Norwegen 11

Während des Norwegen-Urlaubs hat Andi
auf’m Tablet Tagebuch geschrieben, was
ich jetzt hier mit einer Foto-Auswahl
veröffentliche – samt aller grammatikalischen
Finessen. Kommentare und Ergänzungen
von mir finden sich als Fußnoten. Have fun.

05.06.2012
Noch aus dem schlafzimmerfenster konnte andi beobachten wie sich der bauer gegenüber ein kabel mit dem trecker abriss. sah wichtig aus und der bauer war entsprechend sauer. war ein bisschen lustig wie er einen kleinen hüpfer machte und mit dem fuß aufstampfte. so hatte er sich den start in den tag wohl nicht vorgestellt.

unser tag fing zum glück besser an. statt zu frühstücken schmierten wir nur ein paar brote und aßen diese unterwegs nach oslo. nach etwas quälerei durch den morgendlichen berufsverkehr, nahmen wir den abzweig zur Halbinsel bygdøy, auf der sich mehrere museen befinden.

unser reiseführer hatte uns empfohlen einen oslopass zu kaufen, der neben freiem eintritt in die verschiedenen museen auch freie nutzung des öpnv inklusive fähren sowie freies parken auf städtischen parkplätzen ermöglicht1. nach einigem kopfrechnen entschieden wir uns, so einen für zwei tage zu kaufen. das ding ist zwar schweineteuer, aber wenn man halbwegs viele museen besucht lohnt es sich wieder. ausserdem gibt einem so ein freifahrtschein auch die möglichkeit sachen einfach ausprobieren zu können. wenn ein museum langweilig ist, geht man halt gleich wieder raus. kost ja nix.

anyway, wir kauften also unsere pässe und nahmen uns gleich mal das erste museum vor: das fram museum. benannt ist es nach dem schiff, das quasi das ganze gebäude einimmt. die fram war das schiff, mit dem nansen die nordwest passage erkundete und mit der er auf dem eis überwinterte. das schiff war nämlich als erstes seiner art so gebaut, dass der rumpf nicht vom eis zerquetscht wurde, sondern aus dem wasser heraus nach oben gedrückt wird und so auf dem eis liegt. spannend. hat uns beiden sehr gut gefallen das museum2.

das nächste museum war gleich gegenüber: das kon-tiki museum. wie der name schon verrät, geht es hier um die fahrten von thor heyderdal in seinen balsa- und schilf-flößen. es gibt die ra 2 und die kon-tiki anzuschauen und ein paar weitere ausstellungsstücke. insgesamt aber irgendwie nicht so gut gemacht wie das fram museum, zumal es deutlich weniger erklärungen in englisch gab.

der nächste zwischenstop war das auto, wo es erstmal noch eine kleine stärkung in form von resteessen und kaffee gab. dann weiter richtung norsk folkenmuseum. zuerst zu fuss, aber das war dann doch weiter als gedacht und wir namen stattdessen den bus. yay oslopass.

das folkemuseum ist ein ziemlich großes freilichtmuseum, in dem gebäude aus dem ganzen land und verschiedenen zeitepochen zusammengetragen wurden. leider konnte man nur die wenigsten davon von innen ansehen. ein paar tiere gab es auch: schafe, kühe, zwei pferdchen, eine katze und eine ganze rotte kleine ferkel nebst mamasau. da uns inzwischen die latsche ziemlich ausging, sparten wir uns die austellungen drinnen3.

ein museum stand aber noch auf der liste: das wikinger schiff museum. drei verschiedene schiffe in verschiedenen erhaltungszuständen gibt es hier anzusehen. alle aus wikingergräbern bedeutender männer und frauen ausgebuddelt. grabbeigaben, die noch nicht von grabräubern der vergangenen jahrhunderte geplündert wurden, waren ebenfalls ausgestellt. darunter sehr coole, reich verzierschnitzwerkte schlitten und ein wagen.

anschließend wollte andi gerne mit dem schiff zurück zum auto. bygdøy hat zwei arme, zwischen denen eine fähre fährt. unser auto stand an einem, wir waren am anderen. naja so ungefähr. etwas laufen war schon angesagt. kaum waren wir am fähranleger angekommen, begann es zu regnen, bis dahin hatten wir einen relativ sonnigen tag bei bis zu 18 grad gehabt. zum glück begann es erst richtig zu schütten als wir wieder am auto angekommen waren.

unsere latsche war erstmal am ende und wir mussten noch einkaufen. also einfach mal losfahren, was einkaufen und dann schauen, wo man das auto als nächstes abstellt, um vielleicht noch etwas innenstadt anzugucken. so jedenfalls der plan. puh. denkste. alle strassen waren völlig dicht und es ging nur im schritttempo voran. nach einer halben ewigkeit fanden wir schliesslich einen supermarkt.

doch wie und wo nun weiter. kaddi theoretisierte, dass der stau nur die stadtauswärts-richtung beträfe, weil berufsverkehr, und dass man eigentlich gut ins zentrum kommen müsste. also los. tatsächlich kamen wir gut voran. nur wohnmobilgeeignete parkplätze gab es nirgends. schliesslich waren wir wieder kurz vor bygdøy und beschlossen, uns dort einen standplatz für die nacht zu suchen und am nächsten tag per fähre in die innenstadt zu fahren. wieder brauchten wir eine weile einen parkplatz zu finden, der a) das stehen über nacht erlaubte und b) ein städtischer parkplatz war – denn nur für diese galt ja unser oslopass.

schließlich hatten wir erfolg am südlichen ende der insel und machten auch noch einen schönen kleinen spaziergang bei inzwischen wieder scheinender abendsonne. anschließend gabs abendbrot. diesmal nudeln in lachs sahnesosse.

favorite words of the day: det kongelige slott.

  1. darüber hinaus gibt es Rabatte bei diversen Restaurants und Shops []
  2. und die geschichte und das schiff []
  3. es gab noch schloss-ähnliche bauten, in denen kunstausstellungen waren, und einen städtischen Teil, den wir leider verpennten und dann absichtlich nicht nachholten []

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