Archive for Oktober, 2013

USA/Canada Tag 5 – Providence, Boston

Samstag, Oktober 19th, 2013

05.09.2013

Zum ersten Mal amerikanisches Motelfrühstück. Unser Reiseführer hatte uns schon gewarnt. Und tatsächlich war die Auswahl nicht wirklich berauschend. Das einzige was halbwegs einladend aussah waren die Waffeln, die man sich selbst zubereiten konnte. Dazu zapfte man sich einen Becher voll Waffelteig, den man in ein Waffeleisen füllte. Das wurde dann einmal umgedreht und man wartete auf das Piepen – fertig ist die Waffel. Aber lecker ist anders.

Der Kaffee war auch einigermaßen erträglich, dafür nerven die anderen Gäste, die für diese Zeit viel zu wach waren. Wir verbrachten dennoch einige Zeit beim Frühstück, weil wir erstmal in Ruhe das WLAN leer lesen mussten.

Dann ging’s aber los, weiter auf der Interstate 95 Richtung Boston. Kurz hinter der Stateborder zu Rhode Island empfahl uns der Atlas Obscura einen verlassenen Freizeitpark. Humpty Dumpty auf einem blauen Schild sollte den Weg zum „Enchanted Forest“ weisen. An der GPS-Position war aber nichts zu sehen und wir fuhren einige Male hin und her bis wir aufgaben und weiterfuhren. Gut 5 km weiter kam dann plötzlich doch das Schild und wir parkten direkt davor.

Mit der Kamera in der Hand machten wir uns auf in den Wald. Leider war nicht mehr sonderlich viel von diesem Amusement Park aus den 70ern zu sehen und alles war sehr überwuchert und unwegsam. Außerdem hatte Kaddi nur Sandalen an und fürchtete irgendwo mit nackten Füßen in Poison Ivy zu treten. Wir wollten also nochmal zurück zum Auto, Schuhe wechseln und es dann nochmal probieren.

Doof nur, dass sich zu unserem Wagen ein weiteres Auto gesellt hatte – ein Polizeiwagen. Ugh. Wir gingen erstmal zurück zum Auto, um zu sehen, ob der Sheriff schon auf uns wartete – der ignorierte uns zwar erstmal, aber nochmal in den Park zu gehen trauten wir uns dann doch nicht. Zumal die Wikipedia-Seite erwähnte, dass der Zutritt trotz fehlendem Zaun verboten sei und dies eben auch von der lokalen Polizei durchgesetzt würde. Also nicht weiter provozieren und brav weiterfahren…

Wir fuhren eine Weile jenseits des I-95 durch die „Middle of Nowhere“ von Rhode Island. Sehr hübsche Gegend. Über eine etwas abenteuerliche, aber gut ausgeschilderte Straßenführung ging es rein nach Providence, wo wir im Parkhaus des Providence Center parkten. Von dort erkundeten wir die Downtown, die durchaus ihren Reiz hatte.

Da wir seit der Waffel am Morgen nichts mehr gegessen hatten wurde Andi etwas flau und wir holten uns schnell einen Hotdog, den wir auf einer Bank im Park verspeisten.

Zurück im Providence Center gönnten wir uns noch einen Toilettenbesuch bei Macy’s und einen Vanilla Latte bei Dunkin‘ Donuts, bevor es weiterging nach Boston.

Plan war es, erstmal irgendwo ins Zentrum zu fahren, den Wagen zu parken, etwas rumzulaufen und dann eine Unterkunft – vielleicht sogar irgendwo ganz zentral – zu finden. Was für eine blöde Idee! Zunächst einmal ist die Straßenführung schon nicht einfach zu durchschauen und es dauerte eine Weile bis wir überhaupt das Zentrum erreichten. Die nächste Frage war, wo parken. Das einzige Parkhaus, das wir finden konnten wollte $6 für eine halbe Stunde! Also galt es umzuplanen.

Boston ist teuer. Eine Unterkunft im Zentrum fiel also auch aus. Halbwegs günstiges lieferte unsere booking.com app nur außerhalb. Richtung Flughafen war wenigstens eine Anbindung per Public Transport sichergestellt also fuhren wir Richtung Winthrop, wo wir im „The Inn at Crystal Cove“ ein Standard Double Bed für $230 für zwei Nächte nahmen.

Nachdem die Unterbringung geklärt war, wolten wir aber noch was von der Stadt sehen. Mit Bus und Bahn ging’s direkt ins Zentrum von Downtown. Und Andi zeigte Kaddi die Sehenswürdigkeiten entlang des Freedom Trail.

Im Quincy Market gab’s dann leckeres Clam Chowder aus der Bread Bowl, bevor wir noch die zwei alten Friedhöfe in der Innenstadt besichtigten, durch den Boston Common Park spazierten und Beacon Hill erkundeten.

Abends wieder am Inn angekommen, hatten wir einen tollen Blick über’s Wasser auf die Boston Skyline im Abendrot.

USA/Canada Tag 4 – Wardenclyffe, Nautilus, Mystic

Donnerstag, Oktober 17th, 2013

04.09.2013

Heute sind wir früh aufgestanden, damit wir uns noch von Susi verabschieden konnten, die ja auch wieder arbeiten musste. Nach dem Frühstück und dem Abschiednehmen ging’s los Richtung Port Jefferson.

Aber erstmal noch ein kurzer Halt bei „King Kullen“ (Supermarkt), wo wir uns noch mit Keksen, Chips und Wasser eindecken und prompt nochmal Frank wiedertrafen.

Nächster Halt war das Wardenclyffe Tesla Labor, das Anfang des Jahres erst in einer spektakulären Kickstarter-Aktion vor dem Abriss gerettet wurde. Leider konnten wir nur von außen einen Blick über den Zaun werfen.

In Port Jefferson war die Fähre, die wir nach Bridgeport nehmen wollten, gerade da und wir konnten direkt ohne langes Warten drauf fahren. Die Fährfahrt ($75 für Auto und zwei Personen) verbrachten wir auf dem Oberdeck in der Sonne. Die schien heute nämlich bei strahlend blauen Himmel den ganzen Tag.

In Bridgeport ging’s erstmal auf den Interstate Highway 95 Richtung New Haven. Atlas Obscura empfahl zwei Gräber auf dem Evergreen Friedhof. Erstmal kurvten wir eine Weile um den ziemlich großen Friedhof bevor wir endlich den Eingang fanden. Wie es sich für einen amerikanischen Friedhof gehört, fährt man natürlich mit dem Auto bis zur gewünschten Stelle. Das machten wir auch und suchten nach dem Grab von „Midnight Mary„. Es war leider weniger spannend als die Geschichte um Mary selbst. Das zweite Grab der Witwe Winchester fanden wir leider nicht. Dennoch ein sehr schöner Friedhof.

Nächstes Ziel war New London, welches am Wasser eine ganz nette Downtown haben sollte. Nachdem wir einen Parkhausparkplatz gefunden hatten, erkundeten wir die Stadt auf der Suche nach was zu Essen und entschieden uns für ein nordindisches Restaurant. Das Restaurant sah zwar nicht nach viel aus, das Essen war aber wirklich lecker. Die Stadt selbst war nett, aber jetzt nicht herausragend.

Von New London nahmen wir die I95 zum Nautilus Museum. Wie es sich gehört, steht der Name Nautilus natürlich für ein U-Boot. In diesem Fall für das erste atombetriebene U-Boot der Welt, das man dort besichtigen kann. Der Eintritt ist frei und zum Boot gehört auch noch ein kleines Museum. U-Boote sind immer wieder cool, leider waren nicht alle Teile zu besichtigen – vom Maschinenraum und dem Reaktor bekamen wir nichts zu sehen.

Nach einem Tankstopp ging’s weiter nach Mystic – einem malerischen ehemaligen Walfängerdorf. Zunächst fuhren wir einmal komplett durch, denn es war Zeit sich eine Unterkunft zu suchen. Unsere booking.com app half bei der Auswahl des Motels und wir checkten bei „Days Inn“ ein ($69+tax für ein King-size Bett). Das Zimmer war geräumig, roch aber etwas meh nach irgendwelchem Raumduft.

Nachdem uns ein Nachtlager sicher war, fuhren wir nochmal zurück ins Zentrum, um alles in Ruhe anzuschauen und natürlich zu fotografieren. Zentrum des Ortes ist die Hubbrücke von 1922, die wir auch gleich in Aktion erleben konnten. Schon witzig wie die riesigen Gegengewichte nur Zentimeter entfernt vom nächsten Haus entlang schweben.

Langsam stellte sich auch der Hunger wieder ein. Leider fanden wir im Zentrum selbst kein (preislich) passendes Restaurant und so fuhren wir wieder ein Stück Richtung Motel. Direkt neben dem Bahnhof sahen wir ein niedliches Restaurant und hielten. Es stellte sich als Thai heraus und wir hatten sehr leckere Pho Suppe und Chicken Sautee. Gesättigt fuhren wir das kurze Stück zum Motel und nach etwas Food-Network ging’s ab in die Heia.

USA/Canada Tag 3 – Long Island, Hamptons, Montauk

Mittwoch, Oktober 16th, 2013

03.09.2013

Frank und Susi mussten heute ja wieder arbeiten, aber zum Frühstück wollten wir sie wenigstens sehen und standen deshalb halbwegs früh auf.

Heute wollten wir Long Island auf eigene Faust erkunden. Doof nur, dass es beim Losfahren draussen in Strömen regnete. Aber was soll’s, wir hatten ja ein fahrbares Dach über dem Kopf und sind auch nicht aus Zucker.

Unser erstes Ziel kam aus dem Atlas Obscura, den Andi vor dem Urlaub in unser Tablet geladen hatte – ein Verzeichnis obskurer und interessanter Orte auf der Welt. Erstes Ziel also die „Big Duck“. Eine riesige Ente aus den 30ern, in deren Inneren mal ein Geflügelladen war. Witzig. Wenn gleich sie eher wie eine Gans aussah.

Weiter ging es Richtung südlicher Spitze von Long Island quer durch die Hamptons, wo die Schönen und Reichen von New York ihre Sommerhäuser haben. In South Hampton hatten wir sogar etwas Sonnenschein, so dass wir ein paar Photos vom niedlichen Ort schießen konnten. Überraschenderweise sahen wir mehrfach Rehwild in den (zaunlosen) Vorgärten bzw. mitten im Ort äsen.

Schließlich erreichten wir unser Ziel für heute: Montauk Point. Doof nur, dass so dichter Nebel war, dass man den Leuchtturm nicht mal sehen konnte (dafür das Nebelhorn hören). Eine Besteigung desselben sparten wir uns dementsprechend. Stattdessen machten wir eine kleine Wanderung am Strand entlang.

Als wir zum Auto zurückkehrten war es aufgeklart und man konnte auch den Leuchtturm sehen. Schade, dass das Aufklaren den nahenden Regentropfen zu verdanken war.

Es begann wieder zu nieseln. Dann regnete es. Dann schüttete es. Wir wollten eigentlich an der Nordküste zurückfahren, aber Google begann uns mit Flash Flood Warnungen zu überhäufen, wann immer wir mit der von Frank geborgten T-Mobile SIM-card Empfang hatten. Und als der Regen dann unfassbar heftig – gar unbeschreiblich – wurde und uns auch noch ein „Flood Area“-Straßenschild begegnete, beschlossen wir lieber umzukehren und die bekannte und etwas höher gelegene Route zurück zu nehmen.

Unterwegs hielten wir noch, um uns einen Crab Wrap zu kaufen, der entweder wirklich verdammt viel leckerer war als er aussah oder uns nur so leckerer vorkam, weil wir schon eine ganze Weile Knast schoben.

Als wir zurück bei Frank und Susi waren, hatte es bereits wieder aufgehört zu regnen und am Abend fuhren wir alle zusammen nach Port Jefferson. Dort konnten wir erst ein wenig in der Sonne(!) spazieren gehen und dann unsere ersten Burger des Urlaubs genießen. Andi hatte außerdem ein Sam Adams Pumpkin Bier mit Zimt oben drauf und Honig-Zucker-Rand am Glas. Verrückt, aber gar nicht unlecker.