Posts Tagged ‘Kreta’

Kreta Tag 6

Samstag, Juni 15th, 2013
Wie schon in Norwegen hat Andi
auch diesmal Urlaubstagebuch
geschrieben. Unsere Erlebnisse
aus einer Woche Kreta gibt’s jetzt hier.
Wie immer mit kleiner Fotoauswahl.

24.05.2013
Dank akuter Erschöpfung haben wir ziemlich fest und lange geschlafen. Heute wollten wir es ruhig angehen lassen und zogen nach dem Frühstück erstmal an den Pool um.

Außer Sonne und Baden passierte da nix aufregendes und so können wir die Zeit nutzen ein paar Merkwürdigkeiten zu Kreta zu notieren.

Kretische Stühle sind überall gleich und furchtbar unbequem. Irgend ein Kretaner hielt Holzstühle mit Korbgeflecht als Sitzfläche für eine super Idee und hat offenbar seitdem das Monopol darauf. Bisher erlebten wir erst ein Restaurant, das diesen Horror wenigstens mit einem Kissen entschärfte.

Dass es überall diese Verkaufsstände für Honig, Raki und sonstige lokale Spezialitäten gibt, wurde ja schon erwähnt. Lustig sind aber auch die „Free Parking“ Schilder. Nur das, in riesigen Lettern, ohne sonstige Info. So, als ob free parking an sich schon eine Attraktion wäre, für die das Anhalten lohnt.

So, zurück zum Pool. Kaddi wurde inzwischen langweilig und so packten wir unsere Plünden und machten das Auto startklar. Rethymno war das Ziel.

Rethymno ist die nächste größere Stadt und hat neben einer alten Festung auch eine kleine Altstadt. Zunächst besichtigten wir die Festung. Und zwar ganz gemächlich, um Andis Füße zu schonen. Die Festung ist ziemlich groß, leider aber nicht weiter beschildert, so dass wir nicht wirklich etwas Neues gelernt haben (zumal im Inneren der Mauern auch nicht mehr viel steht, eine umfunktionierte Moschee war neben einem Winz-Amphietheater nahezu das einzige). Immerhin, der Ausblick war schön.

Nach der Festung wollten wir erstmal was essen. Aus einem sehr einladend aussehenden Restaurantgarten drang klassische Musik, die Karte sah vielversprechend aus und so kehrten wir hier ein. Gute Entscheidung, das Essen war super und der Service auch. Kaddi hatte als Vorspeise gefüllte Weinblätter, die sogar Andi lecker fand, der das sonst gar nicht mag. Andi entschied sich für Schnecken in Thymiansoße, eine kretische Spezialität. Und die waren wirklich ein Gedicht. Kaddi bekam als Hauptgang endlich das ersehnte Hackfleisch mit Fetafüllung und Andi hatte kretisches „Hartbrot“ mit Tomaten und Feta. Vom Haus gab’s dann noch eine Kugel Schokoladeneis mit Sahne und Schokosoße – perfekt.

So gestärkt war auch Andi wieder bereit durch die Altstadt zu latschen. Der Hafen, im Reiseführer extra angepriesen, war wenig beeindruckend. In der Altstadt selbst gab es aber viele hübsche kleine Gassen mit kleinen Geschäften. Sehr schön.

Schließlich mochte Andi aber nicht mehr weiter latschen und wir verließen Rethymno wieder. Wir wollten noch etwas am Strand liegen. Wir fanden einen einladenden Strand und hatten es uns gerade gemütlich gemacht als die Sonne hinter einer dicken Wolke verschwand und es unangenehm kühl wurde. Wir warteten noch eine Weile, dann gaben wir auf und fuhren weiter.

Wir kurvten noch eine Weile ziellos rum, aber eigentlich wollten wir den Strand-Plan nicht aufgeben. Also parkten wir an unserem „Hausstrand“ und warteten auf das wieder auftauchen der Sonne. Schließlich wurde unsere Geduld belohnt und wir hatten wieder klaren Himmel. Mit der Sonne im Rücken war auch das heute etwas wildere Meer nicht mehr so kalt und wir hatten viel Spaß beim Toben in den Wellen. Wir trockneten noch eine Weile am Strand, dann fuhren wir zurück zum Hotel, wo wir die Zeit zum Abendbrot am und im Pool und mit einem Caipirinha verbrachten.

Kreta Tag 5

Donnerstag, Juni 13th, 2013
Wie schon in Norwegen hat Andi
auch diesmal Urlaubstagebuch
geschrieben. Unsere Erlebnisse
aus einer Woche Kreta gibt’s jetzt hier.
Wie immer mit kleiner Fotoauswahl.

23.05.2013
Die Nacht war sehr stürmisch (wettermäßig ;-)) und auch etwas kälter als sonst. Andi hat sich sogar eine extra Decke genommen. Auch der folgende Tag blieb erfreulich kühl (26 Grad) und sehr windig – genau richtig für das Tagesziel.

Um viertel vor 7 klingelte der Wecker, denn heute stand ja die Wanderung durch die Samaria-Schlucht auf dem Programm. Wir bastelten uns noch ’ne Stulle am Buffet und tranken einen Schluck Kaffee und marschierten dann erst mal runter zum „Ort“, um dort – mit diversen anderen Gästen – in den Bus einzusteigen. Unser Guide für den Tag war Ruth. Sie erklärte uns noch mal alles Wichtige und sammelte dann das Geld für Nationalparkeintritt (5 €) und die spätere Bootsfahrt (10 €) ein1. Zwischendurch erzählte sie immer mal wieder was zur Gegend.

Nach der Busfahrt waren wir dann auf uns gestellt. Jeder durchwandert die Schlucht auf eigene Faust. Lediglich ein grober Zeitplan war vorgegeben. Um 13 Uhr sollte man ungefähr auf der Hälfte sein und um 17:30 geht das Schiff auf der anderen Seite.

Die Schlucht ist wohl eine der längsten Europas. Über die tatsächliche Länge gibt es verschiedene Angaben. Lt. Ruth ist die Schlucht selbst 15 km lang + noch mal 3 km, die man bis zum Boot zurücklegen muss. Sie überbrückt einen Höhenunterschied von 1200m und ist wohl das meist besuchte irgendwas in Kreta.

Wir waren ganz gut unterwegs bis Andi bei ca. einem Drittel der Strecke bemerkte, dass sich an seinem rechten Fuß die erste Blase bildete. Irgendwie passen Wanderschuhe und Andis Füße nicht zusammen. Aber was willst machen…? Andi biss die Zähne zusammen und wanderte tapfer weiter.

In der Mitte der Schlucht liegt das Dorf Samaria, welches bis zur Gründung des Nationalparks in den 60er Jahren bewohnt war. Wir machten dort eine längere Pause unter einem Feigenbaum mit Salami, Müsliriegeln und Waffelkeksen. Außerdem gab’s hier neben den Rettungsmaultieren auch einige echte, freilaufende, aber nicht mehr so scheue Bergziegen zu sehen.

Während die Schlucht vor dem Dorf mehr oder weniger nur Wald und Felsen ist, wandert man danach relativ dicht am und im Flussbett entlang. Hier konnte Andi auch endlich seinen Kopf in den Fluss halten. Die Felsformationen waren wirklich beeindruckend. Vor allem die in verschiedenen Richtungen verformten Gesteinsschichten waren toll anzusehen.

Irgendwann hatten wir schließlich das Ende der Schlucht erreicht. Doof nur, dass nach der Schlucht noch mal besagte 3 km bis zum Meer liegen. Erschöpft latschen wir weiter bis ein „Bus to Boat“-Schild Erlösung versprach. Die bestinvestierten 1,50 ever.

Am Meer liegt ein kleines Dorf (Agia Roumeli), das nur aus Tavernen und Herbergen zu bestehen scheint. Zu erreichen ist es nur per Boot, eine Straße zur Zivilisation gibt es nicht. Wir waren hier so gegen 15:30, hatten also noch zwei Stunden bis zur Weiterfahrt mit dem Boot.

Erste Aktion? Andi kaufte sich ein paar FlipFlops. Inzwischen hatten er mehrere Blasen an beiden Füßen und eins war klar: wenn die Wanderschuhe einmal ausgezogen waren, würde er die nicht mehr anziehen können. FlipFlops waren da ’ne gute Lösung, zumal er ja eh neue brauchte.

Danach ging’s erstmal an den Strand, Füße ins Wasser halten. Der Strand ist schwarz und besteht aus lauter kleinen Steinen. Das Meer ist super blau und klar. Es war aber auch verdammt kalt. Und so machte es nichts, dass wir keine Badesachen mitgeschleppt hatten.

Nach dem Strand suchten wir uns was zu essen. Andi wollte Fisch. Genauer gesagt Oktopus und den bekamen wir auch. Zusammen mit einem schönen Blick aufs Meer, saubere Toiletten und einem Kellner, der an Freddy Mercury erinnerte.

Mit dem Boot ging es zum nächsten Ort mit Straße, wo unser Bus auf uns wartete. Mit Zwischenhalt in einem Dorf, das wir auch letztens in der Fernsehdoku gesehen hatten. Witzig. Die Bootsfahrt war unspektakulär und die von Kaddi sehnsüchtig erwarteten Delphine zeigten sich leider nicht.

Gegen 20 nach Acht waren wir wieder im Hotel und bekamen auch noch was zu essen: Pilzsuppe, Salat und Reisnudeln mit Fleisch.

  1. Die organisierte Tour hat übrigens zusätzlich 45 pro Nase gekostet. Ganz schön viel im Nachhinein, wenn man bedenkt, dass sie uns nur auf den Berg und wieder nach Hause kutschiert haben. []

Kreta Tag 4

Montag, Juni 10th, 2013
Wie schon in Norwegen hat Andi
auch diesmal Urlaubstagebuch
geschrieben. Unsere Erlebnisse
aus einer Woche Kreta gibt’s jetzt hier.
Wie immer mit kleiner Fotoauswahl.

22.05.2013

Nach einer ruhigen und kühleren Nacht (aber mit einer großer Bettdecke, statt zwei getrennten) und dem obligatorischen Frühstück fuhren wir los.

Westwards ho! war die Devise und wir wollten bis ganz in den Westen der Insel und dann runter nach Süden. Zunächst mal stoppten wir aber am Kournas See, dem wohl tiefsten See der Insel. Dieser Stopp beschränkte sich aber auf einen kurzen Blick von oben auf den glasklaren Süßwassersee.

An dieser Stelle kann ich mal das „System“ auf der National Road erklären. Die National Road ist die „Schnellstraße“, die quer über die Insel läuft. Zumindest außerhalb der Ortschaften ist diese breit und gerade genug, um die erlaubten 90 km/h fahren zu können, wenn man denn kann (unser Chevy kann bergauf oft nicht ;-)). Die Straße ist zweispurig (also eine Spur pro Richtung), hat aber durchgängig mal mehr, mal weniger breite Seitenstreifen. Das „System“ besteht nun darin, dass man mit zwei Rädern (oder manchmal allen 4) auf dem Seitenstraßen fährt. So entsteht in der Mitte eine dritte Spur, die zum Überholen benutzt wird. Wenn man’s kapiert hat und sich dran gewöhnt, dass einem auf der „eigenen“ Spur jederzeit einer entgegen kommen kann (und kommt), ist’s gar nicht blöd.

Wir fuhren also entlang der National Road, wo wir unterwegs auch das erste mal tankten. Interessanterweise ist das Benzin hier teurer als in Deutschland! Wer hätte gedacht, dass es sowas gibt. Übrigens: wenn es einen Tankwart gibt, dann sollte man den auch machen lassen. Der weiss nämlich im Zweifelsfall wie seine Zapfsäule funktioniert und beplempert sich nicht unnötig mit Benzin.

Etwas hinter Chania folgten wir den Schildern zur „Old Road“, um etwas dichter an der Küste entlang kurven zu können, irgendwo erwischten wir dann einen Abzweig nicht oder irgend sowas und landeten schließlich auf einer sehr küstennahen Straße. Diese schlängelte sich bergauf, bergab in Serpentinen die Berge entlang, das Meer immer im Blick – wenn man denn wagte, diesen von der Straße zu nehmen. Sehr, sehr schön, aber langsam. Im Durchschnitt vielleicht 35km/h.

Irgendwann meinte Andi „guck mal ist das… ?“ und Kaddi meinte nur „ja das isses“. Andi fuhr rechts ran und wir standen vor der Orangensaftbude, die wir gerade erst vor ein paar Tagen im Fernsehen gesehen hatten (Doku auf Servus TV). Leider war der Esel aus der Doku nirgends zu sehen, stattdessen gab es Puppies und ein Ziegenbaby. Man möchte eigentlich gar nicht wissen, was mit all den Tieren überall passiert, sobald sie nicht mehr niedlich genug für die Touristen sind… Wir kauften ein Eis und genossen die Aussicht bevor es weiter ging.

Kaddi entdeckte dann „irgend so ein Kirchendings“ auf der Karte, welches sich als orthodoxes Kloster entpuppte. Für 2 Euro Eintritt warfen wir einen Blick auf das wenig spektakuläre Museum und den kleinen Kirchenraum und hatten einen schönen Ausblick.

Kurz nach dem Kloster erreichten wir schließlich Elafonisi, dessen Strand unser eigentliches Ziel war. Aber zunächst wollten wir eine Toilette und was zu essen. Im Panorama Café hatten wir wirklich einen tollen Ausblick und das Essen war in Ordnung. Leider waren die zwei Kellnerinnen völlig überfordert von der Menge der Gäste. Völlig bescheuert war es auch, an diesem sehr windigen Platz die Tische mit Papiertischdecken zu decken, nur um sich das Abwischen der Wachstuchdecken darunter zu sparen. Brotkorb, Getränkedosen, Servietten und die Decke selbst mussten quasi permanent festgehalten werden.

Als wir es dann endlich geschafft hatten zu bezahlen, machten wir uns auf den kurzen Weg runter zum Strand. Der ist berühmt für seinen rosa Sand. Von dem war allerdings nur ein Hauch hier und da zu sehen. Dafür war das Wasser wunderbar blau und klar. Wir wanderten durch das seichte Wasser zur Insel gegenüber. Dort gingen wir erstmal baden. Das Wasser war jedoch viel kälter als erwartet und so war das eher ein kurzes Vergnügen. Stattdessen spazierten wir noch ein ganzes Stück am Inselstrand entlang bevor es zurück zum Auto ging.

Der Rückweg sollte schneller gehen. Statt der Serpentinen an der Küste wollten wir die „breite“ Straße durch’s Inland nehmen. „Das Schild sah wichtig aus“ meinte Andi noch, als wir an einem komplett griechisch beschrifteten, gelben Schild vorbei sausten. 5 km später war dann klar worum’s ging. Die Straße war gesperrt. Komplett.

Wir mussten also wieder zurück und die „Umleitung“ nehmen. Noch engere Serpentinen als wir sie bisher hatten, mit Surprise – Gegenverkehr und maximal im zweiten Gang. So viel zu schnell. Die Bergbauern hier hatten sich aber offenbar schon an den Zusatztraffic angepasst und überall ihre „Olive Oil, Honey, Raki“-Stände errichtet. Wollten wir nicht. Was wir wollten waren Adler. Oder Geier. Und tatsächlich, quasi auf dem Gipfel des Berges entdeckten wir drei kreisende Vögel und es gab sogar eine Stelle zum Anhalten. Perfekt. So hatte sich der Umweg doch noch gelohnt.

Später als geplant und mit Einkaufsstopp beim Lidl, erreichten wir noch rechtzeitig das Hotel für eine Runde im Pool und Duschen bevor das Abendessen serviert wurde. Nudelsuppe, Tomaten+Feta, Fleischbällchen auf Kartoffelpü. Danach umkippen und schlafen.