Spanien Tag 14: Castillo de Loarre, San Juan de la Peña

22.05. (So.)
Bevor das Castillo (3,50 € p. P. + Audioguide 1,50 €) uns um 10 Uhr eingelassen hat, sind wir auf dem Berg etwas spazieren gegangen. Das war so lange entspannend bis ich die erste Monsterzecke gesehen habe. Danach musste ich minütlich meine Kleidung absuchen bis wir in der Burg waren. Uahr, da krabbelt’s mich gleich wieder.

Der Audioguide war genial. Sehr unterhaltsam und informativ. In der Burg gibt es zwar kein Interieur mehr, aber man kann sich noch gut vorstellen, wie es mal gewesen sein muss. Die einstige Burg wurde später zu einem Kloster der Augustiner. Die Fenster der kleinen Kirche sind mit Alabaster-Scheibchen „verglast“. Das hatte ich zuvor noch nicht gesehen. Bis auf den Kerker haben wir, denke ich, alles gesehen. Ein kleiner Pfad führte uns auf den Turm und von dem großen „Fenster“ des Königinnen-Aussichtspunkts hatten wir einen tollen Blick über das Tal.

Im Laufe der Fahrt sind wir an mehreren großen Stauseen und -dämmen vorbei gekommen. Auf einer schmalen Buckelpiste sind wir zum Kloster San Juan de la Peña gezockelt. Zum Glück gab’s nur wenig (Gegen-)Verkehr. Dort angekommen waren wir erst etwas verwirrt, weil wir eine uralte Kirche unterhalb eines Felsens erwartet hatten. Stattdessen stand dort ein Klotz, der definitiv erst kürzlich gebaut wurde. Das alte Kloster lag 1.5 km weiter unten und war wegen der Siesta ohnehin gerade geschlossen. Also machten wir auch Mittag.

Anschließend sind wir die schmale Straße bis zum alten Kloster nach unten gefahren, nur um uns sagen lassen zu müssen, dass man dort nicht parken darf. Wir mussten den Scheißberg wieder rauf und dann runter latschen. Der lauschige Wanderweg lag behaglicherweise im Schatten und wir hofften, die im Reiseführer erwähnten Baumtigermietzekatzen zu sehen. Aber die zeigten sich nicht.

Mit den Tickets für das alte Kloster (8. Jh.) taperten wir einer deutschsprachigen Reisegruppe hinterher und schnorrten etwas Führung. Hier wurde ehemals der Heilige Gral aufbewahrt, den wir in Valencia bestaunt haben. Die Anlage wurde wie oben erwähnt direkt unter einen riesigen Felsvorsprung gebaut und umfasst mehrere Räume: u. a. ehemalige Königsgräber, eine Bäckerei, eine Kirche sowie einen romanischen Kreuzgang. Die zum Teil restaurierten Kapitelle aus verschiedenen Epochen weisen Darstellungen aus dem alten und neuen Testament auf. So alte Steine sind ganz schön schön. Zurück zum Rollewagen nahmen wir das Shuttle.

Auf schmalsten Serpentinen ging es wieder bergab. Erstmal bis zu einer Panoramaaussichtsplattform, dann ganz ins Tal bis zum Campingplatz in Gavin (30 €). Der Platz war schön, aber die Dame am Empfang etwas unfreundlich. Wir haben Wäsche gewaschen – mit der Hand. Zum Trocknen wurde die auf einer improvisierten Stromkabel-Wäscheleine aufgehängt. Zur Belohnung konnten wir uns mit Bier und Stullen in der Abendsonne entspannen. Und an Zikaden anpirschen. Aber die kleinen Mistbienen hören auf zu zirpen, wenn man sich nähert. Ich wollte doch mal eine in Echt sehen!

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