USA/Canada Tag 16 – Pennsylvania, Steam Town, Centralia, Baltimore

16.09.2013
Das Frühstück war wie erwartet nicht der Rede wert. Wir schnappten uns einen Kaffee und einen abgepackten Muffin und fuhren los. Die Landschaft war richtig toll anzusehen und über den Wäldern stieg Nebel auf und auch etwas Herbstlaubfärbung war zu sehen.

Wir hatten gestern abend entschieden, die restliche Zeit zu nutzen und noch Washington DC mitzunehmen. Das bedeutete relativ viel Fahrerei für heute. Quer durch Pennsylvania nach Maryland.

Unterwegs kamen wir an einem Schild nach Steam Town vorbei. Wir wussten nicht, was es war, aber es klang cool, also bogen wir ab. Es stellte sich als Eisenbahnmuseum heraus. Mit jeder Menge Dampfloks. Das coolest war, dass eine richtige Lok im Querschnitt zu sehen war, so dass man das Innere ansehen konnte.

Auf der Weiterfahrt machten wir paar kleinere Pausen, u. a. zum Tanken und Pinkeln und natürlich auch zum Essen. Diesmal bei Wendy’s – kann man machen, muß man aber nicht.

Unterwegs entdeckten wir im Atlas Obscura, dass Centralia quasi auf dem Weg liegt. Davon hatte Andi schon gehört und wollte das gerne selbst sehen. Kurz vorher gab es auch noch eine Kohlemine, die man besichtigen können sollte. Als wir da ankamen war die letzte Tour aber leider schon durch.

Bei Centralia brennt seit über 50 Jahren eine unterirdische Kohlemine und die gesamte Stadt wurde evakuiert und abgerissen. Klingt cool, war aber leider völlig unspektakulär. Von der ehemaligen Stadt ist nix mehr übrig außer den Straßen und die brennende Kohlemine war nirgends zu sehen. Wir hatten mindestens irgendwo eine Rauchsäule oder irgendwas ähnliches erwartet. Da sich das eigentliche „Spektakel“ nicht lokalisieren ließ, schlichen wir nach kurzer, erfolgloser Suche durch den Wald zurück zum Auto. Schade.

Wir machten uns wieder auf den Weg über den Highway. Etappenziel war Baltimore. Andi suchte uns während der Fahrt schon mal ein Hotel und stellte erfreut fest, dass uns die Booking.com-Buchungen der letzten Tage ein Status upgrade eingebracht hatten. So bekamen wir relativ günstig ein Zimmer in Downtown.

Das Hotel war ziemlich alt, aber auch ziemlich nobel. Ein ehemaliges Radisson Hotel, das wohl gerade wieder zurück gekauft wurde und nun Schrittweise modernisiert wird. Das und einiges mehr erfuhren wir von einer sehr mitteilungsfreudigen Angestellten, die free drinks, crackers und cheese im 17. Stock ausgab. Davon hatten wir nur zufällig erfahren als wir bei der Ankunft aus Versehen ein Stockwerk zu weit mit dem Aufzug fuhren.

Nach Bier und Crackern wanderten wir noch runter zum Hafen und kehrten bei Bubba Gump ein, um Shrimps zu essen. Auch das war ein Erlebnis. Am Eingang wurden wir von der ersten Angestellten begrüßt, die uns an die nächste gut 7 m weiter reichte. Die hieß Snowwhite und kam aus Serbien. Naja, warscheinlich hatte sie einen Namen, den ihre amerikanischen Kollegen nicht aussprechen konnten. Sie warnte uns noch, dass Baltimore außerhalb Downtown nicht sehr sicher sei, bevor sie uns an unsere Kellnerin weiter reichte.

Auch die war äußerst mitteillungsbedürftig und hielt es für nötig, uns mit einem Forrest Gump Quiz zu unterhalten. Noch bevor das Essen kam gab es einen riesen Knall. Die Druckwelle ließ die Hosenbeine flattern. Gleich zwei Kellner beeilten sich uns zu erklären, dass das Segelschiff im Hafen hin und wieder eine Kanonen abfeuert. Verrückte Stadt mit verrückten Menschen, aber nicht ohne Charme.

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