Norwegen 2

Während des Norwegen-Urlaubs hat Andi
auf’m Tablet Tagebuch geschrieben, was
ich jetzt hier mit einer Foto-Auswahl
veröffentliche – samt aller grammatikalischen
Finessen. Kommentare und Ergänzungen
von mir finden sich als Fußnoten. Have fun.

27.05.2012
Die Nacht war erst zu warm, später wurde es zu kalt, um bei offenem Fenster zu schlafen. Als die Temperatur dann okay war haben wir ganz gut geschlafen1

Gegen kurz nach 6 waren wir schon wieder wach und bereit den tag zu starten. aber erstmal rollewagen-kaffee. und dann frühstück mit lecker marmellade und käse. auf’s duschen hatten wir keine lust – wir haben ja urlaub. nach katzenwäsche und abwasch ging’s los.

Andi wollte auch mal fahren und nach einigen startschwierigkeiten (so ein rollewagen braucht schon etwas mehr gas zum losfahren) und zwei runden über den parkplatz (zum eingewöhnen) ging’s los. So richtig wohl hat er sich mit der großen kiste aber noch nicht gefühlt und nach einer weile durfte kaddi wieder fahren.

Unser erstes ziel des tages lautete stavern. ein dorf das im reiseführer ob seiner hübschen gelben häuser erwähnt wurde. die fanden wir zunächst nicht, weil wir zu früh abgebogen waren. dafür füllten wir an einer öffentlichen toilette unsere wasserflaschen auf. also am waschbecken natürlich ;-)

dann fanden wir das richtige zentrum, wo wir noch schnell die kleine kirche besichtigten bevor der gottesdienst begann. als nächstes spazierten wir über das gelände der alten werft das wirklich wunderschön ist und zum verweilen einlädt. taten wir auch, indem wir auf der wiese rumlagen. auch eine kleine badebucht gab es, wir hatten aber kein badezeug dabei und unsere parkuhr war am ablaufen. also erstmal zurück zum auto.

Ein blick auf die karte (also unser tablet) zeigte noch einen anderen weg zur badebucht, wo man dichter mit dem auto ran kam. also nichts wie hin. als wir noch beim umziehen waren, stand plötzlich ein kleiner rehbock auf dem parkplatz. er hatte sich wohl ein bisschen verlaufen :-).

mit badesachen drunter gings richtung bucht. vorbei am minneturm. oder so ähnlich. minne scheint wohl „denkmal“ zu heissen und der turm gedachte den gestorbenen seeleuten der norwegischen handelsflotte im 2. weltkrieg. tollen ausblick von dort oben gab’s ausserdem.

An der badestelle schließlich (felsengebilde mit leiter ins wasser) waren wir ganz alleine. andi hat erstmal seine füße ins wasser gehalten und dann sehr schnell entschieden, dass dieses wasser keine annehmbare temperatur hat. kaddi war wie immer viel mutiger und machte gleich zwei kurze schwimmgänge.

Nach abtrocknen, sonnen und aufwärmen machten wir uns wieder auf den weg. Nächstes Ziel war der Telemarkkanal mit fahrt durch die gleichnamige region. Der kanal ist eigentlich mehr eine kette von seen, an deren ufer entlang uns unsere route führte. vorbei an wäldern, wiesen und ersten bergen. die gegend ist schon weniger dicht besiedelt als die südlichen küstenregionen.

unterwegs gab’s erst eine vesper-pause und später dann auch eine kaffeepause mit blick auf einen see. hier haben wir zum ersten mal unsere camping stühle ausprobiert – sehr bequem. eine pinguinstelze (der kopf sah so aus) und einen flussregenpfeifer (danke, nabu vogelführer app) konnten wir dabei auch beobachten.

in ulefoss warfen wir einen blick auf das dortige schleusensystem und fuhren weiter richtung norden. in heddal stand nämlich noch die grösste stabkirche norwegens auf dem programm. stabkirchen sind hölzerne kirchen, die in ihrer bauweise wohl alten schiffen ähneln. für 120 nok besichtigten wir auch das innere, das neben toller bemalung und geschnitztem altarbild einen beindruckenden alten geschnitzen stuhl enthielt.

nun war es langsam zeit einen platz für die nacht zu suchen. unterwegs fielen uns jedoch erstmal die kinnladen runter als wir über eine kleine brücke fuhren. ein wahnsinnig toller ausblick auf einen reissenden fluss hatte sich da ganz kurz eröffnet. natürlich mussten wir sofort zurück und fotos machen. einen stellplatz gab’s hier leider nicht.

weiter ging die suche. wir folgten einem hinweisschild zu einer „krigsminne“ (ihr erinnert euch: minne = denkmal) in der annahme dort einen park- und damit auch einen standplatz zu finden. der weg führte in einen wald, einen parkplatz gab’s aber nicht. nach etwas hin und her wollten wir uns gerade auf eine wiese stelle stellen, als ein auto vorbei kam. die insassen entpuppten sich als die besitzer der wiese, die uns darauf hinwiesen, dass wir dort nicht stehen können, da das gras für die tiere gebraucht werde. meh.

also fuhren wir weiter und folgten etwas später dem hinweis zu einem tischbaum. der an einer kleinen kirche gelegene park war wirklich schön. der zugehörige parkplatz leider nicht richtig gerade. nach etwas hin und her mit umparken hier und da, entschieden wir uns, mit leichter schräglage nach vorne leben bzw. schlafen zu können.2

Nach dem leckeren Abendessen, reis mit lachs und gemüse, haben wir noch einen kleinen spaziergang gemacht und andi hat mit dem allabendlichen tagebuch schreiben begonnen und kaddi bomelte mitte beene inne sonne.

  1. Wir hatten den ganzen Urlaub super Glück mit dem Wetter, aber trotz Sonnenscheins kann es im Schatten oder in den Bergen richtig eisig (wind chill) sein. []
  2. Der erwähnte Park ist eine richtig lauschige Wiese an einem Bach, auf der man gut Zelten könnte, mit Schatten spendenen Bäumen und Tisch-Bank. []

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