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USA/Canada Tag 6 – Boston

Sonntag, November 3rd, 2013

06.09.2013

Nach dem Aufstehen versuchten wir zum ersten Mal mit unserem Reisewasserkocher Kaffee zu machen. Leider scheint der mit nur 110 Volt nicht wirklich klar zu kommen, denn nach einer halben Stunde wollte das Wasser immer noch nicht kochen. Also gingen wir stattdessen runter in die Küche und kochten da. Der Kaffee wurde dann auf dem Balkon mit Blick auf die Boston Skyline getrunken. Toller Start in den Tag.

Danach ging’s mit Bus und Bahn nach Boston. Für heute kauften wir uns Tagestickets, denn wir planten die Öffentlichen heute ziemlich oft zu nutzen.

Erster Halt war „Hynes Convention Center“ in Back Bay. Andi kannte da nämlich einen tollen Buchladen/Café, wo wir frühstücken wollten. Der „Trident Bookstore“ ist wirklich klasse und das Frühstück war auch lecker. Und da wir mit unserem aktuellen Reiseführer nicht so richtig glücklich waren, kauften noch einen Vis’a’vis Reiseführer für New England (Kaddi wollte mal wieder Geld sparen und einen Reiseführer für den ganzen Nord-Osten haben, obwohl sich das schon in vorherigen Urlauben als Quatsch erwiesen hatte).

Anschließend wanderten wir die Boylston Street runter zum Copley Square, wo wir uns die Boston Public Library von innen besahen. Vor allem der große Lesesaal war echt beeindruckend und ein bisschen wie im Film.

Ein Stückchen weiter kamen wir am „Boston Legal“-Gebäude vorbei und nahmen dann die Bahn zum Aquarium. Wir schauten ein bisschen auf’s Wasser und sahen den Robben im Aquarium-Außendings zu, bevor wir die Fähre zum Charlestown Navy Yard nahmen. Auf dem Oberdeck in der Sonne ließ es sich gut aushalten und wir hatten noch mal einen tollen Blick auf die Bostoner Skyline.

Im Charlestown Navy Yard liegt die USS Constitution vor Anker – the oldest commissioned warship afloat. Ein schicker Segler von 1797. Nachdem wir die Sicherheitsschleuse passiert hatten und eine Weile in der Sonne gewartet hatten, durften wir das Oberdeck selbst erkunden. Das Unterdeck gibt’s nur mit geführten Touren zu sehen. Oben war es zwar schon ziemlich toll, aber wir wollten auch das Unterdeck sehen. Also warteten wir nochmal in der Sonne auf die nächste Tour.

Diese wurde von einem Navy-Anghörigen geführt, der ganz schönes Kaugummi-English sprach – nur mit viel Konzentration verstehbar. Aber wir sahen so viel mehr vom Schiff und lernten auch noch was.

Zurück ging’s wieder mit der Fähre, nachdem wir eine Weile in einem Fitzelchen Schatten und dann in praller Sonne gewartet hatten. Der ein oder andere Sonnenschutz wäre hier auf diesem offenen Gelände schon nett. Unsere Sonnenhüte hatten wir natürlich auch nicht mitgenommen…

Mit der Bahn ging es weiter nach Lechmere, von wo aus wir Richtung MIT wanderten. Unterwegs wollten wir eigentlich bei einem Afghanen essen, der uns empfohlen worden war (wohl betrieben vom Bruder des afghanischen Präsidenten Kazhai). Leider hatte der zu und wir liefen hungrig weiter.

Kurz vor’m MIT fanden wir dann ein Fast-food-Dingsbums, wo wir uns ein Sandwich und ’ne Limonade gönnten und unsere Energiereserven wieder genug auffüllten, um bei tollem Sonnenschein über den MIT Campus zu latschen. Die Architektur war dann tatsächlich sehr witzig.

Aber der Tag war noch nicht zu Ende. Nächster Zugstop: Harvard, Cambridge. Auch hier wanderten wir über den Campus und saßen eine Weile rum und beobachteten Boing Boings und Studenten. Was uns allerdings langsam fehlte war eine Toilette – die gab’s aber nirgends.

Irgendwann ging uns die Latsche endgültig aus und wir machten uns auf den Rückweg. Kaddi wollte gerne nochmal bei der Faneuil Hall vorbeischauen – da gab’s nämlich einen Stempel, mit dem man Sachen stempeln konnte. Gestern hatte sie aber ihr Notizbuch nicht dabei (bzw. dachte, ihr Notizbuch nicht dabei zu haben :-/) und so ein Stempel ist ja schon toll… Naja, also sind wir da nochmal hin – lag ja fast auf dem Weg. Leider hatten die schon zu. Und auch das Klo war schon geschlossen.

Also ging’s Richtung Heimat. Im Bus stellten wir dann fest, dass wir beide leichten Sonnenbrand im Gesicht hatten. Wieso bloß?

Bevor’s endgültig zum Inn zurück ging, machten wir noch einen Stop in einem liquor store, wo wir uns ein Bier für den Abend holten. Das tranken wir dann zu Chips und „Animal Planet“ im Fernsehen.

USA/Canada Tag 5 – Providence, Boston

Samstag, Oktober 19th, 2013

05.09.2013

Zum ersten Mal amerikanisches Motelfrühstück. Unser Reiseführer hatte uns schon gewarnt. Und tatsächlich war die Auswahl nicht wirklich berauschend. Das einzige was halbwegs einladend aussah waren die Waffeln, die man sich selbst zubereiten konnte. Dazu zapfte man sich einen Becher voll Waffelteig, den man in ein Waffeleisen füllte. Das wurde dann einmal umgedreht und man wartete auf das Piepen – fertig ist die Waffel. Aber lecker ist anders.

Der Kaffee war auch einigermaßen erträglich, dafür nerven die anderen Gäste, die für diese Zeit viel zu wach waren. Wir verbrachten dennoch einige Zeit beim Frühstück, weil wir erstmal in Ruhe das WLAN leer lesen mussten.

Dann ging’s aber los, weiter auf der Interstate 95 Richtung Boston. Kurz hinter der Stateborder zu Rhode Island empfahl uns der Atlas Obscura einen verlassenen Freizeitpark. Humpty Dumpty auf einem blauen Schild sollte den Weg zum „Enchanted Forest“ weisen. An der GPS-Position war aber nichts zu sehen und wir fuhren einige Male hin und her bis wir aufgaben und weiterfuhren. Gut 5 km weiter kam dann plötzlich doch das Schild und wir parkten direkt davor.

Mit der Kamera in der Hand machten wir uns auf in den Wald. Leider war nicht mehr sonderlich viel von diesem Amusement Park aus den 70ern zu sehen und alles war sehr überwuchert und unwegsam. Außerdem hatte Kaddi nur Sandalen an und fürchtete irgendwo mit nackten Füßen in Poison Ivy zu treten. Wir wollten also nochmal zurück zum Auto, Schuhe wechseln und es dann nochmal probieren.

Doof nur, dass sich zu unserem Wagen ein weiteres Auto gesellt hatte – ein Polizeiwagen. Ugh. Wir gingen erstmal zurück zum Auto, um zu sehen, ob der Sheriff schon auf uns wartete – der ignorierte uns zwar erstmal, aber nochmal in den Park zu gehen trauten wir uns dann doch nicht. Zumal die Wikipedia-Seite erwähnte, dass der Zutritt trotz fehlendem Zaun verboten sei und dies eben auch von der lokalen Polizei durchgesetzt würde. Also nicht weiter provozieren und brav weiterfahren…

Wir fuhren eine Weile jenseits des I-95 durch die „Middle of Nowhere“ von Rhode Island. Sehr hübsche Gegend. Über eine etwas abenteuerliche, aber gut ausgeschilderte Straßenführung ging es rein nach Providence, wo wir im Parkhaus des Providence Center parkten. Von dort erkundeten wir die Downtown, die durchaus ihren Reiz hatte.

Da wir seit der Waffel am Morgen nichts mehr gegessen hatten wurde Andi etwas flau und wir holten uns schnell einen Hotdog, den wir auf einer Bank im Park verspeisten.

Zurück im Providence Center gönnten wir uns noch einen Toilettenbesuch bei Macy’s und einen Vanilla Latte bei Dunkin‘ Donuts, bevor es weiterging nach Boston.

Plan war es, erstmal irgendwo ins Zentrum zu fahren, den Wagen zu parken, etwas rumzulaufen und dann eine Unterkunft – vielleicht sogar irgendwo ganz zentral – zu finden. Was für eine blöde Idee! Zunächst einmal ist die Straßenführung schon nicht einfach zu durchschauen und es dauerte eine Weile bis wir überhaupt das Zentrum erreichten. Die nächste Frage war, wo parken. Das einzige Parkhaus, das wir finden konnten wollte $6 für eine halbe Stunde! Also galt es umzuplanen.

Boston ist teuer. Eine Unterkunft im Zentrum fiel also auch aus. Halbwegs günstiges lieferte unsere booking.com app nur außerhalb. Richtung Flughafen war wenigstens eine Anbindung per Public Transport sichergestellt also fuhren wir Richtung Winthrop, wo wir im „The Inn at Crystal Cove“ ein Standard Double Bed für $230 für zwei Nächte nahmen.

Nachdem die Unterbringung geklärt war, wolten wir aber noch was von der Stadt sehen. Mit Bus und Bahn ging’s direkt ins Zentrum von Downtown. Und Andi zeigte Kaddi die Sehenswürdigkeiten entlang des Freedom Trail.

Im Quincy Market gab’s dann leckeres Clam Chowder aus der Bread Bowl, bevor wir noch die zwei alten Friedhöfe in der Innenstadt besichtigten, durch den Boston Common Park spazierten und Beacon Hill erkundeten.

Abends wieder am Inn angekommen, hatten wir einen tollen Blick über’s Wasser auf die Boston Skyline im Abendrot.