auf den Dächern, dass es aussieht als stünden ihnen die Haare zu Berge. :-D
  • Santa Croce in Gerusalemme: Kirche.
  • Porta Asinaria: Altes Tor (Tor der Esel) in der Aurelianischen Stadtmauer.
  • Basilica San Giovanni in Laterano: Erste christliche Basilka Roms und ehemals Papstresidenz. Unfassbar riesiges Tor. Bemerkenswert: Kassettendecke, Fußboden und Wandmalereien. Die kleinen Kerzen, die man in Kirchen kaufen kann, sind in Rom häufig elektrisch. :-)

Tag 2:

  • Kolosseum: Amphietheater mit Blick auf den Tempel der Venus und der Roma und den Konstantins Bogen. Haben eine Führung mitgemacht, die nicht am verabredetet Punkt gestartet ist. Akustisch konnte ich unsere Führerin nur verstehen, wenn ich ihre Stimme auch ohne Funkgerät hören konnte. Bemerkenswert: Die riesigen Stahlklammern, mit denen das Bauwerk zusammengehalten wird. Die Löcher in sämtlichen Pfeilern, die daher resultieren, dass man nicht nur die Verkleidung geklaut und wiederverwendet hat, sondern auch die metallischen Haken zwischen Mauerwerk und Fassade. Der „Blumentopf“, in dem jetzt Bäume wachsen, der aber das Fundament der zerstörten Nero-Statue war, die dem Kolosseum möglicherweise ihren Namen gab.
  • Palatin: Einer der bekannten Hügel Roms und antike Stätte. (Eigentlich ist da alles irgendwie antike Stätte). Angeblich Standort der Höhle, in der Romulus und Remus bei der Wölfin wohnten. Diverse alte Steine, u. a. vom Domus Augustana (Kaiserpalast) und vom „Stadion“. Bemerkenswert: Reste der Wandverziehrungen in einem der Paläste.
  • Forum Romanum: Ein riesiges Trümmerfeld mitten in der Innenstadt mit Funden aus sämtlichen Epochen Roms. Von oben hat man einen guten Blick auf all die Tempel und Gebäude – allesamt bemerkenswert. Von Osten nach Westen: Titusbogen, Basilika des Konstantin und des Maxentius (unfassbar riesig!), Kirche Santa Francesca Romana, Tempel des Romulus (Original-Bronzetüren), Haus der Vestalinnen, Tempel der Vesta, Tempel des Antoninus und der Faustina, Basilika Aemilia (geschmolzene Münzen im Steinboden), Tempel des Julius Caesar, Tempel von Castor und Pollux, Curia, Septimius-Severus-Bogen (im Mittelalter hatte ein Barbier seinen Laden in dem halb verschütteten Bogen), Tempel des Saturn, Tempel des Vespasian. Außerdem bemerkenswert: alter Straßenbelag.
  • Trjansmärkte und -säule Weltwunder der Antike. Eine Art frühes Einkaufszentrum. Im Hintergrund: der schiefe Turm nördlich der Märkte, den man nach einem Blitzschlag nicht mehr aufgebaut hat.
  • Denkmal für Vittorio Emanuele II: groß und weiß; mit Treppenaufscheuchern – weil man da nicht sitzen soll. Richtig gute Aussicht vom Dach. Fahrt nach oben mit dem Glasaufzug: 7 € p. P.
  • Piazza del Campdoglio: Ein Platz auf dem Kapitol (noch ein Berg) mit drei Gebäuden nach einem Entwurf von Michelangelo. Statuen von Romulus und Remus sowie von Castor und Pollux. Ausladende Treppen. In den Gebäuden waren wir nicht.
  • Aracoeli-Treppe und Kirche Santa Maria in Aracoeli: Willst du einen Lottogewinn, musst du diese Treppe auf Knien hochrutschen. Kirche von außen irgendwie bunkermäßig; von innen schön: Fußboden, blaues Bienenfenster (Wappen von Urban VIII).
  • Teatro di Marcello: Reste eines Amphietheaters, an das über die Jahrhunderte immer neue Gebäude angebaut wurden. Umbau zur Festung im 13. Jahrhundert.
  • Portikus der Octavia: alter Kram, der in eine „neue“ Kirche integriert wurde.

Tag 3:
Regentag. Sonst übrigns T-Shirt-Wetter – sehr angenehm! Touristen und Schirmverkäufer – überall.

  • Fontana di Trevi: Brunnen, groß, mit Wasser.
  • Kirche Santi Vincenzo e Anastasio: Kleine Kirche gegenüber des Brunnens.
  • Kirche Sant’Ignazio di Loyola: Jesuitenkirche mit coolen Fresken, die in den Raum zu ragen scheinen, und mit Schein-Kuppel. Sehenswert!
  • Hadrian-Tempel: Zumindest Reste davon, die in die heutige Börse integriert wurden.
  • Piazza della Rontonda mit Pantheon: Unspektakulärer Platz mit äußerlich sehr baufälliger Rotunde. Diese Rotunde ist das Pantheon und von innen schon wesentlich imposanter. Hat ein Loch in der Decke und beherbergt u. a. Raffaels Grab. Außen an der Rückseite kann man noch Reste der einstigen Fassade erkennen.
  • Piazza della Minerva mit Kirche Santa Maria sopra Minerva: Vor der Kirche steht ein Elefanten-Obelisk (Bernini) mit unnatürlich langem Rüssel. Drinnen sind die blaue Sternchen-Decke und Michelangelos Auferstandener Christus sehenswert.
  • Il Gesù: Roms erste Jesuitenkirche mit beeindruckenden plastischen Deckenmalereien, die man durch einen Spiegel betrachten kann, ohne Genickstarre zu bekommen. Die Engel bomeln mit de Beene vonne Decke.
  • Area Sacra dell’Argentina: Ein rechteckiges Loch zwischen vier Straßen mit den Resten von vier Tempeln; u. a. auch mit der Kurie des Pompeius, wo das Attentat auf Julius Caesar stattfand und einem Katzenasyl. Da waren wirklich viele Katzen!
  • Trastevere: Niedliches und sehenswertes Stadtviertel mit engen Gässchen und hübschen Häusern. Bei der folgenden Kirche haben wir uns einbisschen angesch… In Sichtweit zur Kirche bestellten wir in der Taverna della Scala Eiskaffee (für 5 Euro). Was wir bekamen war eine kleine Kugel Eis mit einem Pfützchen Kaffee drumrum. Und das hat dann 13 € (3 € Service!!!) gekostet. Außerdem war die Bedienung unfreundlich.
  • Kirche Santa Maria in Trastevere: Ist vermutlich der erste Sakralbau Roms. Sehr schöne Mosaike.
  • Tiber-Insel mit Ponte Rotto: Südlich der Tiber-Insel steht ein Rest der ersten Steinbrücke, die Ponte Rotto.
  • Forum Boarium: Hier, am kleinen Herkules-Tempel, sind wir auch mehrfach vorbei gekommen, u. a. auch, um einen Cache zu bergen.
  • Kirche Santa Maria in Cosmedin: Gegenüber des Forum Boarium steht diese Kirche, in deren Vorhalle die bekannte Steinplatte mit Gesicht (Bocca della Verità) hängt. Ham wa aber nich anjeguckt.
  • Circo Massimo: Große Schotterpiste. Müllberge.
  • Porta Maggiore mit Acqua Claudia und Aquädukt des Nero bzw. Aurelianischer Stadtmauer: Direkt gegenüber unseres Hotels steht der Rest eines Stadttors, die Porta Maggiore. Ursprünglich nicht Teil der Stadtmauer, sondern des Aquädukts des Claudius. Die alten Wasserleitungen sind noch zu erkennen. Ebenso die Spurrillen der Wagen in den großen Basaltblöcken, mit denen die Via Labicana und die Via Prenestina gepflastert waren. Das fand ich sehr faszinierend. Sowas ist auch in Ostia noch mal zu sehen.

Dit war Teil 1.