Archive for Februar, 2008

Das letzte Mal.

Mittwoch, Februar 27th, 2008

Heute ist mein letzter Arbeitstag im Forschungsinstitut an der FHTW. Ab Mitte März geht´s in einem neuen Job weiter.

Ich geh natürlich mit einem weinenden Auge, weil ich gerne hier gearbeitet habe – was man so arbeiten nennt, so viel zu tun gab es ja oft nicht. Aber ich hatte liebe Kolleginnen und einen coolen Chef und das ist sehr wichtig. Wenn die Menschen nicht stimmen, kann der Job noch so geil sein, es macht keinen Spaß zu arbeiten. So war´s hier zum Glück nicht.

Neben meinen Lieblingsinstitutsangehörigen wird mir natürlich noch mehr fehlen: das Mensa-Essen zum Beispiel ;-D, der Hochschulsport und überhaupt das Campusleben. Wer mir garantiert nicht fehlen wird, sind diese verstockten Mitarbeiter in der Verwaltung. Ich musste mich schon sehr wundern, was für ein Umgangston hier oft herrschte und was für eine Arbeitseinstellung mancher an den Tag gelegt hat. Hamma nich! Jiwit nich! Das ham wa ja noch nie so jemacht! Unglaublich! *kopfschüttel* Natürlich gibt es auch Ausnahmen, zwei, drei, mit denen das Zusammenspiel immer reibungslos und auf einer sehr freundlichen Ebene funktioniert hat. Das hat dann Spaß gemacht.

Solche Kollegen wünsch ich mir auch für die neue Firma! Näheres zu dem neuen Job kommt dann in Kürze in einem gesonderten Beitrag. Jetzt werde ich mich und meinen Arbeitsplatz weiter seelisch auf den letzten gemeinsamen Feierabend vorbereiten ;-) Dokumentiert, aufgeschrieben und an meine Kollegin übergeben habe ich soweit alles. Das letzte Mensa-Menü bestand aus Fussili mit Hackfleischsoße und einem Kokoscreme-Nachtisch und war – im Gegensatz zu den Essen der letzten Tage – auch recht gut. Ich hatte schon die Theorie, dass die Mensa im Moment ohne ausgebildeten Koch dasteht, so gruselig war es. Wobei ich zur Ehrenrettung aber sagen muss, dass unser Mensa-Essen sonst immer gut ist – nur eben die letzten Wochen nicht so richtig.

Also, machet jut, alte Fachhochschule! Ick werd dir vermissen! :-)

Wie kommt man auf den Hund?

Samstag, Februar 23rd, 2008

Ich hätte ja so gern einen Hund! Und die Beschaffung ist ja an sich auch nicht weiter schwierig. Aaaaber…. alles andere. *seufz*

Das geht schon damit los, dass Mensch ja arbeiten muss – und das künftig 40 Stunden in der Woche. Ich mein, das will man ja als Mensch eigentlich schon nicht, aber als Hund will man ja gerad mal überhaupt gar nicht so lange allein zu Hause bleiben. Mein Traum-Arbeitgeber würde mir ja erlauben, meinen Hund, der selbstverständlich gut erzogen und überhaupt ein Engel unter den Hunden ist, einfach mitzubringen. Der läge dann den ganzen Tag bei mir im Büro und sähe einfach nur flauschig aus und in der Mittagspause wringe1 ich ihn dann draußen aus. Das wär toll! (Aber: man beachte den Konjunktiv!)

Weiterhin ist der finanzielle Aspekt nicht zu vernachlässigen. So ein Tier will ja auch was leckeres und vor allem hundetaugliches fressen, es sind Steuern und Versicherungen zu zahlen und eventuell anfallende Veterinär-Honorare schlagen da mitunter heftig zu Buche. Man stelle sich vor, der Labradorhündin muss an Weihnachten die entzündete Gebärmutter entfernt werden. Das möchte man nicht, kann aber passieren. Und wenn man dann Wert darauf legt, dass das geliebte Tier nach Weihnachten noch lebt, bezahlt man doch gern mal … Geld… viel Geld …dafür. Aber das sollte im besten Fall gar nicht, oder zumindest nur einmalig, passieren.

Dann stelle ich mir vor, meinen Hund ordentlich auszubilden. Das kostet aber mehr Zeit als das bloße tägliche Spazierengehen, was ja – je nach Art des Hundes – ohnehin schon mind. 3 längere oder kürzere Spaziergänge sind. Und diese Kurse wollen auch bezahlt werden. Wobei diese Kosten nur einmal pro Kurs anfallen. Hmm, oder kosten die Prüfungen zum Hundetraining nochmal extra, so wie bei der Fahrschule? Ich weiß es nicht, so weit bin ich noch nicht vorgedrungen in der Materie.

Dino, unser kleines Trüffelschwein.

Stellt sich noch die Frage, was ich mit dem Wuffi mache, wenn wir in einen Urlaub fahren, wo er nicht mit kann. Ich unterstelle jetzt einfach mal, meine Eltern würden ihn so lange aufnehmen, schließlich haben sie selbst einen Hund ;-). Das Problem ist: sie wohnen 300 km entfernt. Ich mag ihn aber nicht in eine Hunde-Pension oder dgl. geben; dann nehm´ ich lieber den Weg in Kauf, fahr´ ihn zu meiner Familie und weiß, dass es ihm gut geht.

Wann ich morgens aufstehen müsste, damit ich vor der Arbeit noch mit dem Hund eine angemessene Runde drehen kann, mag ich mir gar nicht ausmalen. Also, mal angenommen, man hätte im wirklichen Leben meinen o. g. Traum-Arbeitgeber oder einen traumhaften 30-Stunden-Job mit einer noch traumhafteren 60-Stunden-Bezahlung… dann ließe sich das alles prima umsetzen. Wuffi würde sich nicht langweilen und müsste sich nicht den Tag über ins Fell machen, weil keiner da ist, der mit ihm rausgeht und Kaddi wär glücklich2, weil sie Wuffi hätte.

Bliebe noch zu klären, was für eine Art Hund es sein soll und wo ich ihn her bekomme. Zur ersten Frage: ein großer Hund soll´s sein! Mindestens Knie hoch, lieber noch größer. Das bringt aber auch mindestens zwei Probleme mit sich. 1. große Hunde leiden häufiger an Hüftgelenkserkrankungen als kleine und 2. brauchen große Hunde auch mehr Platz. Die Rasse spielt bei meinem Hundewunsch nur eine untergeordnete Rolle. Es muss ein sympathischer und flauschiger Hund sein, mit weichem und eher kurzem Fell.

Natürlich gibt es ein paar Rassen die ich toll finde, wobei „toll“ hier vorläufig im Sinne von hübsch gemeint ist – das Wesen oder die besonderen Ansprüche des Tieres seien hier erstmal außen vor gelassen. Das wären beispielsweise folgende Rassen oder Mischlinge daraus: Labrador, Rhodesian Ridgeback, American Staffordshire Terrier3, Beagle, Dobermann4 und Rottweiler (gern als Kreuzung), Deutsche Dogge, (Deutsche u. a.) Bracke, Irischer Wolfshund und noch viele andere. Der Beagle ist wohl der kleinste und der Irische Wolfshund der größte in dieser Liste, die ich noch um einige der großen Hüte- und „Jagd“hunde5 ergänzen könnte.

Vom Wesen her sollte es ein gelassenes Tier sein, intelligent, lieb, mutig und verspielt, aber nicht unbedingt ein „Arbeitstier“, wie ein Labrador zum Beispiel wäre. Auf unsere Fiepe treffen selbstverständlich alle positiven Eigenschaften dieser Welt zu, aber sie ist auch sehr schnell unterfordert und langweilt sich dann. Das ist dann auch nicht schön für das Tier und somit fällt wohl schon mal ein Großteil der Jagdhunde raus. Ich traue mir auch nicht unbedingt zu, einen richtigen Hütehund handlen zu können. Ein bisschen Erfahrung in der Hundeerziehung habe ich zwar, aber für „anspruchsvolle“ Hunde, die erfahrene Führer brauchen, bin ich dann vielleicht doch noch nicht geeignet.

Aber es muss auch kein Rassehund sein. Wie schon gesagt, ich muss ihn einfach mögen, seine Abstammung spielt da keine Rolle. Und damit kommen wir zur zweiten Frage: Wo bekomm´ ich den Hund her?
Seit einer Weile (und nach jedem reinzappen in „Tiere suchen ein zu Hause„) spiele ich mit dem Gedanken den nächsten Hund – bzw. meinen ersten eigenen – aus dem Tierheim zu holen. Tiere von Privatleuten zu kaufen oder aus dem Tierheim zu holen ist natürlich billiger als sie vom Züchter zu erwerben. Außerdem tut man dem Heimtier auch noch etwas Gutes, in dem man ihm ein liebevolles zu Hause bietet.

Fiepe - kann keine Pfütze Wasser widerstehen.

Meine Familie hatte bislang zwei Hunde. Dino, unser erster Hund, war ein schwarzer Schäferhund-Labrador-Mischling. Ihn haben wir von Privatleuten für 50 DM gekauft. Er war erst vier Wochen als wir ihn bekamen, was viel zu früh ist, aber soweit ich mich erinnere, war es so gruselig, wo er leben musste, dass wir ihn nicht länger dort lassen wollten. Nach ein paar Jahren mehr Hundeerfahrung ist uns natürlich klar, dass das für das Tier und seine sozialen Kompetenzen nicht so gut war. Dino hätte noch länger bei seiner Hunde-Familie bleiben müssen, um von ihnen Sozialverhalten zu lernen. Dadurch, dass wir ihn so früh mitgenommen haben, war er sehr auf uns fixiert und sehr treu, aber im Umgang mit manchen anderen Hunden etwas aufbrausend – auf verbaler Ebene ;-).

Fiepe, unsere aktuelle Labrador-Hündin, ist aus einer Zucht von Frau Irmelin Barckhausen in Celle. Filippa von der Entenkoje heißt die Dame mit vollem Namen und hat mehrere Ausbildungen genossen. Durch die Hundetrainings ist sie völlig gelassen – ja fast ignorant – anderen Hunden gegenüber. Wenn ihr langweilig wird, schleppt sie aber alles6 weg, in der Hoffnung, man trägt ihr auf, die Sachen wieder zu apportieren. Außerdem frisst sie alles – und das ist wörtlich zu nehmen – was ihr unter die Nase kommt. Das erstreckt sich über ausgiebige Festmahle auf Komposthaufen, weggeworfene Reste von Fastfood im Wald, über Kondome und andere „leckere“ Sachen. Das ist etwas problematisch und man muss gut aufpassen.

Mittels Internet- und Familienrecherche habe ich mal eine grobe Aufstellung der anfallenden Kosten erzeugt (in Euro / teilweise Schätzungen):

Hundesteuer für einen Hund
– in Berlin (jährlich):
120,-
– in Hambühren (jährlich): 60,-
Hunde-Haftpflicht (hier mit Jagdhaftpflicht/jährlich): 140,- bis 160,-
Fressen (alle 2 Monate): 60,-
Tierärztliche Versorgung (jährlich): 60,- bis 100,-7
Ausbildung: ?
Anschaffung: 0 bis >1000,-

Arbeitet von euch jemand Vollzeit und besitzt trotzdem einen Hund? Wie macht ihr das? Gibt es noch allgemeine Ergänzungen zu dem Thema?

  1. wrünge? *g* oder wie ist hier der Konjunktiv? []
  2. noch glücklicher als eh schon ;-) []
  3. als einzigen Terrier []
  4. Selbstverständlich soll keines der Tiere kupiert sein! Das ist Tierquälerei und ich bin der Meinung, man sollte die Halter dieser armen Geschöpfe kupieren!! []
  5. es gibt viele Hunde, die ursprünglich für die Jagd gezüchtet wurden, dafür aber nicht mehr eingesetzt werden []
  6. am liebsten Schuhe []
  7. es sei denn, die Gebärmutter muss raus []

Himmelhoch jauchzend…

Mittwoch, Februar 20th, 2008

…zu Tode betrübt. So ging es mir am Montag.

Von Andi bekam ich zum Valentinstag Karten für die Show von René Marik, dem Schöpfer des von mir so geliebten Maulwurfs (Hage? Jemand zu hage?). Darüber hab ich mich riesig gefreut, denn seit mein Bruder mir die Videos auf YouTube gezeigt hat, bin ich hin und weg von dem kleinen Kerl.

Ich muss hinten anfangen, das Schlimme zuerst. Maulwurfn stirbt zum Schluss. Die Beschreibung dessen möchte ich mir lieber sparen, das ist aber bei Andi nachzulesen, der es zum Glück schon geschildert hat. Und objektiv betrachtet ist es ja auch nur eine Puppe und überhaupt ist es total albern bei sowas zu heulen. Aber ich hab ja schon ein paar mal erzählt1, dass ich eben weinen muss, wenn etwas traurig oder rührend oder auch nur total schön ist. Dass Maulwurfn aber stirbt (und so stirbt), darauf war ich nicht vorbereitet – dann wär ich wahrscheinlich rechtzeitig raus gegangen. Gerade noch, dass ich es mir verkneifen konnte, in dem Zelt2 in Tränen auszubrechen. Das hab ich weitestgehend auf später und draußen verschoben.

Es ging dann zwar noch für ein paar Minuten mit einem heiteren Sketch bzw. mit Musik weiter, aber ich war danach einfach nur noch tief traurig. Das hat mich so eiskalt erwischt. Ich hatte mich nach der Pause schon fast durchgerungen, im Anschluss um ein Autogramm3 vom Maulwurfn (und natürlich auch von dem grandiosen René Marik) zu bitten, aber danach ich hätte kein Wort mehr rausgebracht, ohne sofort loszuheulen.

Ich hab den ganzen Tag überlegt, ob ich überhaupt darüber bloggen soll. Hab ich doch arg das Gefühl, ich mach mich mit dieser Geschichte zum Vollpfosten. Aber ich bin so. Dass mich das so (nachhaltig) umhaut, hätte ich selbst nicht gedacht und dann kann ich auch davon berichten.

Vielleicht komme ich nun einfach mal zu den schönen Dingen des Abends, denn die Aufführung war eigentlich großartig! Dass ich so an einer Stoffpuppe hänge, kann ja keiner ahnen. Den Großteil des Abends habe ich nämlich herzhaft gelacht und sehr genossen. Es war der vierte Jahrestag unserer Beziehung, es gab sehr leckeres, wenngleich teures, Essen und im Anschluss die komischsten Sketche mit Maulwurfn und seinen Puppenfreunden. Eisbär Kalle auf seinem Eisberg und der Frosch Falkenhorst waren ebenfalls so amüsant – ich habe schallend gelacht. Aber mein Liebling ist und bleibt der Maulwurf. Der kleine ist so süß und er tut mir in den „normalen“ Sketchen schon immer ein bisschen Leid, weil er nie so richtig das bekommt, was er gern möchte und aber gleichzeitig die Welt so toll findet. Das ist rührend, aber in diesen Nummern überwiegt einfach noch das Komische.

René Marik

Den Künstler selbst darf ich natürlich auch nicht unerwähnt lassen. Der ist auch ein Süßer ;-), der es mit seiner Stimme (er kann auch toll singen) und seiner ganzen Mimik und Gestik einfach schafft, einen einzufangen und ein Stück zu verzaubern. Wenn er Gedichte vorträgt und dabei verschmitzt lächelt oder die Betonung der einzelnen Wörter moduliert… herrlich! Es ist so cool, wenn Marik vor und nach einem Stück nochmal extra seine Gitarre präsentiert als wäre sie ein eigenständiger Künstler. Sehr süß ;-) Nicht zu vergessen natürlich die Verkörperung von Kalle – diesmal als menschlicher Charakter -, der in schönstem Berlinisch4 aus seinem Leben als Sozialhilfeempfänger erzählt! Einfach nur klasse!

Es war ein zauberhafter Abend und trotzdem ich so traurig war danach, habe ich ihn sehr genossen. „Autschn! – Ein Abend über die Liebe“ ist absolut sehenswert und sicherlich für normale Menschen nicht dermaßen bewegend, wie es für mich war5. Zumindest habe ich sonst niemanden in Tränen ausbrechen sehen. Und für alle Fans der YouTube-Filme ist es ohnehin ein Muss!

So, genug zum Horst gemacht. Ich hoffe jetzt nur noch, ich kann mir die Maulwurfn-Filme weiter ansehen, ohne immer an diese eine Szene denken zu müssen!

Bild mit freundlicher Genehmigung von René Marik. Alle Rechte liegen beim Künstler.

  1. u. a. hier []
  2. es fand in der Bar jeder Vernunft statt []
  3. ich hab überhaupt noch nie einen Künstler um ein Autogramm gebeten []
  4. Berlinerisch? …na, der berlinert halt, wa!? ;-) []
  5. Ich habe das Gefühl, ich erlebe das, was diesen Figuren oder auch anderen Tieren widerfährt, einfach zu nah mit. Selbst der verzweifelte Versuch von Andi, mir zu sagen, dass Maulwurfn ja schließlich Schauspage ist, wie er selbst immer sagt, und er deshalb gar nicht wirklich gestorben ist, half an diesem Abend nix mehr. []