Posts Tagged ‘Menschen’

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Freitag, Juli 27th, 2007

oder anders gesagt:

Einen schönen System-Administrator-Tag!

Und Grüße! =)
Und meinen Dank an die Mitarbeiter des Rechenzentrums der FHTW für Ihre freundliche Hilfe bei technischen Problemen und die nahezu lückenlose Aufrechterhaltung des Systems/Netzwerkverkehrs.
Und Grüße auch an alle anderen Sysadmins :-)

Seit ich in der FH arbeite – außerhalb dieses geschlossenen Ökosystems von AI-Studenten und dafür mit meinen beiden Muggel*-Kolleginnen -, ist mir erstmals wirklich bewusst geworden, welchen Stellenwert / welchen Ruf / welches Ansehen Informatiker haben. Sobald irgendwas nicht geht, heißt es z. B. „Da haben bestimmt wieder die Typen vom Rechenzentrum dran rumgepfuscht“. Völliges Unverständnis herrschte, als unsere Daten auf einen neuen Server umgezogen wurden. (Das sind unsere Verzeichnisse; die sollen da die Finger von lassen; warum überhaupt ein neuer Server; warum sagen die nicht vorher Bescheid?) Alles unklar. Erklärungsversuche zwecklos. Mein Statement, dass die RZler, mit denen ich bislang zu tun hatte, sehr nett und hilfsbereit waren und dass es vor allem deren Aufgabe ist, diese Dinge zu tun, damit wir überhaupt mit den Daten auf dem Server und im Netzwerk arbeiten können und auf unsere Webseiten zugreifen können, wird kopfschüttelnd und mit großen Zweifeln an meinem Verstand zur Kenntnis genommen.
Andererseits sagen sie aber auch, dass unsere Netze (Telefon/IT) wesentlich stabiler sind, als sie es von ihren vorherigen Arbeitsstellen gewohnt waren. Dass das auch den Admins zu verdanken ist, scheint nicht so recht durchzudringen. Ganz zu schweigen davon, dass wir ihnen bei auch nur leicht technischen Dingen helfen sollen…

Meine Kollegin nennt sie Fraggles (en), die Geeks und Nerds dieser Welt (zwei Wörter, die ihnen nichts sagen). Ich finde, Fraggles ist eine lustige Bezeichnung und gar nicht böse gemeint. Von Zeit zu Zeit berichtet sie von den Fraggles aus ihrem Freundeskreis, die überwiegend Ingenieure sind. Ich nehme an, der Unterschied zwischen Informatikern und Ingenieuren ist nicht so riesig. Ihr Freund ist selbst Ingenieur, von dessen liebenswerten „Eigenschaften“ sie mir oft berichtet. Bei Informatikern scheint sie diese aber nicht zu erwarten. Bevor ich jetzt seitenlang ausführe, welche Vorteile ein Geek gegenüber einem anderen Mann hat, verweise ich auf diesen Artikel (en) – besser kann ich es auch nicht beschreiben! Alles Gründe, die dazu beitragen, dass ich meinen so sehr liebe =)

Neulich habe ich die Vorschau zu einer Sendung gesehen, die aus „Freaks“, wie sie sagen, „normale Menschen“ machen. (…wenn ich diese Tussis schon sehe… argh!) Der eine von den beiden Freaks war Rollenspieler – zugegebenermaßen wohl ein recht obsessiver, was ja auch nicht Not tut, aber jedem das Seine – an sich aber kein gruseliger Typ. Die Vorbehalte gegenüber Rollenspielern und Rollenspiel scheinen in der (mich beruflich umgebenden) Muggelwelt ebenso ausgeprägt, wie die gegenüber Informatikern.

Ich kenne mehr (Live-)Rollenspieler als Informatiker und alle, die mir einfallen, sind durchweg sehr nett, hilfsbereit, wenig oberflächlich, sehr offen und normal bis gut aussehend (nach meinem Geschmack ;-)). Da gibt es auch – wie bei den Informatikern – ungepflegte Exemplare mit langen und/oder dreckigen Fingernägeln z. B., aber die gibt es in der „normalen Welt“ auch.

Was ich aber eigentlich sagen wollte war: Love your Geek (I do) und

Happy Sysadmin-Day

*Seit Harry Potter, aber vor allem seit wir Geocachen, sind alle „Nichteingeweihten“ in eine bestimmte Thematik Muggel :-)

Gegen Zensur! Against censorship!

Sonntag, Juni 17th, 2007

flickr ist ein (zu Yahoo gehörendes) Online-Foto-Portal, bei dem ich Bilder veröffentliche, die meine Freunde, die Familie zu Hause und – so ich das möchte – der Rest der Welt sehen soll. Es ist eine tolle Webseite mit tollen technischen Möglichkeiten. Sie ist auch toll, weil ich dort lange durch die Bilder surfen und dabei abschalten kann.

Seit kurzem ist es jetzt aber so, dass für Nutzer aus Deutschland, China, Singapur, Hong Kong Think, flickr, think!und Korea der Zugriff auf Bilder mittels eines Filters beschränkt ist. Meldet sich jemand aus diesen Ländern mit seiner (inländischen) Yahoo-ID, die unterdessen für alle flickr-accounts nötig ist, an, bekommt er nur noch Fotos zu sehen, die als „unbedenklich“ eingestuft werden. Und das, um den örtlichen gesetzlichen Bestimmungen (des Jugendschutzes) zu genügen.

Nichts gegen Jugendschutz! Ich habe selbst einen kleinen Bruder, den ich vor Dingen, die nicht seinem Alter angemessen sind, beschützen möchte! Aber hallo?! In „jeder“ Werbung sind Brüste, es gab schon Brüste in der Werbung als ich noch klein war; in der Bravo sind regelmäßig Brüste zu sehen und jeder, der in einem einigermaßen normalen Elternhaus groß geworden ist, hat seine Eltern nackt gesehen! Zum Glück, wie ich meine. Aber es geht hier natürlich nicht nur um Brüste.

So lange diese bei flickr veröffentlichten Bilder in einem enger oder weiter gefassten künstlerischem Rahmen bleiben, rechtfertigt absolut nichts diese Zensur. Und ich habe noch keine Bilder dort gesehen (und ich habe danach gesucht!), die ich in diesen Rahmen nicht einordnen würde. Das ist aber auch nicht der Punkt. Und es liegt ohnehin im Auge des Betrachters, was ästhetisch und was pornografisch ist. Auf pornografische oder menschenverachtende Bilder treffe ich im Netz überall – sie nicht anzusehen, ist fast unmöglich. Jeder kommt daran. Auch Kinder – die das Internet teilweise besser bedienen können als ihre Eltern.

flickr ist nun aber – im Gegensatz zu diversen anderen Plattformen – gar nicht dafür angelegt, pornografische oder in anderer Weise (jugend)gefährdende Bilder zu verbreiten. Trotzdem wird es zensiert. Erwachsenen (mir) werden vom Dienstanbieter – nicht etwa vom Fotografen – Bilder vorenthalten, die ich gern sehen möchte; die der Fotograf gerne zeigen möchte. Die Plattform lebt doch von den Fotografen und den Menschen, die die Bilder angucken und kommentieren. flickr lebt doch erst durch die Diskussionen und Kommentare zu den Bildern!

Um noch mal zu dem Maßstab zu kommen, mit dem hier gemessen wird: Ich – und die Kinder, die ggf. mit am „Abendbrottisch“ sitzen – muss mir zu den 20:00 Uhr-Nachrichten seit einiger Zeit Leichen ansehen. Wer „beschützt“ uns davor? Wer nun argumentiert, dass der Tod nun mal zum Leben gehört und dass die Welt nun mal so (grausam) ist, dem muss ich dieses Argument wieder vorhalten: Zum Leben gehört auch Nacktheit und Sexualität und Brüste und Popos. Aber – und da stimme ich dem zu: keine frauen- oder menschenverachtenden Bilder und auch keine Leichen von in Kriegsgebieten ermordeten Menschen und Kindern!

Und in welche Riege von Ländern wird Deutschland da eingereiht?? China? Singapur? Bislang war ich der Meinung, dass sich Deutschland in puncto Meinungs- und Pressefreiheit, Achtung der Grundrechte etc. doch um einiges von China (und den anderen aufgeführten Staaten) unterscheidet. Aber ist das noch so? Speicherung biometrischer Daten, Überwachung, Bundestrojaner, Zensur… alles ein Brei.

Dieses Thema wird natürlich auch ausführlich an anderen Stellen erörtert. Hier ein paar Links:
Flickr nervt die User bei plOg (dt. mit Erklärungen)
Keine Zensur-Diskussion bei flickr (dt.)
Censorship 2.0 bei splitbrain (en.)
The silly 24 hours of flickr auf alltagskakophonie (dt. mit Erklärungen)
Ärger um neue Flickr-Filter bei Heise (dt.)

Wenn Du, mein Leser, dich auch gegen diese Zensur aussprechen möchtest, kopiere und verbreite das Bild. Hintergründe und Infos findest du unter den Links und bei atomtigerzoo, vom dem das obrige Bild stammt. Vielen Dank dafür.

U-Bahn-Erlebnisse III – Spiegeläffchen

Mittwoch, März 14th, 2007

Es ist wieder an der Zeit, über die kleinen, teils amüsanten, Geschehnisse zu berichten, denen ich auf meinen täglichen U-Bahnfahrten beiwohnen darf. Heute möchte ich mal meine Faszination darüber zum Ausdruck bringen, mit welcher Hingabe sich Menschen in der gegenüberliegenden Scheibe selbst betrachten.

Ein junger Mann, in oben merkwürdig weiter, dafür an den Beinen recht enger, Sporthose, wird nicht müde, seine zuckenden Oberarmmuskeln, die nebenbei bemerkt wenig beeindruckend waren, zu betrachten. Immer wieder richtet er sein Base-Cap und posiert für sich selbst. Seinen Oberkörper platziert er so, dass er ihn trotz eines Mannes ihm gegenüber noch in der Scheibe sehen kann, was dazu führt, dass er recht seltsam dasitzt.

Meine Beobachtungen mache ich so unauffällig wie möglich, damit er nicht auch noch das Gefühl bekommt, er hätte Bewunderer!

An einem anderen Tag sitzt mir ein Püppchen (vielleicht 16 oder 17) gegenüber. Sie fummelt sich ununterbrochen in den Haaren rum, legt die einzelnen Strähnen zurecht und betrachtet sich von allen Seiten, streicht wieder eine Strähne beiseite und begutachtet ihr Werk in der Scheibe neben meinem Kopf. Bestimmt 8 Stationen lang. Selbst mein amüsiertes Grinsen, irritiert sie nicht. Sich die Haare zu machen, scheint bei Frauen das Pendant zum Muskelspiel der Jungs zu sein. Nur die Herren mit besonders gegelten oder gefönten Haaren korrigieren des Öfteren deren Sitz mit Blick in die Fensterscheiben.

In derselben Bahn wie der junge Mann mit dem Cap befindet sich noch ein weiteres nettes Exemplar. Ein schokobrauner Pubertant steht vor der Tür und hängt mit beiden Armen oben an der Querstange. Während der mit seinem Kumpel redet (beide tragen Muscle-Shirts – bei ca. 10 °C), schaut er sich selbst in die Augen. Erst übt er den Gangsterblick, dann flirtet er fast mit sich selbst. Selbstverständlich immer auch einen Blick auf seine kontrahierenden Oberarmmuskeln gerichtet.

An einem Abend vor ein paar Wochen fahre ich mit einer ältere Dame, die möglicherweise auf dem Weg ins Theater ist. Sie ist edel gekleidet, doch auch sie fuhrwerkt sich durch die – bis dahin perfekt sitzende – Frisur als sie sich vor dem Ausstieg in der Tür sieht. Was der Sache nicht unbedingt zum Vorteil gereicht, aber ich find´s toll, was einem so an kostenfreier Unterhaltung geboten wird! ;-)