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Langes Wochenende

Samstag, Oktober 2nd, 2010
Steinpilz
Steinpilz (das kleine Braune ;-))

Wir waren von Mittwoch Abend bis Sonntag Nachmittag (letzter Woche) bei meiner Familie und haben so einiges erlebt. Es fing damit an, dass wir am Donnerstag Vormittag Pilze suchen waren und neben Bergen von Maronen und ein paar Edelreizkern sogar einen Steinpilz gefunden haben. Es war der erste Steinpilz, den ich überhaupt je gefunden habe. Dann haben wir aber aufgehört, Pilze zu suchen und sind stattdessen dazu übergegangen, Mamas Schlüsselbund zu suchen, den sie verloren hatte – in den undurchdringlichen Krons- und Bickbeerbüschen, in denen wir die Steinpilze vermuteten. Nach einer halben Stunde konnten wir das mögliche Gebiet, in dem der Schlüssel abhanden gekommen sein musste, etwas eingrenzen und mein Bruder hat ihn dann tatsächlich auch wiedergefunden!

Die Edelreizker kamen noch am Abend separat in die Pfanne und wurden mit ein wenig Brot verkostet. Sehr, sehr lecker! Die haben ein ganz anderes Aroma, als man es sonst von den üblichen Verdächtigen kennt und sind auch von der Konsistenz etwas fleischiger. Nach Jaahren mal wieder Pilze suchen gehen, war echt lustig, vor allem auch, weil wir so erfolgreich waren. Nach Tschernobyl war das ja erst mal nicht mehr so angesagt.

Zum Abendbrot sind wir zum Braunen Hirsch spazifiziert, wo es Ochsenfetzen mit Knoblauchtunke und Bratkartoffeln gab. Neben der Rohen Roulade aus der Bierkadademie ein weiteres kulinarisches Highlight Celles. Sowohl der gemütliche Laden als auch die Ochsenfetzen sind sehr zu empfehlen. Dazu gab’s auch noch Guinness – mjammi!

Am Freitag waren wir erstmal im Baumarkt. Das allein ist jetzt nicht ungewöhnlich, aber wir (meine Mama) haben einen Rasenmäher gekauft – schon den dritten in ihrem Leben. Ich hab überhaupt noch nie einen Fisch gefressen Rasenmäher gekauft. Weil es 20 % auf alles gab – außer Pflanzen ;-) – haben wir uns erstmal mit ausreichend Rauchmeldern und einem Satz Lochsägdingern ausgerüstet.

Für den Abend hatte meine Mama Karten für Christina aus Amsterdam im Café Berkefeld besorgt. Seit langem mal wieder kulturelles Ereignis für uns. Christina sang Lieder von Zarah Leander und wer wollte, konnte mitsingen. Und die älteren Damen und Herren wollten! :-D In der Pause wurde Hähnchenbrust auf Nudeln in einer superleckeren Soße serviert. Die Show, das Essen und das ganze Ambiente waren sehr gelungen und wir hatten viel Spaß. Die fantastischen Torten, die es im Café Berkefeld gibt, gönnten wir uns dann am kommenden Tag.

Bevor es aber am Samstag Torte gab, fuhren wir nach Hannover, um meiner Tante beim Ausladen des Umzugs-LKW zu helfen, den andere am Tag zuvor in einem anderen Teil der Republik befüllt hatten. Das ging zum Glück recht zügig und wir waren zur besten Kaffee-Zeit wieder zu Hause. Besagte Torten sind die besten, die ich je gegessen habe. Andi hat es tatsächlich mal geschafft, drei dieser Riesenstücke zu essen!

Sonntag wurde der Geburtstag meiner Mum nachgefeiert. Die ganze Familie war da und es gab leckerste Sachen zu essen. Es ist unfassbar, wie viel man essen kann, ohne zu platzen! Leider mussten wir am frühen Nachmittag los, um die Baumarkt-Beute noch zu Hause abzuladen und dann den Mietwagen rechtzeitig abgeben zu können. Aber wir sind gut durchgekommen und alles hat gepasst. In unserem Wohnhaus war an diesem Sonntag Hoffest, was aufgrund des Dauerregens eher ein Hausflurfest geworden ist. Wir gesellten uns noch kurz dazu und lernten einige der bekannten Gesichter mit Namen kennen. Das war ein schöner Abschluss für ein schönes Wochenende.

Inglourious Basterds

Sonntag, September 6th, 2009

Wir waren mal wieder im Kino. Quentin Tarantinos neuer Film Inglourious Basterds wollte geguckt werden.

Ich hab im Vorfeld nicht viel gehört, nur dass es um Leute geht, die Nazis jagen. Was habe ich erwartet? Einen Film mit coolen Dialogen und Kameraeinstellungen und Rumgeballer. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Die Charaktere und die Besetzung haben mir sehr gut gefallen. Brat Pitt hat den Anführer der Basterds, Aldo Raine, gespielt und hatte einen irren (tennesseeischen?) Akzent. Der war zwar streckenweise (in der OV) schwer zu verstehen, aber wirklich klasse!

Viele Rollen, vor allem die der Nazis, sind mit Deutschen besetzt. Herausragennd fand ich Christoph Waltz, der den Standartenführer Hans Landa spielt. Es hat mir so einen Spaß gemacht, ihm zuzugucken und zuzuhören – und das, obwohl die Handlung ja eigentlich überhaupt nicht witzig ist! Und ich hatte das Gefühl, dass es auch Christoph Waltz viel Spaß gemacht hat, diese Rolle mit Leben zu füllen und so ein… selbstverliebtes, aber auch irgendwie charismatisches (?) Arschloch entstehen zu lassen. Ich fand ihn fast präsenter als Brat Pitt, aber der war natürlich auch gut – anders gut.

Der Film hat aber durchaus auch krasse Momente und an den Reaktionen im Kinosaal (entsetzes Stöhnen und einige „Iiiihhs“) hat man gemerkt, dass das nicht jedermanns/-fraus Sache war! Allerdings kündigen sich die „gruseligen“ Szenen immer an, so dass man ja die Augen zumachen kann. Aber neben den ganzen coolen Szenen, den lustigen Dialogen und dem tarantinoschen Flair, fand ich den Film auch wirklich spannend, was ihn nur noch besser gemacht hat.

Trotzdem es ein Kriegsfilm ist, gibt er den Kriegshandlungen selbst, wie ich finde, keine große Plattform, sondern bleibt bei der Mission, die die Basterds als auch Shosanna (gespielt von Mélanie Laurent) unabhängig von einander verfolgen. Wenn es absehbar ist, dass ein Film schwermütig, deprimierend oder schnulzig ist (wie z. B. Dramen und Kriegsfilme) seh ich ihn mir i. d. R. nicht an. Das ist mir zu anstrengend. Im Kino will ich nur gut unterhalten werden. Und das wurde ich.

Was mir nicht gefallen hat, war der Film im Film. Die Szenen dieses im-Film-Films über den Schützen Frederick Zoller, gespielt von Daniel Brühl, finde ich definitiv zu lang und zu langweilig.

Fazit: Trotz des ernsten Hintergrundes, ist es ein lustiger Film und ich musste echt oft lachen. Zur Story will ich gar nicht groß was schreiben. Der Film ist wirklich sehenswert und in der Originalfassung mit Sicherheit besser als auf Deutsch. Große Teile des Films sind untertitelt und die Deutschen sprechen eh Deutsch – also kann man den ruhig auf Englisch sehen. In der deutschsprachigen Fassung geht auch der geniale Akzent von Aldo Raine verloren, weshalb auch gleich ein kleiner Teil dessen, was seine Rolle ausmacht, verloren geht.

Mir fehlen die Worte.

Mittwoch, Februar 4th, 2009

Mir fehlen im Moment die Worte – irgendwie kann ich nicht über all die Sachen bloggen, die schon so lange auf ihre Veröffentlichung warten.

Ich beginne immer zu schreiben, verfasse vielleicht zwei Sätze oder auch zwei Absätze (was bis hier hin gleichbedeutend wäre ;-)) und dann kommt nix mehr.

Ich wollte über unseren Besuch bei Hagen Rether bloggen. Der hat eine wirklich tolle und abendfüllende (3-Stunden-) Show gemacht und ich habe herzhaft gelacht. Eigentlich haben mich seine Themen eher nachdenklich gemacht und er hat mich das ein oder andere Mal mit der Nase auf Dinge gestoßen, die einem theoretisch schmerzhaft ins Auge springen müssten. Nicht zum Lachen bei genauerem Hinsehen. Aber doch saukomisch verpackt. Für Freunde von sarkastischem, oder eher zynischem, Humor ein sehr zu empfehlender Kabarettist! Über politische und gesellschaftliche Klogriffe in so einer Seelenruhe zu plaudern und es mit viel Spott und Ironie auf den Punkt zu bringen, hat mir sehr gut gefallen. Hagen Rether. Unbedingt angucken! Live gibt’s ihn wieder in Berlin im Juni und die Kaddi überlegt schon, noch mal hinzugehen.

Dann wollte ich noch über unser tolles neues Spiel bloggen, das wir jetzt schon eine ganze Weile haben und schon ganz schön oft gespielt haben – dafür, dass ich sonst keine kaum Gesellschaftsspiele spiele. Munchkin heißt es und ist ein Kartenspiel. Ein bisschen ist es wie ein Rollenspiel, nur muss man nicht selbst rollenspielen, sondern nur tun (oder mit sich tun lassen), was auf den Karten steht. Das ist lustig. Und die Motive auf den Karten sind klasse! Es gibt die absurdesten Monster und Flüche und Schätze und allerhand Bonus-Gegenstände, die für oder gegen dich wirken. Die Spieler können sich helfen oder auch fies sein zu einander und können so Schätze einheimsen. Durch Monster besiegen und andere Glücksfälle steigt man in seiner Stufe auf und wer zuerst Stufe 10 erreicht hat, hat gewonnen. Ebenfalls eine ausdrückliche Empfehlung von mir – und von der Foosel (en)!

Unsere letzte Errungenschaft und neues Mitglied in unserem Haushalt ist unser Roomba! Gestern ist er eingezogen und wir haben uns riesig gefreut. Er wuselt durch die Wohnung und macht sauber – was überhaupt das Tollste ist! Ich halte ihn zwar nicht für einen vollwertigen Ersatz für einen echten Staubsauger, aber ich bin doch überrascht, wie gut er letztlich funktioniert. Der Bewegungsalgorithmus scheint sehr ausgereift und es macht echt Spaß, dem kleinen Kerl zuzugucken :-D.

Jetzt konnte ich plötzlich doch schreiben… zwar nicht so ausführlich, wie ich geplant hatte, aber immerhin ist das Wichtigste gesagt. Puh! Allerdings sind nach wie vor Beiträge in der Queue, die ihrer Veröffentlichung harren. Hoffentlich läuft das Schreiben jetzt wieder flüssiger!