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Werbung

Dienstag, Dezember 12th, 2006

Am Wochenende kam das Thema Fernsehwerbung auf, und zwar weil jemand nach… ich mag es kaum schreiben… der „german Kleinigkeit“ verlangte. Ich hasse diese Worte, diese Frau, diese zu Anführungszeichen verbogenen Finger, die ganze Werbung mit ihrer weichgespülten Hirnfreiheit. Es gibt kaum eine schlimmere Werbung zur Zeit. Zwei Konkurrenten würden mir dann spontan doch noch einfallen. Auf Platz 2 kommt Puddingwerbung mit singenden Kindern. Die müssen sich den ersten Platz fast teilen mit den kleinen weißen Kullern, die ich an sich sehr lecker finde. Auf Platz 3 platzieren sich schmierige Schnösel-Söhne mit Mobilfunknetz-Problemen *schüttel*

Ein Großteil der Werbung geht einfach unter in dem Brei, ist unspektakulär und bleibt nicht so haften in der Erinnerung. Leider ist es vermutlich so, dass die Werbeagenturen auch mit grausiger Werbung ihr Ziel erreichen. Nämlich, dass sich die kaufsüchtige Hausfrau erinnert. Die Frage ist, ob ich ein Produkt – quasi aus Protest – nicht kaufe, wenn ich mich über die beschissene Werbung aufregen muss?! Ganz schlimm und völlig überflüssig finde ich das Hausfrauen-Image, welches offenbar nicht tot zu kriegen ist. Es ist völlig abgegessen und ich kann keine Hausfrauen, ihre Meinung über Männer im Haushalt oder ihre Probleme mit (Kalk-)flecken an allem Möglichen mehr sehen.

Der Gipfel dieser Pseudo-Hausfrauen-Möchtegern-Emanzen-Liga waren die Tussen von der Reinigungsmittelwerbung mit den pink-farbenen Produkten, die in der Fußgängerzone anderen, zu stoischer Ruhe neigenden, Passantinnen irgendwas auf die Bluse schmierten. Und den Vogel schießt die Anführerin dieser Schnepfen ab, die uns das Bild einer toughen Frau mit Durchsetzungsvermögen vermitteln soll und die uns ein schlichtes, weißes T-Shirt als ihr Lieblingsshirt verkaufen will. Für wie bescheuert halten die uns eigentlich? Gut, dass dieser Spot nicht mehr läuft. Es war schon so weit gekommen, dass ich die Werbung oder wenigstens den Ton ausschalten musste, wo ich doch sonst den Film zwischen den Werbungen wegzappe ;-)

Und wo ich gerade beim Austeilen bin… *gg* Was glauben denn die Marketingfuzzies, welchen Eindruck eine „Zahnarztfrau“ bei den (weiblichen) Zuschauern hinterlässt? Was ist das denn für ein Prädikat? Nichts gegen die Frauen von Zahnärzten oder die Zahnarzthelferinnen! Zumindest für letztere bin ich dankbar und finde meine sehr nett. Und es ist sicher auch kein Zeichen mangelnden Selbstwertgefühls, aber das Bild einer ihrem Mann „unterlegenen“ oder „untergebenen“ Frau, die stolz sagt, sie sei Zahnarztfrau, ist völlig daneben. Auch wenn das durchaus vorkommt im wirklichen Leben. Ich bin auch beeindruckt von dem, was Andi so bastelt und bin stolz auf ihn, aber deshalb definiere ich mich doch nicht über den Status meines Mannes!

Um diesen Beitrag nun mit etwas Positivem abzuschließen, seien noch Spots erwähnt, die mir gut gefallen. Da wäre zum Ersten ein tanzendes Auto. Die Idee ist cool und die Musik ist klasse. (Von wem ist die eigentlich?) Der erste Spot gefällt mir noch besser als der zweite, in dem das Auto Schlittschuh läuft, aber gut sind beide. Dann hat mir gut gefallen der erste Teil der Joghurt-Werbung, wo Mijooonen von Früchten im Mixer landen. Leider haben sie genau diese Textpassage später raus genommen und die Nachfolgewerbung reicht da nicht ganz ran. Schlicht und doch schön ist die letzte gute, die mir gerade einfällt: die mit dem Wägelchen, dem Knöllchen und dem Becherchen.

Für diesen Eintrag habe ich extra eine neue Kategorie erschaffen: Fernsehweiterbildung. Ebenfalls ein tolles neues Wort meiner lieben Kollegin, welches ich in meinen Wortschatz aufgenommen habe :-)

Update

Es sind übrigens keineswegs Hausfrauen und -männer als Personen gemeint, sondern ausschließlich das vermittelte Bild in der Werbung! Ihr macht einen tollen Job! Das wollte ich nur noch mal klarstellen! ;-)
14.21 Uhr