Irland Tag 5 und 6

Mittwoch, 26.05.2010 (Tag 5)
Nachdem Frühstück (das wir mit einem älteren Paar aus Florida einnahmen) ging es zunächst ein Stück auf der Straße R733 nach Süden auf die Hook Peninsula, wo wir die nächste Luise Ruine besuchen wollten: Dunbrody Abbey. Das Besucherzentrum war leider geschlossen, aber die Reste des Klosters konnten wir zumindest von Außen besichtigen – und auch gleich noch einen Cache bergen ;-).

Über Arthurstown fuhren wir weiter bis zur Südspitze der Halbinsel, nach Hook Head, wo der vielleicht älteste Leuchtturm Europas (1172) steht. Ein kleiner Spaziergang über die Felsküste führte uns einmal außen um den Leuchtturm herum. Auf dem Rückweg vom Leuchtturm gelangten wir geradewegs, aber rein zufällig ins Fort Duncannon (1588). Für 3 Euro pro Nase haben wir das dann auch gleich besichtigt. Ich könnte mir vorstellen, dass sich mit einer Führung die wechselvolle Geschichte besser verfolgen lässt und man Zutritt zu mehr Bereiche erhält, aber auch so ist es schon ein cooles Bauwerk.

Von Arthurstown sind wir mit der Fähre für 8 Euro hinüber nach Passage East gefahren, was uns die Tour zurück nach New Ross gespart hat. Wir sind mehr oder weniger straight durch bis nach Youghal1 gefahren. Ein niedliches Städtchen – wie es eigentlich alles niedliche Städtchen sind. …nur schon mal so als Warnung! =) In Youghal gibt es noch viel Mittelalterliches zu entdecken: Ein ehemaliges Stadttor ist jetzt ein hübscher Uhrturm, es gibt noch Turmhäuser und ein ganzes Stück begehbare Stadtmauer. Außerdem haben wir im Rendez vous sehr lecker gegessen. Sowohl für den Ort als auch für das Essen in dem kleinen Café sollte man dort anhalten. Sicher einer der sehenswerteren Orte.

Am Nachmittag (gegen 4 oder 5 Uhr) kamen wir in Midleton an, wo wir eigentlich die Midleton-Destillery, die größte Whiskey-Brennerei des Landes, besichtigen wollen. Hier wird u. a. auch Jameson2 gebrannt. Leider war es schon zu spät, sie hatten gerade geschlossen. Wir beschlossen weiterzufahren – im Norden gibt es noch die älteste Destille des Landes, die sicher nur auf einen Besuch von uns wartete.

In der Nähe von Ballinhassig (an der R600?) fanden wir unsere Unterkunft (Insiara B&B, 65 Euro). Der Hausherr, John, empfing uns herzlich und erzählte, dass seine Frau gerade im Urlaub auf Teneriffa sei und nur schlechtes Wetter hätte. Er müsste jetzt die Gäste bewirten. Dabei tat er mir ja fast ein bisschen Leid, weil er, glaube ich, lieber im Keller Sachen bohren gewesen wäre. Aber er hat das gut gemacht und wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Das Zimmer war hübsch und die Aussicht auf den schönen Garten während des Frühstücks war ein guter Start in den nächsten Tag.

Donnerstag, 27.05. (Tag 6)
Zunächst fuhren wir weiter nach Kinsale. Wieder so ein hübsches Städtchen. Wir parkten direkt am Wasser hinter der Touristeninfo und schlenzten dann ein wenig umher. Schön3 fand ich die kleine Treppen-Gasse mit den bunten Häusern, die die Main Street mit der Higher O’Connell Street verbinden. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die St. Multose4 Church, das Old Market House (ein altes Gerichtsgebäude) und Desmond Castle. In Kinsale soll man sehr gut essen können, was wir so kurz nach dem Frühstück nicht testeten.

Auf der R600 ging’s weiter bis zur Timoleague Friary, einer Abtei aus dem 13. Jh. Es ist zwar eine Ruine, aber absolut einen Besuch wert. Viele Mauern und der Turm sind noch erhalten und Steintafeln geben Auskunft, in welchem Raum man sich befindet. Kurz vor Glandore fuhren wir (auf der R597) zum Drombeg Stone Circle, einem… na? Wer weiß es? Wer weiß es? …Steinkreis! Richtig. Dieser wurde auf 150 v. Chr. datiert. An dem Abzweig sind wir erst vorbei gefahren -> ist man in Glandore, ist man zu weit ;-). Dort hielten wir beim zweiten Mal aber an, um einen Kaffee zu trinken – mit einem herrlichen Blick auf die Bucht.

Die N7 führte uns nach Skibbereen, wo wir im Riverside Café sehr lecker aßen. Im kleinen Hinterhof des Restaurants gibt es lauschige Plätze mit Blick auf einen Fluss. Sehr zu empfehlen. Nach der Stärkung fuhren wir (auf der Scenic Route R592) Richtung Mizen Head. Traumhafte Küstenstreifen und ein Dolmengrab lagen an unserem Weg.

Mizen Head, die Süd-West-Spitze Irlands, soll eine fantastische Klippenlandschaft haben, eine Hängebrücke, die ich wirklich gern gesehen und überquert hätte und einen Leuchtturm. Nachdem wir aber die mehr oder weniger unkomfortable „Einbahnstraße“5 dahin auf uns genommen hatten, mussten wir feststellen, dass es geschlossen war. Es gab überhaupt nix zu sehen. Das und das unfreundliche Personal hat uns schon sehr geärgert. Ich hätte mich über ein Hinweisschild in einem der letzten Orte vor der Sackgasse sehr gefreut, denn so mussten wir denselben Weg wieder zurück.

Über die R591 und die Scenic Route R572 gelangten wir nach Castletownbere (auf der Beara Peninsula), wo wir übernachteten. Die Unterkunft Sea Breeze mit traumhaftem Blick auf die Bucht war mit 80 Euro die teuerste und die Wirtin hat nicht gerade gesprüht vor Freundlichkeit. Wir genossen noch ein Guinness und ein Bulmers Cidre und bestaunten mitten in der Nacht den Vollmond über dem Wasser.

  1. spricht sich „Yohl“ []
  2. der mir zugegebenermaßen bis dahin nicht wirklich ein Begriff war []
  3. aber schlecht zu fotografieren []
  4. das klingt irgendwie nach Süßkram []
  5. Sackgasse, laaange Sackgasse []

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