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USA/Canada Tag 10 – St. Helena, Ahornerei, Ottawa

Freitag, Dezember 13th, 2013

10.09.2013
Nach dem Aufstehen ging’s runter in den Keller unseres Hotels, wo as Frühstück auf uns wartete. Der Keller war ziemlich cool eingerichtet mit Sofas, Pooltisch und Tischfußball usw. Aber wir wollten ja frühstücken. Das Frühstück war leider nicht so doll. Es gab Toast und Waffeln zum Toasten, etwas Marmelade und Peanut Butter. Letztere probierte Andi dann auch aus – wir entschieden aber beide, dass das nix für uns ist. Wir aßen noch ein gekochtes Ei und einen Muffin und machten uns dann auf den Weg.

Zuerst mal zur Isle St. Helena, wo die Biosphäre der Expo ’67 zu sehen ist. Das Parken dort war unverschämt teuer, aber das sollten wir noch mehrmals erleben heute. Kaddi hatte keine Lust auf das Museum in der Biosphäre und so beschränkten wir uns auf „von außen gucken“. Außerdem wanderten wir noch ein bisschen über die Insel und guckten die Montreal Skyline an. Das Wetter war gnädig und mehr als ein bisschen Niesel bekamen wir nicht ab. Dafür blieb es den ganzen Tag über diesig und grau.

Unser nächstes Ziel war eine „Sucrerie“. Also ein Betrieb, in dem Ahornsaft gewonnen und zu Sirup und Zucker weiter verarbeitet wird. In diesem Fall noch ganz traditionell von Hand und mitten im Wald. Als wir ankamen, standen wir aber erstmal etwas hilflos in der Gegend rum.

Wir hatten ein traditionelles Museum oder sowas erwartet. Was, wo man irgendwo Eintritt zahlt und dann den Schildern folgt. Schilder gab’s hier nicht. Nur ein paar alte Häuser und ein Restaurant. Alles sehr gediegen und irgendwie muckelig. Aber irgendwie „ausgestorben“… von der Busladung Gäste abgesehen, die gerade im Restaurant von einem bärtiger Zausel bewirtet wurde. Er winkte uns ran, ob wir nicht auch was essen wollten. Aber wir hatten ja gerade erst gefrühstückt und gingen wieder.

Draußen sprach uns dann der Sohn vom Zausel an, ob er uns helfen könne, essen oder vielleicht eine Tour? Na endlich einer, der uns was zu Ahornsirup erzählen konnte! Er führte uns also rum, erklärte wie und wann man Ahornsaft gewinnt, wie man den einkocht bis Sirup entsteht und was man sonst noch so erzählen kann zum Ahorngeschäft. Sehr informativ und auch lustig. Wir durften dann auch noch Ahornzucker, Ahornbutter (so eine Art Zuckergelee), Ahornschokolade und sogar Ahornparfum probieren. Natürlich kauften wir dann hier auch gleich noch den Ahornsirup, den wir sowieso kaufen wollten.

Der Zauselsohn (hatte einen tollen Bart, den Kaddi gern mal wuscheln wollte) empfahl uns noch die Route am Fluss entlang über Montebello nach Ottawa zu nehmen, das sei die schönere Route und in Montebello könne man noch das Chateau angucken, das jetzt ein Hotel sei.

Also machten wir das und fuhren Landstraße am Fluss. Aber so richtig toll war das nicht. Alles langweilig unter der grauen Suppe am Himmel. Immerhin gab’s lecker Cracker mit Käse und Salami während der Fahrt.

In Montebello fuhren wir zum Chateau und parkten mal wieder für viel Geld. Das Chateau ist wie gesagt jetzt ein (vermutlich ziemlich teures) Hotel. Es ist wohl schon ziemlich alt und in Blockhausbauweise errichtet. Nett, aber haute uns auch nicht von den Socken. Gleich daneben fand sich noch eine alte Villa, die wohl sowas wie ein Nationaldenkmal war. Guckten wir auch noch an. Dann ging’s weiter nach Ottawa – diesmal über den den Highway. Wir hatten genug Landstraßengezuckel.

In Ottawa schauten ein bisschen Stadt an. Auch hier gibt es eine Notre Dame Kathedrale und die ist von innen auch ziemlich cool. Wieder mit blauer Decke und viel Schnitzereien. Aber da haben sie uns relativ gleich wieder raus geschmissen, weil der Gottesdienst gleich anfangen sollte.

Gegenüber war die Nationalgalerie (oder irgendwas ähnliches) und da gab’s WLAN. Das nutzen wir erstmal für die Hotelsuche. Dann wanderten wir noch zum Marktviertel, wo wir uns einen Fischburger mit Pommes zum Abendessen holten. Das Marktviertel war nicht groß (oder wir sahen nur einen kleinen Teil), aber mit den niedrigen Häusern, alten Fassaden und kleinen Läden sah es wirklich niedlich aus. Wie von früher.

Das Hotel hatte eine verdammt enge Tiefgarage (und wieder ziemlich teuer) und der Typ am Empfang war jetzt auch nicht die Freundlichkeit in Person. Immerhin war das Zimmer okay.

USA/Canada Tag 9 – Kloster, Montreal

Sonntag, November 24th, 2013

09.09.2013

Nach einer tollen Nacht in einem tollen Bett unter einer tollen Decke, probierten wir erstmal die Whirlpoolfunktion der Badewanne aus. Nur so zum Spaß :-) und das war wirklich lustig. Anschließend: Frühstück.

So richtig viel Auswahl war da nicht – scheinbar. Ein Toaster und ein paar Marmeladengläser. Andi hatte uns gerade Toast gemacht als Eric (der Besitzer des B&B) uns eine Vorspeisenplatte mit frischem Obst, selbstgemachtem, warmen Apfelmus und Körnern brachte. Dazu kam eine Kanne frischer Kaffee (die mit dem Sieb zum Runterdrücken – also fast türkisch, so wie wir unseren Kaffee am liebsten mögen). Dann kam eine kleine Käseplatte mit Käse, der in einem nahe gelegenen Kloster hergestellt wurde. Auch die eingangs erwähnte Marmelade kam, so sie denn nicht zu den drei selbst hergestellten Sorten zählte, aus diesem Kloster. Schließlich bekamen wir mit Gang 3 noch einen Teller mit einem Crêpe und einer Eggroll – eine Art Omelett mit Gemüsefüllung. Hammer! Best Frühstück by far so far. Und unsere Gastgeber waren super zuvorkommend, sehr freundlich und herzlich. Wirklich sehr zu empfehlen. Au Cerf Argenté, Magog.

So gestärkt ließen wir uns noch erklären, wo denn dieses Kloster mit den leckeren Sachen zu finden sei und fuhren los. Vorbei an einem See mit Aussichtspunkt bis zum Kloster St. Benoit du Lac. Wie uns Erics Frau schon gewarnt hatte, war der Bau aus den 50ern – also nicht wirklich historisch, aber trotzdem ganz nett. Im Klostershop gab’s dann auch tatsächlich jede Menge leckere Sachen zu kaufen, aber so ein Kilo Käse hält sich im Auto ja irgendwie doch nicht so gut und daher kauften wir nichts.

Stattdessen ging’s über den Highway 10 nach Montreal. Die Gegend scheint wesentlich mehr landwirtschaftlich genutzt zu werden als New Hampshire oder Vermont, dennoch war es toll anzusehen. Andi freute sich über den Tempomat im Auto und die einzige wirkliche Abwechslung auf der Fahrt war als dem LKW vor uns mit lautem Knall ein Reifen platzte. Zum Glück hatte er da mehr von und kam nicht mal ins Schlingern.

In Montreal lotste uns Kaddi gekonnt zu unserem Hotel in der Innenstadt, das wir noch im WLAN des B&B heute morgen gebucht hatten. Auch hier stimmte die gute Bewertung bei booking.com und wir würden sehr freundlich an der Rezeption begrüßt. Unser Auto konnten wir auf dem hoteleigenen Parkplatz abstellen. Nach dem Bezug eines kleinen, aber hübschen Zimmers ließen wir uns an der Rezeption noch eine Karte geben und wanderten los. Zunächst durch „Old Montreal“, wo es neben einer Cobblestone street noch jede Menge alter Gebäude zu bewundern gab.

Durch die „Rue de la Artiste“ spazierten wir weiter zur Basilika Notre Dame und zahlten $5 pro Person für die Besichtigung von Innen. Das Innere war wirklich beeindruckend. Und passender Weise begann auch gerade noch eine Führung auf Englisch. Guide Maria erzählte ein wenig zur Geschichte der Stadt und jede Menge zur Kirche und deren Baumeistern. Sehr niedlich, aber auch sehr informativ… diese Maria :-D. Das war toll.

Nun war es Zeit, auch mal wieder was zu essen. Natürlich wollte Andi gerne Poutine haben. Wir latschten noch eine Weile durch die Hochhäuser von Downtown bis wir endlich eins mit Food Court fanden. Die Poutine war okay, aber auch nicht umwerfend. Aber besser als keine Poutine alle mal. Kaddi überkam die Müdigkeit also musste noch ein Kaffee her, gut dass gleich gegenüber ein Starbucks war.

So hatte Kaddi wieder genug Energie für das nächste Abenteuer: die Ersteigung des Mount Royal. Der hat angeblich nur 234 m Höhe, fühlt sich aber viel viel höher an. Diverse Verrückte rennen die Treppen dort mehrmals hoch und runter. Wir waren froh als wir ganz langsam oben angekommen waren. Der Ausblick vom Chalet Royal über die Stadt entschädigt aber für die Strapazen.

Nachdem wir eine Weile Ausblick, Sonne und free WiFi genossen hatten machten wir uns wieder an den Abstieg. Unser Weg führte uns über Chinatown zurück zum Hotel, wo wir erstmal einen Moment die Füße hochlegten.

Aber Mensch muss essen und so rafften wir uns nochmal auf und besuchten das nahe gelegene St. Hubert’s. Kaddi hatte einen sehr leckeren Salat mit Ziegenkäse und Feigen und Andi versuchte es erneut mit Poutine. Leider war oben drüber eine Art Currywurstketchup, was zwar an sich nicht unlecker ist, aber auf Poutine nicht wirklich passt. Naja, irgendwas ist ja immer. Zumindest satt waren wir und bald darauf auch wieder im Hotel.