Kreta Tag 5
23.05.2013
Die Nacht war sehr stürmisch (wettermäßig ;-)) und auch etwas kälter als sonst. Andi hat sich sogar eine extra Decke genommen. Auch der folgende Tag blieb erfreulich kühl (26 Grad) und sehr windig – genau richtig für das Tagesziel.
Um viertel vor 7 klingelte der Wecker, denn heute stand ja die Wanderung durch die Samaria-Schlucht auf dem Programm. Wir bastelten uns noch ’ne Stulle am Buffet und tranken einen Schluck Kaffee und marschierten dann erst mal runter zum „Ort“, um dort – mit diversen anderen Gästen – in den Bus einzusteigen. Unser Guide für den Tag war Ruth. Sie erklärte uns noch mal alles Wichtige und sammelte dann das Geld für Nationalparkeintritt (5 €) und die spätere Bootsfahrt (10 €) ein1. Zwischendurch erzählte sie immer mal wieder was zur Gegend.
Nach der Busfahrt waren wir dann auf uns gestellt. Jeder durchwandert die Schlucht auf eigene Faust. Lediglich ein grober Zeitplan war vorgegeben. Um 13 Uhr sollte man ungefähr auf der Hälfte sein und um 17:30 geht das Schiff auf der anderen Seite.
Die Schlucht ist wohl eine der längsten Europas. Über die tatsächliche Länge gibt es verschiedene Angaben. Lt. Ruth ist die Schlucht selbst 15 km lang + noch mal 3 km, die man bis zum Boot zurücklegen muss. Sie überbrückt einen Höhenunterschied von 1200m und ist wohl das meist besuchte irgendwas in Kreta.
Wir waren ganz gut unterwegs bis Andi bei ca. einem Drittel der Strecke bemerkte, dass sich an seinem rechten Fuß die erste Blase bildete. Irgendwie passen Wanderschuhe und Andis Füße nicht zusammen. Aber was willst machen…? Andi biss die Zähne zusammen und wanderte tapfer weiter.
In der Mitte der Schlucht liegt das Dorf Samaria, welches bis zur Gründung des Nationalparks in den 60er Jahren bewohnt war. Wir machten dort eine längere Pause unter einem Feigenbaum mit Salami, Müsliriegeln und Waffelkeksen. Außerdem gab’s hier neben den Rettungsmaultieren auch einige echte, freilaufende, aber nicht mehr so scheue Bergziegen zu sehen.
Während die Schlucht vor dem Dorf mehr oder weniger nur Wald und Felsen ist, wandert man danach relativ dicht am und im Flussbett entlang. Hier konnte Andi auch endlich seinen Kopf in den Fluss halten. Die Felsformationen waren wirklich beeindruckend. Vor allem die in verschiedenen Richtungen verformten Gesteinsschichten waren toll anzusehen.
Irgendwann hatten wir schließlich das Ende der Schlucht erreicht. Doof nur, dass nach der Schlucht noch mal besagte 3 km bis zum Meer liegen. Erschöpft latschen wir weiter bis ein „Bus to Boat“-Schild Erlösung versprach. Die bestinvestierten 1,50 ever.
Am Meer liegt ein kleines Dorf (Agia Roumeli), das nur aus Tavernen und Herbergen zu bestehen scheint. Zu erreichen ist es nur per Boot, eine Straße zur Zivilisation gibt es nicht. Wir waren hier so gegen 15:30, hatten also noch zwei Stunden bis zur Weiterfahrt mit dem Boot.
Erste Aktion? Andi kaufte sich ein paar FlipFlops. Inzwischen hatten er mehrere Blasen an beiden Füßen und eins war klar: wenn die Wanderschuhe einmal ausgezogen waren, würde er die nicht mehr anziehen können. FlipFlops waren da ’ne gute Lösung, zumal er ja eh neue brauchte.
Danach ging’s erstmal an den Strand, Füße ins Wasser halten. Der Strand ist schwarz und besteht aus lauter kleinen Steinen. Das Meer ist super blau und klar. Es war aber auch verdammt kalt. Und so machte es nichts, dass wir keine Badesachen mitgeschleppt hatten.
Nach dem Strand suchten wir uns was zu essen. Andi wollte Fisch. Genauer gesagt Oktopus und den bekamen wir auch. Zusammen mit einem schönen Blick aufs Meer, saubere Toiletten und einem Kellner, der an Freddy Mercury erinnerte.
Mit dem Boot ging es zum nächsten Ort mit Straße, wo unser Bus auf uns wartete. Mit Zwischenhalt in einem Dorf, das wir auch letztens in der Fernsehdoku gesehen hatten. Witzig. Die Bootsfahrt war unspektakulär und die von Kaddi sehnsüchtig erwarteten Delphine zeigten sich leider nicht.
Gegen 20 nach Acht waren wir wieder im Hotel und bekamen auch noch was zu essen: Pilzsuppe, Salat und Reisnudeln mit Fleisch.
- Omnomnom
- „wilde“ Bergziege
- ehemaliger Ort Samaria
- Schlucht
- eins der „Tore“
- absurder Baum
- „Eiserne Pforte“
- Loutro
- Sonnenuntergang
- Die organisierte Tour hat übrigens zusätzlich 45 pro Nase gekostet. Ganz schön viel im Nachhinein, wenn man bedenkt, dass sie uns nur auf den Berg und wieder nach Hause kutschiert haben. [↩]