Norwegen 6

Während des Norwegen-Urlaubs hat Andi
auf’m Tablet Tagebuch geschrieben, was
ich jetzt hier mit einer Foto-Auswahl
veröffentliche – samt aller grammatikalischen
Finessen. Kommentare und Ergänzungen
von mir finden sich als Fußnoten. Have fun.

31.05.2012
Wir haben relativ lange geschlafen (im vergeich zu den bisherigen tagen). unser wassertank war auch mal wieder leer, der abwasch musste also warten und wir brachen gleich nach kaffee und brote schmieren auf.

in stavanger fanden wir vergleichsweise schnell einen parkplatz, den man nicht bezahlen muss und auf den ein wohnmobil passt und das auch noch direkt am ende von gamle stavanger, der historischen altstadt. genau diese durchwanderten wir auch als erstes. man wusste gar nicht was man zuerst fotografieren sollte, so hübsch und niedlich war das alles. hinter den weissen alten holzhäuschen ragte übrigens das riesige kreuzfahrtschiff costa fortuna in den himmel. überhaupt war der hafen diesmal viel voller als den tag zuvor. unter anderem war auch der „betriebsstofftransporter spessart“ hier vor anker gegangen – ein betankungsschiff der bundesmarine.

als nächstes beschauten wir die domkirche. vor allem die geschnitzte kanzel war hier sehenswert. nett auch, dass wir das klo des bischoffssitzes oder sowas benutzen durften. ein geheimtipp für stavanger besucher: rechts neben der kirche in einem kleineren Steingebäude einfach durch die holztür hinein und dann runter in den keller, wo sich die toilette befindet. achja: nicht vergessen, den lichtschalter für das kellerlicht oben zu betätigen ;-).

nächstes ziel: das ölmuseum. norwegen ist ja mit den ölfunden quasi übernacht reich geworden (auf jeden norweger kommen 500000 nok im staatlichen ölfond). das museum gibt einblicke in die geschichte, technik und gefahren der ölindustrie. natürlich sollte man in einem von der öindustrie geförderten museum nicht all zuviel kritisches erwarten, aber die modelle der verschiedenen bohrplattformen und die ausgestellten unterwasserfahrzeuge waren schon sehr cool.

gegen halb zwölf waren wir wieder am hafen, denn wir wollten ja noch eine bootstour über den lysefjord1 machen. nach dem ticketkauf (400nok pro nase) hatten wir noch etwas zeit, um an den nahe gelgegenen verkaufsständen einen blick zu riskieren. erst probierten wir diverse norweger-bommelmützen aus, fanden die aber alle albern. dann entdeckte andi flauschige norweger-jacken und kaddi entschied sich noch schnell vor der bootstour, eine regenbogenfarbige flauschejacke zu kaufen. andi brauchte noch etwas länger und wir beschlossen später nochmal zurückzukehren, weil wir unser boot nicht verpassen wollten.

mit dem schiff schipperten wir richtung lysefjord. zwischendurch gab’s immer wieder ansagen zu den entsprechenden sehenswürdigkeiten in norwegisch, englisch, deutsch und spanisch. die fjordlandschaft ist wirklick beeindruckend und die bootstour hat sich gelohnt2. neben dem prekestolen von unten gab es unter anderem auch drei bergziegen zu bestaunen, die offenbar von der bootscrew jeden tag gefüttert werden und dementsprechend zutraulich sind. und vom hengjane-wasserfall angelte der skipper sogar einen eimer wasser, damit die gäste echtes norwegisches bergwasser kosten konnten. touristische spielereien, aber man bekommt was gebo(o)ten für sein geld ;-). den rückweg nach stavanger nutzten wir für ein kleines nickerchen.

nach dem anlegen ging’s erstmal zurück zum verkaufsstand, wo auch andi sich nun für eine der jacken erwärme konnte (klar auf dem boot war’s dank eisigen wind schon ziemlich kalt gewesen). nach einem weiteren kleinen stadtspaziergang3, währenddessen wir noch einige dolk-schalblonis entdeckten, machten wir uns auf die weiterreise mit einem zwischenstop in sandnes zum einkaufen und dumpstation suchen. letztere fand sich auf einer tankstelle, erforderte aber mutiges fragen durch kaddi, weil das ganze nicht so einfach zu finden war. aber mit leerem klo und vollem wassertank ging es weiter richtung prekestolen von oben.

noch vor der fähre, die uns auf die richtige seite des lysefjord bringen sollte, sahen wir ein wohnmobil am rand eines schönen sees stehen. da es bereits gegen 6 war beschlossen wir uns dazuzustellen, genug platz war ja. und weil soviel platz und auch noch etwas restsonne war, beschlossen wir nochmal den grill rauszuholen. diesmal gab’s gegrillten lachs, zuchini und tomaten4. ausserdem noch einen fyskekaka (so eine art burgerpatty aus undefinierbarem fischmaterial) für jeden. keine delikatesse, aber kann man essen. geschmacklich ist es okay, sieht aber etwas gruselig aus und hat eine eigenartige konsistenz. eigentlich wie tofu5, vermutlich lässt es sich auch exakt so vielseitig verwenden.

  1. von uns liebevoll Gemüsefjord genannt []
  2. Memo an mich selbst: Slartibartfast ein Dankes-/Glückwunschschreiben schicken! []
  3. durch ein niedliches Viertel mit bunten Häuschen []
  4. bier hatten wir wieder nicht gekauft []
  5. oder surimi []

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