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Inglourious Basterds

Sonntag, September 6th, 2009

Wir waren mal wieder im Kino. Quentin Tarantinos neuer Film Inglourious Basterds wollte geguckt werden.

Ich hab im Vorfeld nicht viel gehört, nur dass es um Leute geht, die Nazis jagen. Was habe ich erwartet? Einen Film mit coolen Dialogen und Kameraeinstellungen und Rumgeballer. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Die Charaktere und die Besetzung haben mir sehr gut gefallen. Brat Pitt hat den Anführer der Basterds, Aldo Raine, gespielt und hatte einen irren (tennesseeischen?) Akzent. Der war zwar streckenweise (in der OV) schwer zu verstehen, aber wirklich klasse!

Viele Rollen, vor allem die der Nazis, sind mit Deutschen besetzt. Herausragennd fand ich Christoph Waltz, der den Standartenführer Hans Landa spielt. Es hat mir so einen Spaß gemacht, ihm zuzugucken und zuzuhören – und das, obwohl die Handlung ja eigentlich überhaupt nicht witzig ist! Und ich hatte das Gefühl, dass es auch Christoph Waltz viel Spaß gemacht hat, diese Rolle mit Leben zu füllen und so ein… selbstverliebtes, aber auch irgendwie charismatisches (?) Arschloch entstehen zu lassen. Ich fand ihn fast präsenter als Brat Pitt, aber der war natürlich auch gut – anders gut.

Der Film hat aber durchaus auch krasse Momente und an den Reaktionen im Kinosaal (entsetzes Stöhnen und einige „Iiiihhs“) hat man gemerkt, dass das nicht jedermanns/-fraus Sache war! Allerdings kündigen sich die „gruseligen“ Szenen immer an, so dass man ja die Augen zumachen kann. Aber neben den ganzen coolen Szenen, den lustigen Dialogen und dem tarantinoschen Flair, fand ich den Film auch wirklich spannend, was ihn nur noch besser gemacht hat.

Trotzdem es ein Kriegsfilm ist, gibt er den Kriegshandlungen selbst, wie ich finde, keine große Plattform, sondern bleibt bei der Mission, die die Basterds als auch Shosanna (gespielt von Mélanie Laurent) unabhängig von einander verfolgen. Wenn es absehbar ist, dass ein Film schwermütig, deprimierend oder schnulzig ist (wie z. B. Dramen und Kriegsfilme) seh ich ihn mir i. d. R. nicht an. Das ist mir zu anstrengend. Im Kino will ich nur gut unterhalten werden. Und das wurde ich.

Was mir nicht gefallen hat, war der Film im Film. Die Szenen dieses im-Film-Films über den Schützen Frederick Zoller, gespielt von Daniel Brühl, finde ich definitiv zu lang und zu langweilig.

Fazit: Trotz des ernsten Hintergrundes, ist es ein lustiger Film und ich musste echt oft lachen. Zur Story will ich gar nicht groß was schreiben. Der Film ist wirklich sehenswert und in der Originalfassung mit Sicherheit besser als auf Deutsch. Große Teile des Films sind untertitelt und die Deutschen sprechen eh Deutsch – also kann man den ruhig auf Englisch sehen. In der deutschsprachigen Fassung geht auch der geniale Akzent von Aldo Raine verloren, weshalb auch gleich ein kleiner Teil dessen, was seine Rolle ausmacht, verloren geht.

Der Sternwanderer

Samstag, November 3rd, 2007

Der SternwandererGestern war ich mit meinem Bruder, der gerade bei uns zu Besuch ist, im Kino, wo wir Der Sternwanderer angesehen haben. Er ist als Fantasy/Drama eingeordnet und er hatte tatsächlich von beidem etwas – so dramatisch wie befürchtet, war er zum Glück aber nicht.

Der Film handelt von einem jungen Mann, der sich für seine Angebetete auf den Weg macht, einen Stern zu suchen, der vom Himmel gefallen ist. Er findet ihn auch und muss feststellen, dass es sich dabei weniger um einen Stein als viel mehr um eine hübsche junge Frau handelt (gespielt von Claire Danes). Der Stern mit Namen Yvaine wird allerdings noch von anderen Bösewichten gesucht: Da ist einerseits die Hexe Lamia (Michelle Pfeiffer), die ihr ans Leben will, um selbst wieder jung und schön zu sein und andererseits gibt es die verbliebenen Söhne des kürzlich verstorbenen Königs von Stormhold, die, um selbst König zu werden, den Stein zurückgewinnen müssen, den Yvaine um den Hals trägt.

Achtung Mini-Spoiler!
Auf ihrem Weg und auf der Flucht vor der Hexe treffen sie auf Captain Shakespeare (Robert De Niro), einem Piraten, der ihnen überraschend Zuflucht gewährt und ihnen hilft, zurück nach England zu gelangen. Die Rolle von De Niro ist unvermutet als guter Charakter angelegt und sein Verhalten sowie das seiner Crew von derben und grobschlächtigen Piraten ist herrlich amüsant und sehr sympathisch.
Spoiler Ende

Der ganz Film ist durchzogen von witzigen und ironischen Szenen und Begebenheiten, die ihn, wie ich finde, zum Glück nicht zu einem herbstdepressionverursachenden Drama werden lassen, sondern zu einem erheiternden und lustigen Fantasy-Film.
Natürlich verliebt sich der Hauptdarsteller Tristan (Charlie Cox) in seinen Stern Yvaine und alles nimmt ein gutes Ende.

Fazit: Ein schönes Märchen, welches leicht erzählt ist und sich selbst nicht zu ernst nimmt. Durchaus einen Besuch wert.

Filmposter aus dem Filmposter-Archiv

Ratatouille

Mittwoch, Oktober 10th, 2007

RatatouilleDer Beitrag über die Schultüte erfolgte heute erst, weil ich gestern – nach dem ich mich 1,5 Stunden beim Hörgeräteakustiker festgequatscht hatte – mit Freunden ins Kino geflitzt bin.

Wir haben Ratatouille in der Originalversion, also in englischer Sprache ;-), gesehen. Der Eindruck, den die Fernseh-Vorschau bei mir gemacht hat – nämlich, dass es wahrscheinlich ein netter Film ist, aber mehr auch nicht – hat sich überhaupt nicht bestätigt. Für gewöhnlich sind in den Vorschauen schon die besten Szenen zu sehen. Und oft sind das die einzigen guten Szenen. In diesem Fall wird die Vorschau dem Film aber überhaupt nicht gerecht. Der Film ist um Längen besser als zu vermuten wäre!

Es fing schon mit der Eingangsszene an. (Was die mit dem Film zu tun hatte, ist mir zwar unklar, aber das ist völlig egal!) Ich will nichts verraten, aber es kamen Außerirdische vor und ein riiiiesiges Schaltpult. Sau komisch!

Grafisch gibt es meiner Meinung nach absolut nichts auszusetzen. Mimiken, Fellbeschaffenheit etc. – alles spitze umgesetzt. Man könnte sogar eine gewisse Detailverliebtheit unterstellen ;-) So werden zum Beispiel die Füße der Ratte etwas breiter, wenn sie den Fuß absetzt. Aber ich will mich nicht mit Kleinigkeiten aufhalten ;-)

Ich kann schon mal festhalten, dass ich selten so gelacht hab im Kino! Es gab sogar Applaus nach dem Film, was ich auch schon sehr, sehr lange nicht mehr erlebt habe. Der war aber wie gesagt auch verdient.

Inhaltlich geht es um eine Ratte namens Remy, die im Gegensatz zu ihrer Sippe nicht alles frisst, sondern eher zu den Feinschmeckern zählt und sich, um an die leckeren Lebensmittel zu gelangen, auch in die Häuser der Menschen und damit in Gefahr begibt. Sie liest heimlich ein Kochbuch von einem Sternekoch (Gusteau) und guckt seine Kochshow im Fernsehen. Nachdem Gusteau gestorben ist, erscheint er Remy als eine Art Geist und führt ihn zu seinem Restaurant, welches sich jetzt in den Händen eines schmierigen kleines Mannes (Skinner – gesprochen übrigens von Ian Holm, der Bilbo darstellte) befindet, der seine ganz eigenen Pläne verfolgt.

Nachdem Remy beim Kochen von einem (völlig talentfreien, aber gutmütigen) Küchenjungen erwischt wurde und dessen Kariere danach auf dem Spiel steht, beschließt Remy, diesem zu helfen. Gemeinsam, mit viel Chaos und Improvisation, schaffen sie es, die Gäste mit Köstlichkeiten – ganz im Sinne von Gusteau – zu verzaubern und letztlich sogar den fiesen Küchenchef auszubooten. Die eigentliche Geschichte ist wunderbar leicht erzählt und an keiner Stelle zu übertrieben (kitschig, traurig, lustig, (un)realistisch, what ever). Es ist einfach nur ein gelungener, sehr erheiternder Film, der natürlich für (fast) alle gut ausgeht.

Fazit: Ein Highlight aus dem Hause Pixar. Unbedingt angucken!

Filmposter von hier