Posts Tagged ‘Höhlen’

Kreta Tag 7

Samstag, Juni 22nd, 2013
Wie schon in Norwegen hat Andi
auch diesmal Urlaubstagebuch
geschrieben. Unsere Erlebnisse
aus einer Woche Kreta gibt’s jetzt hier.
Wie immer mit kleiner Fotoauswahl.

25.05.2013
Heute hatten wir uns wieder einen Wecker gestellt. Wir wollten früh los, um vor den Touristenmassen am Palast von Knossos zu sein. Muskelkater- und Erschöpfungsbedingt brauchten wir aber doch länger zum Aufstehen und Frühstücken. So viertel nach acht waren wir dann aber unterwegs.

Knossos liegt eine gute Stunde von unserem Hotel entfernt. Wir bekamen einen Parkplatz direkt vor der Tür und hatten auch eins, zwei fix Karten. Der Palast wurde von Arthur Evans ausgebuddelt und leider auch gleich „restauriert“. Evans schien aber archäologisch ’ne ziemliche Nulpe gewesen zu sein. Jedenfalls soll das, was er so rekonstruiert hat, nicht so doll geworden sein. So als Laie ist jedenfalls gar nicht mehr klar, was hier noch echt ist und was nicht.

Egal, wir hatten unsere alten Steine gesehen, mehr wollten wir ja nicht. Wir machten einen Fahrerwechsel (Kaddi – > Andi) und uns auf den Weg zum nächsten Ziel: die Hippie-Höhlen von Matala.

Eigentlich sind die Höhlen als römischer Friedhof angelegt worden. In den 60ern zogen aber ein paar Hippies da ein. Sogar Bob Dylan soll da mal ein paar Tage(?) gewohnt haben.

Für zwei Euro parkten wir und erkundeten erstmal die Höhlen. Wie ein Schild erklärte auf „eigene Gefahr“ – der deutsche TÜV hätte das wohl so nicht abgenommen. Die Höhlen sind teilweise sehr niedrig und nicht so gemütlich wie man sich das vorstellt. Deswegen sind wohl die Hippies auch irgendwann wieder abgehauen.

Wir wollten erstmal was essen. Sehr vertrauenserweckend sahen die Tavernen alle nicht aus, aber wir entschieden uns einfach für eine. Das Essen (Chicken Souvlaki und Gyros Pita) war dann aber überraschend lecker – und zu dem noch mit super Aussicht.

Die Höhlen liegen in einer Klippe oberhalb einer tollen Bucht mit super Strand, tollen Wellen und wunderbaren blauen Wasser. Klar, das mussten wir natürlich ausprobieren. Das witzige (und spannende) ist, dass nach wenigen Metern im Wasser eine Felskante liegt, an der sich die Wellen brechen. Dort geht es senkrecht nach unten. Das macht es dann auch ein bisschen kompliziert, ins und aus dem Wasser zu kommen. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß. Kaddi fand sogar, das sei der beste Strand bisher gewesen.

Nach einem Eis machten wir uns auf den Rückweg. Ein kleiner Abstecher brachte uns noch nach Agia Galini, das in unserem Reiseführer als „hübsches kleines Fischerdorf“ angepriesen wurde. So hübsch war es dann aber eigentlich nicht. Ein Haufen Tavernen und Touriläden um eine kleine Bucht drappiert. Kaddi kaufte noch einen Olivenholzlöffel und wir fuhren weiter.

Kurz vor Rethymno begann unser Auto eigenartige Geräusche zu machen. Wir dachten uns erst mal nix dabei und fuhren weiter. Auch bei einem Tankstopp guckten wir nicht weiter. Kurz darauf wurde das Geräusch eindeutiger und nach dem Rechtsranfahren war klar: wir hatten einen Platten. Ein Blick in den Kofferraum war jedoch ernüchternd – da war kein Ersatzreifen.

Ein Stück weiter war eine Tankstelle zu sehen, also fuhren wir dort hin. Die Jungs dort sprachen zwar kein Englisch, versuchten aber trotzdem dem Reifen wieder zu befüllen. Da war aber nix zu machen, das Ventil schien defekt zu sein. Wir fuhren also das Auto an den Rand und Andi telefonierte mit Hertz.

Reifenschäden sind unserer Versicherung nicht enthalten, aber der Mann am anderen Ende wollte mal sehen, was sich machen lässt. Als erstes sollten wir aber das Reifenkit aus dem Kofferraum ausprobieren. Das hatten wir tatsächlich noch nicht probiert. Witziges Teil: ein Zigarettenanzünder-betriebener Kompressor, der Luft und irgendeinen Klebstoff in den Reifen pumpt. Bei einem kleinen Loch funktioniert das bestimmt. Bei einem kaputten Ventil half das leider nix.

Also wieder mit dem Hertz-Mann telefonieren – der war sehr freundlich und rief erstmal zurück damit wir nicht die Telefongebühren hatten. Dann wollte er mit dem Tankstellenpersonal reden – da kam nix bei rum. Andi erklärte ihm dann, dass wir 20km vom Hotel weg seien und das Auto gar nicht mehr benötigen würden. Das vereinfachte die ganze Sache dann glücklicherweise. Er bot an, dass wir das Auto an der Tanke stehen lassen und uns jemand abholen und ins Hotel bringen würde. Perfekt.

Ca. 40 Minuten später kam „unsere“ Hertz-Frau mit einer Kollegin und sammelte uns ein. Und wir waren rechtzeitig zum Abendessen im Hotel: Graupensuppe, Rotkohlsalat und Hähnchen mit Reis. Am Ende vom Tag wird immer alles gut.

Während Andi die Ereignisse des Tages aufschrieb und sich um das Bezahlen der Hotelrechnung kümmerte, machte Kaddi noch eine Entdeckung beim Kofferpacken. Hinter unserem Koffer hatte es sich ein kleiner Skorpion gemütlich gemacht. Kaddi fing ihn ganz mutig mit einem Glas und wir beförderten ihn wieder nach draußen.

Spanien Tag 4: Höhlen von Sant Josep, València

Dienstag, Juni 7th, 2011

12.05. (Do.)
Zum Leeren des Abwassertanks ohne entsprechenden Schlauch stellten wir den Wagen einfach so über dem vorgesehenen Loch ab. Das spritzte zwar etwas mehr, aber es ist ja nur Spül- und Duschwasser. Den Container der Chemietoilette kann man komplett rausnehmen und in andere, spezielle Toiletten oder Abflüsse, entsorgen. Andi fand das gar nicht so schlimm und hat das immer übernommen :-).

Am Morgen bekamen wir eine SMS von Andis Mama, ob wir was von dem Erdbeben mitbekommen hätten. An sich hatten wir das nicht. Wir waren noch über 400 km von Murcia entfernt. Nur drehten in der Nacht scheinbar alle Hunde durch und bellten wie verrückt. Das Beben war vielleicht die Ursache.

Unser erstes Ziel des Tages war La Vall d’Uixo. Dort gibt es das Höhlensystem Coves de Sant Josep (9,50 € p. P.). Der Preis erschien mir erst recht hoch, aber es lohnt sich schon. Zunächst wird man mit Booten ein Stück auf dem unterirdischen Fluss geschippert. Der „Fährmann“ sprach nur Spanisch, aber die wichtigen Informationen kann man nachlesen.

Durch die teilweise engen Höhlen gegondelt zu werden, war wirklich schön. Es hatte etwas Andächtiges (wenn gerade Schweigen herrschte). Überall wurde Licht installiert. Was zwar das Sehen erleichtert, aber auch die Fledermäuse vertrieben hat. Ich hoffe, die haben einen neuen tollen Platz gefunden. Es gab offenbar mal große Stalaktiten, aber davon waren nur noch die Stümpfe übrig. Kleinere konnte man noch zuhauf sehen. Nach einer Weile wurden wir ausgekippt und gingen zu Fuß weiter. Auch hier wieder bizarre Formen, kleine Tropfsteine und Höhlen. Zum Ausgang gelangten wir dann wieder im Boot (auf einer anderen Strecke). Ziemlich cool.

Das nächste Ziel war València. Der (einzige Englisch sprechende) Mitarbeiter der WoMo-Vermietung warnte uns, dass es in dieser Gegend häufig zu Einbrüchen und Diebstahl käme. Wir sind mal wieder ewig rumgekurvt bis wir einen Parkplatz fanden. Letztlich standen wir hinter/oberhalb des Bahnhofs (der übrigens auch recht sehenswert ist) in einer komischen Gegend und mussten ewig latschen bis wir überhaupt im Zentrum waren.

Nach einem kleinen Stadtspaziergang besichtigten wir die Kathedrale (mit Audioguide 4,50 € p. P.). Zu unserer grenzenlosen Überraschung beherbergte die Kirche den heiligen Gral! Dabei weiß doch jeder, dass der beim Zusammensturz des Gralstempels in Petra in den Abgrund gestürzt ist!
La Lonja, die ehemalige Warenbörse im spätgotischen Stil, sowie die große Markthalle besahen wir uns nur von Außen.

Weiter Richtung Süden glichen die Ortschaften Geisterstädten. Es war teilweise komplett ausgestorben, alle Häuser verlassen, die Fenster vergittert und mit herunter gelassenen Rollläden. Sehr gespenstisch und irgendwie abstrus. In einem Ort, Dénia wahrscheinlich, war wenigstens „Bei Micha und Gabi“ (oder so) einer da ;-). Gruselig. Wenn das hier zur Hochsaison voll ist, möchte man hier aber vielleicht auch nicht sein.

Wieder das Stellplatz-Problem. Überall Stichstraßen zum Strand, aber keine so richtig einladend. Auf dem letzten Zipfel, am Cap de la Nau, fanden wir dann nach endloser Suche eine kleine Parkbucht auf einer Klippe. Tolle Aussicht. Im nahe gelegenen Restaurant wollten wir Essen gehen, aber warme Speisen sollte es erst ab 20:00 Uhr geben und wir waren schon mächtig verhungert. Hier wurde ich dann auch endlich mit dem ersehnten Zikaden-Gezirpe beglückt, welches bislang ausgeblieben war.