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Irland Tag 15 und Fazit

Mittwoch, Juli 14th, 2010

Samstag, 05.06. (Tag 15, letzter Tag)
Nach einem frühen, aber sehr leckern Frühstück mit Obstsalat für mich, fuhren wir das kleine Stück zur Autovermietung. Die Abnahme lief reibungslos und das Shuttle brachte uns zurück zum Terminal. Für unser (normales) Gepäck mussten wir jeder noch einmal 18 Euro zahlen – ganz schön unverschämt! Nach zwei Stunden saßen wir wieder im Flieger und waren nach weiteren 3 Stunden wieder in Schönefeld :-S.

Fazit: Irland ist ein schönes, grünes Land, mit riesigen Rhododendren und Ginster-Büschen, die pinke und gelbe Tupfer auf das Grün zaubern. Es ist voller Ruinen und Zeugnisse vergangener Zeiten. Die Iren sind herzlich und ein lustiges Völkchen. Und sie achten offenbar sehr auf Fair Trade. Das find ich gut. Alles in allem ein tolles Land. Wehrmutstropfen waren die hohen Preise. Die genannten Preise waren wie gesagt immer für uns beide (so nichts Abweichendes steht) und bei allen Unterkünften inkl. Frühstück. Die Cachedichte könnte noch etwas höher sein, vor allem an den Sehenswürdigkeiten ;-).

Am besten hat mir gefallen, dass die Ortschaften so schön bunt sind, dass die Iren so lustig sind und natürlich haben mir die Puffins am allerbesten gefallen. Sehr lustig war auch die Radio-Show von Colm & Lucy, die wir so ab der Hälfte des Urlaubs auf 2FM entdeckt hatten. Wenig Musik, viele Gespräche, aber trotzdem irre komisch!

Besichtigte Superlative und persönliche Highlights:

  • Trinity College, Dublin: älteste Harfe
  • Glendalough, Torhaus mit zwei Rundbögen: das einzige seiner Art in einem irischen Klosterbezirk
  • Hook Head: der vermutlich älteste Leuchtturm Europas (1172)
  • Staigue Fort: besterhaltenste Ringfestung Irlands
  • Drombeg Stone Circle: lt. Reiseführer der schöneste des County Cork
  • Skellig Michael: Unesco Weltkulturerbe und Puffins!
  • Gallarus Oratory: besterhaltenstes frühchristliches Gotteshaus Irlands
  • Bunratty Castle
  • Ennis: Thailändisches Restaurant Royal Orchid
  • Derry: besterhaltenste und vollständige Stadtmauer
  • Bushmills: Old Bushmills Destillery – älteste Brennerei (der Welt?)
  • Monasterboice, Hochkreuze: das schönste und das höchste Irlands
  • Old Mellifont Abbey: Irlands erste Zisterzienserabtei
  • Newgrange: ältestes Sonnenobservatorium der Welt + und eines der bedeutensten Ganggräber Europas
  • Knowth: reichster neolithischer Fund Europas

Mitbringsel:

  • Guinnes-Hausschuhe
  • Kühlschrank-Magnete Schaf und Guinnes
  • T-Shirt „the leprachauns made me do it“
  • Toffees

Irland Tag 13 und 14

Dienstag, Juli 6th, 2010

Donnerstag, 03.06. (Tag 13)
An der Ostküste der Ards Halbinsel fuhren wir wieder Richtung Belfast. Auf einer der schmalen Straßen mussten wir ganz links ran fahren, um dem Gegenverkehr Platz zu machen. Ein Hund lag dort in der Einfahrt und sprang auf, als wir wieder anfahren wollten. Der hat uns doch tatsächlich vorne und hinten in den Kotflügel gebissen! Es waren zwar keine Schäden zu sehen, aber das war schon ein Erlebnis… wir sind doch kein Schaf!

Zurück in Belfast suchten wir zunächst mal die Touristeninfo. Die Informationen zur Black Taxi Tour überzeugten uns aber nicht, so dass wir uns für eine ganz normale Sightseeing Bustour entschieden. Direkt an einem der großen roten Busse kauften wir Tickets (21 Pfund) für eine Hop on – Hop off Tour, die uns neben allen anderen Sehenswürdigkeiten auch zur Shankill Road (protestantisch/pro britisch) und zur Falls Road (katholisch/pro irisch) bringen sollten. Das Hop on – Hop off war leider abgeschaltet (was wir zu dem Zeitpunkt nicht wussten), so dass wir alle Fotos aus dem fahrenden Bus machen mussten.

Dennoch war es sehr beeindruckend1. Ein Live-Kommentator erzählte uns Geschichten über die einzelnen Gegenden, durch die wir fuhren. Er zeigte uns die Wandbilder (Murals) und die großen Tore und riesigen Zäune (die Peace walls), die die ehemals verfeindeten Gruppen von einander trennen. Seit Beginn des Friedensprozesses wird die Lage wohl immer entspannter, dennoch werden die Tore am Abend und teilweise an den Wochenenden immer noch geschlossen. Hätte man früher als Fremder diese Viertel betreten, hätte man sein Leben in Gefahr gebracht. Heute seien Touristen willkommen und nicht nur der Kommentator freue sich über den fortschreitenden Friedensprozess. Die besten Beispiele dafür seien auch die großen Glasbauten, die zu Zeiten der Troubles keine Woche gestanden hätten. Es gibt wohl auch geführte Fußgänger-Touren, aber man warnte uns, dass die wohl durchaus auch schon mal 4 Stunden dauern könnten ;-).

Es war zwar sehr schade, dass wir nicht aussteigen konnten, aber dennoch hat es sich gelohnt. Jetzt konnten wir Belfast verlassen. Über Downpatrick, Strangford (das gegenüber von Portaferry liegt) und Ardglass fuhren wir auf der Scenic Route nach Newcastle, wo wir einen kurzen Spaziergang unternahmen. Kurz hinter Newry passierten wir wieder die Grenze, nur erkennbar daran, dass wieder „km/h“ auf den Geschwindigkeitsschildern steht.

In Carlingfort suchten wir uns unsere Unterkunft für die Nacht. Im Shalom B & B (70 Euro) wurden wir von einem der Söhne der Wirtin herzlich in Empfang genommen und bekamen ein sehr schönes, großes Zimmer. Ein Abendspaziergang durch den lauschigen Ort rundete den Tag ab.

Freitag, 04.06. (Tag 14)
Nach dem Frühstück mit traumhafter Aussicht, führten uns die Küstenstraße und später die Autobahn M1 zunächst nach Monasterboice (nördl. von Drogheda), einem Kloster aus dem 5. Jahrhundert. Ein Rundturm und zwei Kirchruinen sind noch zu sehen. Außerdem stehen dort zwei bemerkenswerte Hochkreuze: das Muiredach’s High Cross, wohl das schönste seiner Art, mit gut erhaltenen Darstellungen aus der Bibel. Und das 6,5 m hohe Westkreuz – eines der höchsten Irlands.

Wir warfen einen sehr kurzen Blick auf die Ruinen der Mellifont Abbey und fuhren dann zum Newgrange Besucherzentrum, dem Brú na Bóinne Interpretative Centre. Für 22 Euro buchten wir eine Bustour zu den Ganggräbern Newgrange und Knowth, die 3 Stunden dauern sollte. Mich hat das etwas abgeschreckt, aber es war gut, dass Andi das einfach gekauft hat – es lohnt sich nämlich absolut.

Mit der ersten Busladung wurden wir in Knowth ausgekippt. Wie ein Ufo liegt der riesige grüne Grabhügel in der Landschaft. In praller Sonne erzählte uns der Guide die Geschichte des Ortes und führte uns herum. Anschließend durften wir (entgegen der Angabe in unserem Reiseführer) das Innere der großen Anlage betreten. Auch diese Bauwerke wurden während der Steinzeit ohne Fugenmasse geschaffen und sind bis heute wasserdicht und intakt. Die langen, unterirdischen Gänge und das Wissen, was diese frühen (neolithischen) Baumeister gehabt haben müssen, haben mich sehr beeindruckt. Immerhin war das Rad noch nicht erfunden und Metallwerkzeuge gab es auch noch nicht. Rings um die Grabanlage sind riesige, teils behauene Findlinge aufgereiht.

Der Bus fuhr uns dann erst zurück zum Zentrum und ein weiterer brachte uns nach Newgrange. Das war noch beeindruckender. Wieder gab es eine Einführung in die Fakten und Vermutungen, was diese Anlage angeht. Dann durften wir auch hier ins Innere. Zur Wintersonnenwende treffen die Sonnenstrahlen den Gang und die Grabkammer durch ein Oberlicht über dem Eingang und erhellen so für ca. 15 Minuten das Innere. Allein von der Erzählung dieses Schauspiels (und der Simulation mit künstlichem Licht) bekam ich Gänsehaut. Wir nahmen im Anschluss an einer Verlosung teil, die einer kleinen Gruppe von Menschen erlaubt, an einem dieser Tage dabei zu sein.

Bevor wir uns in der Nähe des Dubliner Flughafens ein Hotel suchen wollten, wollten wir noch nach Kells. Das war aber nicht so einfach. Zum einen gab es eine Umleitung, zum anderen kam mir der Weg an sich schon endlos vor. Nachdem wir es endlich gefunden hatten, hatte ich kein Auge mehr für etwaige Perlen. Wir suchten was zu Essen, was sich wie so oft schwierig gestaltete. Entweder die Läden waren geschlossen, zu teuer oder das Essen war nicht nach unserem Geschmack. Wir fanden einen Inder – gerade so – denn das Schild war zwar gut lesbar, aber der Eingang blieb mir erst verborgen. Hatte ein bisschen was vom Tropfenden Kessel ;-). Im ersten Stock, in einem sehr schlichten, völlig überheizten Raum nahmen wir Platz. Das Essen war ok, der Preis war recht hoch und der Reis kostete extra, alles in allem wirklich kein Highlight.

Am Flughafen mussten wir wieder rumkurven und haben ihn, glaube ich, einmal fast umrundet, bevor wir ein ansprechendes Hotel fanden. Wir checkten im Carlton (120 Euro) ein. Es war ein schönes, recht komfortables Zimmer mit Fernseher, auf dem wir erstmal das ersehnte Rubgy-Spiel ansahen. Dann ging es ans Einpacken. Alles musste wieder in den Rücksäcken verschwinden.

  1. neben diversen anderen Gefühlseindrücken []

Irland Tag 11 und 12

Donnerstag, Juli 1st, 2010

Dienstag, 01.06. (Tag 11)
Auf dem Plan stand in erster Linie ein langes Stück Weg mit nur wenigen Abstechern. Wir wollten am Nachmittag ganz im Norden von Nordirland sein. Von Westport ging aber erst einmal auf der N5 und der R361 nach Boyle und zur Boyle Abbey. Teile der alten Zisterzienser Abtei von 1161 waren eingerüstet, aber sie steht trotzdem Besuchern offen. Der Eintritt ist frei. Am Eingang erwartete uns ein netter älterer Herr, ein pensionierter Geschichtslehrer mit Rohrstock ;-), der uns in kurzen Worten die Geschichte des Ortes näher brachte und auch mit vielen Tipps für die Umgebung aufwarten konnte. Wir erhielten auch Hinweise, auf was wir beim Rundgang achten sollten. Der Kreuzgang des Klosters wird restauriert und eine neue Glasfassade soll den Verlauf der ursprünglichen Mauern zeigen und die Ruine gleichzeitig vor Verwitterung schützen.

Dann ging es weiter über die Straßen N4, 15 und 5 nach Nordirland. Bei Strabane überquerten wir quasi unmerklich die Grenze. Zweiter Zwischenstopp war Derry (auch Londonderry). Von der Straße aus konnte man die Stadt auf der anderen Seite des River Foyle liegen sehen. Wir kurvten eine Weile bis wir einen Parkplatz fanden und machten uns dann an die Erkundung. Ein Stück (vom Butcher’s Gate bis zum Shipquay Gate) flanierten wir auf der vollständig erhaltenen Stadtmauer am Rande des Craft Village entlang, dann noch ein wenig weiter durch die Stadt, vorbei am Tower Museum, der Guildhall und dem Kriegerdenkmal The Diamond.

Zur Nahrungsaufnahme kehrten wir im The Diamond (J.D. Weatherspoon) ein. Der Laden hatte ein etwas seltsames Ambiente. Mit dem (nach Bier stinkenden) Teppich, den Ledersesseln und der großen Treppe hab ich mich ein bisschen wie in einer Mischung aus Casino und dem Hotel aus Fear and Loathing gefühlt. Während wir warteten, dass uns jemand unsere Golfschuhe unser Essen brachte, nutzten wir das freie WLAN. Bestellungen mussten an der Bar aufgegeben und bezahlt werden und die Burger waren ganz gut (wenn man Blauschimmelkäse mag).

Auf A2 und A37 ging es über Coleraine auf einer weiteren Scenic Route an der Küste entlang. Auf den Klippen hinter Portrush stehen die Ruinen von Dunluce Castle (13. Jh.), dessen Küche bei einem Sturm abgerissen und ins Meer gestürzt ist. Obwohl das nachweislich bei mehreren Burgen passiert ist1, fand ich es eine tolle Geschichte. Wir begnügten uns damit, die Ruine von außen zu betrachten, obwohl der Eintrittspreis nur ein paar Euro betrug. Auf einem kleinen Pfad konnte man zwischen die Klippen gehen und dort sowohl die Burg von unten als auch eine Höhle im Fels betrachten, in die von der anderen Seite die Wellen hinein rauschen.

Dann waren wir endlich am Giant’s Causeway. Der Eintritt, der am Parkplatz kassiert wird, hätte bei 6 Pfund pro Auto gelegen2. Da wir aber keine Pfund hatten, sollten wir 7 Euro bezahlen. Beim Wechselgeld hat uns der Typ aber beschissen und wir haben 8 Euro bezahlt. Pech gehabt.

Der Giant’s Causeway ist auf den ersten Blick nur eine Ansammlung von drei verschieden großen Balsaltsäulen-Zungen, die ins Meer reichen, aber es ist ganz nett anzuschauen. In Wahrheit wurde der Damm aber von dem irischen Helden Finn MacCool, seines Zeichens Riese, gebaut, damit er seine Liebste in Schottland erreichen konnte ;-).

Wie wir schon in Island gelernt haben, entstehen die meist sechseckigen Balsaltsäulen beim langsamen Erkalten von Lava. Vulkane gibt es in Irland keine mehr und auch der, aus dem die Lava für den Giant’s Causeway stammte, ist erodiert. So kletterten wir also eine Weile auf den Zeugnissen 60 Millionen Jahre alter Naturgewalten rum und genossen die Aussicht auf die anbrandenden Wellen im Spätnachmittagslicht.

Am Rande von Bushmills fanden wir das Gortnacapple B & B (55 Pfund) eines schon ziemlich alten Ehepaars. Sie waren aber sehr nett und der Mann der Wirtin schien’s war froh, mal wieder jemanden zum Quatschen zu haben. Nach kurzer Zeit konnte ich auch einigermaßen seinen Dialekt verstehen. Von unserem niedlichen Zimmer, hatten wir wieder einen herrlichen Blick auf die Schafwiesen, ein Küstenstädtchen und den wirklich penibelst geschnittenen Rasen des Hausherren. Es roch allerdings extremst nach Blütenduft-Lufterfrischern, die ich auf dem Schrank fand und als erstes mal ins Bad verfrachten musste.

Da wir nicht mit Karte zahlen konnten und keine Pfundnoten hatten, sind wir noch einmal nach Bushmills rein gefahren, um Geld zu holen. In diesem Ort scheint überhaupt nichts los zu sein. Trotz der Whiskey-Brennerei und des nahe gelegenen Causeway war es hier wie ausgestorben. So fuhren wir wieder in unser Quartier, lauschten noch etwas den Erzählungen des Wirts, der uns auf einem Hügel seine ehemalige Farm zeigte und gingen dann schlafen.

Mittwoch, 02.06. (Tag 12)
Im Frühstücksraum hingen Bilder dieser Farm aus verschiedenen Jahren, an denen der Aus- und Umbau gut ablesbar war. Nach dem Frühstück machten wir uns auf zur Destille – der Ort, wo man an einem Morgen vor 10:00 Uhr sein möchte ;-D. Um 10:00 Uhr gehen nämlich im 15 Minuten Takt die Führungen (12 Pfund) los. Anmeldung unnötig. Hugh führte uns herum und erklärte die Prozesse und Gerätschaften. Es roch herrlich nach… tja, nach was eigentlich? Nach Malz, nach Maische, nach Vergorenem? Keine Ahnung. In jeder Halle roch es anders, aber immer irgendwie heimelig. Fotografieren war leider nicht erlaubt während der Führung.

Im Anschluss durften wir einen von 5 oder 6 verschiedenen Whiskeys probieren. Andi hatte einen 12 Jahre alten, ich einen 16 Jahre alten Bushmills Single Malt gewählt. Beide waren sehr, sehr lecker, wobei mir der 12jährige noch besser geschmeckt hat. Gelernt habe ich, dass man Whiskey nie (niemals nie braune Stiefel anziehen) mit Eiswürfeln mischen darf, dafür aber gern mit einem winzigen Schluck Wasser, der das Aroma noch besser hervor bringt. Im Shop kauften wir Creamy Toffees, echte (sauleckere) Plombenzieher. Keinen Whiskey, obwohl ich in Versuchung war.

Nächstes Ziel war die Carrick-a-rede Rope Bridge, eine 25 m lange Hängebrücke, die 20 m über dem Meer hängt. Für 10,80 Pfund durften wir sie überqueren und ein bisschen auf dem kleinen Eiland sitzen, das sie mit dem Festland verbindet.

Nach einem Kaffee-hol-Stopp in Cushendall sind wir durch bis nach Belfast gefahren. Andi wollte Belfast anfangs eigentlich auslassen, auch weil der Reiseführer nichts richtig spannendes zu berichten hatte, aber da wir ohnehin daran vorbei mussten, haben wir natürlich auch angehalten. Zum Glück. Es stimmt zwar, dass die Stadt alleine jetzt nicht so das Highlight ist – es gibt das Rathaus, einige sehenswerte Kirchen und Gebäude, aber sonst nichts, was ins Auge stechen würde. Aber: Belfast hat immerhin eine nicht sehr schöne, aber auch ebenso wenig wegzudenkende Geschichte. Und als wir nach unserem Spaziergang wieder aus der Stadt fuhren, hatte ich das Gefühl, das Wesentliche versäumt zu haben. Ich konnte nicht in Nordirland und nicht in Belfast gewesen sein und nicht die Teile und Viertel der Stadt angeguckt haben, in denen der Bürgerkrieg allgegenwärtig war. Und, nachdem ich davon gelesen hatte, wollte ich die großen Bilder (Murals) an den Hauswänden sehen, die die rivalisierenden Gruppen gemalt hatten – und immer noch malen.

Daher beschlossen wir, am nächsten Tag noch einmal nach Belfast rein zu fahren. Wir hatten gehört, eine Black Taxi Tour sollte uns die gewünschten Informationen und Eindrücke bieten. Nach dieser Entscheidung war ich wieder froh.

Um eine Bleibe zu finden, fuhren wir auf die Ards Peninsula. In Greyabbey hielten bei beim Trasnagh House B & B. Leider war es ausgebucht. Der Wirt bat uns aber herein und suchte uns eine freie Schlafmöglichkeit heraus. Sein Haus wirkte sehr heimelig und er war so herzlich und hilfsbereit – sehr schade, dass wir nicht dort bleiben konnten.

Nach einem Telefonat vermittelte er uns nach Portaferry, das direkt an der Südspitze der Halbinsel und sowieso auf unserem Weg lag. Wir erhielten eine Wegbeschreibung und verabschiedeten uns. Dass wir von ihm eine Karte mit handschriftlichen Ergänzungen bekommen hatten, erwies sich als sehr nützlich, denn ohne hätten wir Adairs B & B (42 Pfund) mit Sicherheit nie gefunden. Das unscheinbare graue Haus ließ überhaupt nicht erahnen, dass es eine Übernachtungsmöglichkeit bietet. Mrs. Adair erwartete uns und wir erhielten ein großes Zimmer. Die Ausstattung hatte schon einige Jahre auf dem Buckel, ansonsten war es ok. Teppich im Bad ist allerdings irgendwie gruselig.

Portaferry selbst ist nichts Besonderes, aber sie haben in der Meerenge ein Gezeitenkraftwerk: SeaGen. Die riesigen waagerechten Rotoren hingen über der Wasseroberfläche und sind mittels Hubsystem in der Höhe verstellbar. Das Ding ist ziemlich cool. In Portaferry gibt es das Exploris Aquarium, das wir aber auch nicht aufgesucht haben.

  1. also, dass irgendwelche Teile samt Klippe ins Meer stürzten []
  2. noch ein Beispiel, bei dem Eintritt für die Natur verlangt wird []