Irland Tag 9 und 10

Sonntag, 30.05. (Tag 9)
Irgendwo an dem anguckigen Straßenweg1 R559 trafen wir auf Dunbeg Promontory Fort, ein Klippenfort aus der Eisenzeit, das wir kurz für 2 Euro besichtigten. Bei leichtem Nieselregen spazierten wir bei Slea Head ein bisschen am Strand herum. Und wenn ich schon mal so nah am Meer bin, muss ich natürlich auch meine Füße da rein halten =). Gar nicht so kalt das Wasser.

Gallarus Oratory (6 Euro) kam als nächstes. Die bootförmige kleine Kirche wurde zwischen dem 6. und 9. Jh. gebaut. Auch sie wurde, wie das Kloster auf Skellig, ganz ohne Fugenmasse erstellt und ihr Inneres ist bis heute trocken. Wir schossen noch kurz ein Foto, warfen einen Blick hinein und flüchteten dann vor den zwei Busladungen, die kurz nach uns angekommen waren. An der Küste entlang, über Tralee und Limerick, die wir nicht weiter in Augenschein nahmen, hielten wir als nächstes beim Bunratty Castle.

Die Burg aus dem 15. Jh. fand ich total klasse. Schon beim ersten Schritt in die Wachstube habe ich die wilden Beschreibungen der Mittelalter-Romane vor mir gesehen. Die Burg wurde 1950 restauriert und stilgerecht (für das Jahr 1620) ausgestattet. Sie alleine ist wirklich sehenswert. Im Park nebenan wurde ein ganzes Dorf aus dem 19. Jh. rekonstruiert. Es gibt sogar Tiergehege mit Schweinen und Pferden und zwei riesigen Irischen Wolfshunden. Da fand ich den Eintrittspreis von 15 Euro pro Person gut angelegt.

Neben der Burg gibt es auch einen Laden der Blarney Woolen Mills, die neben Woll- und Leinenprodukten auch eine sehr schöne Auswahl Wohnaccessoires hatten. Aber ich konnte mich gerade noch zusammenreißen ;-). Wir fuhren auf der N18 nach Ennis, wo wir bei einem eher unscheinbaren Thailänder (Royal Orchid) das beste Thailändisch ever aßen! Die Unterkunft für die Nacht fanden wir in Kilmaley. Im Churchfield B & B war es gemütlich und die Wirtin war freundlich (60 Euro).

Montag, 31.05. (Tag 10)
Die Cliffs of Moher erreichten wir über die R478. Bei den 8 Euro Parkgebühren pro Auto wär ich fast hintenübergekippt hätte ich nicht das Lenkrad festgehalten. Aber letztlich war es schon der gesamte Eintrittspreis. Was ich aber irgendwie trotzdem seltsam finde – für Natur Eintritt zu verlangen. Das sollte nicht das einzige Beispiel bleiben. Irgendwo anders (vielleicht im Glenariff Forest Park) sollten wir 5 Euro zahlen, um in einem Wald spazieren zu gehen. Das haben wir nicht getan – weder bezahlt noch spazieren gegangen.

Aber die Cliffs haben wir angeguckt. Das Wetter und damit die Sicht war nur so mittel, aber es genügte, um einen Turm (genau genommen sogar zwei), steile Klippen und kleine Schnecken zu sehen. Ausreichend zu gucken also =). Der Milchkaffee aus dem Besuchercenter war allerdings mehr Milch und dafür ohne Kaffee.

Die Landschaft des Burren, das Gebiet, was wir dort aktuell durchquerten, wies zwar wenig bis keine Bäume auf, aber zwischen den Kalksteinplatten und auf den Wiesen wuchsen viele kleine bunte Blümchen. Diese etwas schroffe Landschaft hatte aber durchaus auch was Schönes – vor allem auch viele Ruinen.

Eine der wenigen größeren Städte, in denen wir anhielten, sollte Galway sein. Ganz schön und ganz schön wuselig. Nach einem kleinen Rundgang fuhren wir aber weiter. Nächstes Ziel: Aughnanure Castle an der N59. Für 6 Euro bekommt man ein restauriertes Turmhaus zu sehen – diesmal ohne Interieur – trotzdem interessant. Außerdem hatten die zwei Flausche-Hunde, die sich streicheln ließen :-).

Bei heftigem Regen (zum Glück das einzige Mal des Urlaubs) fuhren wir weiter durch die traumhafte Gegend von Connemara zur Kylemore Abbey. Wir befürchteten, dass wir mal wieder zu spät kommen würden, aber sie hatten noch bis 17:30 Uhr geöffnet. Die ehemalige Burg wird seit dem Ersten Weltkrieg als Kloster genutzt – mit echten Nonnen! :-) Das Kloster, zumindest Teile des Erdgeschosses, und die kleine Kirche können für 7 Euro pro Nase besichtigt werden. Der wunderschöne, weitläufige Garten mit dem See war leider schon geschlossen2, aber wir wurden auf dem kurzen Stück zur Abtei und zur Kirche schon nass genug.

Essen gab’s an diesem Tag in Westport. Hier kam uns mal wieder alles extrem teuer vor. Entschieden hatten wir uns dann für ein Drei-Gänge-Menü für 26 Euro pro Person im Sol Rio Restaurant. Das war dann letztlich ok. Das Ambiente war nett und die Bedienung auch. Unsere Übernachtungsmöglichkeit (Rockville, 70 Euro) fanden wir auf einem kleinen Hügel am Rande von Westport. Wir hatten ein schönes großes Zimmer mit einer traumhaften Aussicht auf einen See und mit einer lieben Wirtin. Außerdem gab’s freies WLAN.

  1. Wortschöpfung: Andi; Scenic Route []
  2. und hätte auch extra Eintritt gekostet []

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