Archive for Juni, 2007

Werbung IV

Sonntag, Juni 24th, 2007

Es ist Zeit für die Bekanntgabe der schönsten und döfsten Werbespots:

Vorab kann ich schon mal sagen, dass die aktuellen Spots überwiegend gähnend langweilig sind. Alles das gleiche. Diejenigen z. B. für Hautcremes oder Haarpflegeprodukte lassen sich überhaupt nicht unterscheiden – Hauptsache es kommen möglichst kompliziert klingende Inhaltsstoffe darin vor. Aber zuerst die Erbaulichen.

Favorit dieser Tage sind die beiden Seemänner mit den scharfen Halsbonbons, die dem einen ein tiefes Gefühl von Heimweh bescheren. Schön daran ist, dass der Dialog so taktvoll ist und der kleinere Mann, dem fast die Tränen in den Augen stehen, nicht von dem anderen bloßgestellt wird. Außerdem mag ich den nordischen Dialekt und den Gesichtsausdruck von dem kleinen.

Schön ist auch die Werbung mit dem Mann mit dem „Bewusstsein wie ´ne Kartoffel“. Die anderen Spots aus dieser Reihe hauen mich allerdings nicht um!
Eine andere Reihe von Clips, die fast durchgängig gut sind, dreht sich um einen „Pick-Nick-„Schokoriegel. Die Menschen sind hübsch (und trotzdem der „Typ von nebenan“ [s. u.]) und die Text sind lustig. Es geht also auch anders!

Doof und hässlich retro finde ich die ganz in weiß gehaltene Werbung für eine dunkles Bier-Mixgetränk. Mir scheint auch, es gibt einen Trend in der Werbung zu – ich will nicht sagen hässlichen Menschen – aber irgendwie seltsamen Typen, ebenfalls retro und übertrieben normal. Weiß nicht so recht, was genau der Grund dafür ist, dass ich sie nicht mag, aber so ist es. So zum Beispiel auch in dem Clip für einen Bier-Limettenmix, in dem die Sonne im Norden aufgeht. Was sind denn das für Dialoge? Wie macht denn dieser Typ die Tür auf?? Furchtbar!

Aufgrund des ermüdend mäßigen Durchschnitts beende ich den Eintrag an dieser Stelle. Hoffentlich kommen demnächst wieder mehr einfallsreiche Hingucker, damit die Zeit zwischen dem Film ansprechend überbrückt wird ;-)

Semacode Reader

Sonntag, Juni 24th, 2007

Inspiriert durch Foosel und Andi, hab ich Semacode: “Dies ist ein verschluesselter Text.”mit einigen Programmen zum Auslesen von Semacodes mittels Mobiltelefon rumprobiert. Leider funktionieren sie nicht ganz so befriedigend mit meinem Gerät wie ich mir das wünsche.

Aber erst einmal eine kleine Erläuterung: Diese zweidimensionalen Barcodes, zu denen auch Sema- oder DataMatrix-Codes (oberes Bild) und QR-Codes (unteres Bild) gehören, sind Strichcodes ähnlich denen auf Lebensmittelpackungen. Sie wurden für die Industrie entwickelt und beschleunigen den Arbeitsvorgang durch das Auslesen der Daten per Scanner.

Aktuell besitze ich ein Sony Ericsson W800i, welches eine 2 Megapixel Kamera hat. Die erste QR-Code: “http://www.draussenwelt.de”Empfehlung, der ich gefolgt bin, war Kaywa Reader von Kaywa. Die Installationsweisen sind jeweils herstellerabhängig; waren aber in meinem Fall ganz einfach: entpacken, über USB auf´s Telefon (bei mir in den Ordner MSSEMC/Mediafiles/other), Telefon von PC trennen und installieren. Kleiner Hinweis: Die auf das W800i kopierten Dateien werden erst sichtbar, nachdem das Telefon (ordnungsgemäß ;-)) vom Rechner getrennt wurde.

Nach der Installation erscheint das Programm im Datei-Manager unter Anwendungen (so dieser Ordner ausgewählt wurde) und kann gestartet werden. Die Kamera wird automatisch initialisiert und – nach Bestätigung der Frage mit „Ja“ – zum Aufnehmen des Barcodes verwendet. Das funktioniert mit dem Kaywa-Reader prima bis zu einer Barcode-Größe von 3 cm. Alles darunter erkennt er nicht mehr. Die Funktionsweise des Kaywa Readers variiert übrigens auch von Handy zu Handy.

Das zweite Testobjekt war der Semacode Reader me-1.6 von Semacode. Die Empfehlung auf der Webseite, den Reader SDK for Java Phones 1.6 zu nehmen, bezog sich zwar auf das Gerät W800, aber ein fehlendes i sollte mich nicht abhalten, es zu testen. Flux das .zip-File entpackt und das .jar-File auf´s Telefon verfrachtet.

Installation funktionierte wie gehabt, das Menü und die Handhabung ist allerdings etwas seltsam. Die Aufnahme des Bildes erfolgt nicht über das auf der linken Taste belegte „Recruit!“, sondern erst über „Mehr“ (rechts) und „Viewfinder“. Dann kann der Code „fotografiert“ werden. Semacode erkennt aber leider nur Codes ab einer Größe von 5 cm aufwärts. Also, auch nicht das Wahre.

In Ermangelung weiterer Semacode-Reader für mein Telefon-Modell, habe ich noch einen QR-Reader ausprobiert: J2MEQRCode. Das Menü ist sehr umfangreich und bietet neben der Entschlüsselung in Echtzeit mittels der Kamera auch die Möglichkeit, Dateien im Mobiltelefon zu decodieren, z. B. zuvor gemachte Fotos. Leider funktioniert weder das einen noch das andere. Mit diesem Programm können auf dem Gerät auch QR-Codes erzeugt werden. Das funktioniert – wobei mir der Nutzen eher unklar ist :-)

Wie es aussieht, liegt das Problem mit dem SE W800i darin, dass die Kamera (auf diese kurze Distanz) selten richtig scharf stellt. Nun mag das ausgerechnet bei meinem Gerät defekt sein – schließlich wäre es nicht das erste Mal fehlerhaft; aber falls dem nicht so sein sollte und unter den Lesern jemand ist, bei dem es mit diesem Modell funktioniert, bitte ich um keinen kleinen Bericht, welches Programm verwendet wird.

Hintergrund meiner Wurschtelei ist unser neuer Cache-Log-Aufkleber, den wir uns gebastelt Unser Log-Aufkleberhaben. Dafür haben wir einen Semacode erzeugt, der eine(n) URL enthält. Auf dieser Webseite können uns diejenigen einen Kommentar hinterlassen, die den Semacode entschlüsseln konnten. Caching verkehrt rum sozusagen :-) Mit Andis Nokia 6630 ist der 2 x 2 cm große Code einwandfrei zu lesen – mit meinem nicht :-( Ich hoffe, dass es mit anderen Mobiltelefonen besser funktioniert, damit das ganze auch einen Sinn hat und zu dem gewünschten Ergebnis führt.

Auf dem Aufkleber ist unter unserem Geocaching-Namen noch Platz für Datum und Uhrzeit. Außerdem sind unsere South Park-Avatare abgebildet. Die wurden bei ZiB kreiert. Danke noch mal =) Damit der Semacode hier nicht zu lesen ist und wir auf der Webseite nur ein Einträge von Menschen bekommen, die unsere Cachelogs gelesen haben, hab ich ihn unkenntlich gemacht. Sorry deshalb! Aber fangt doch einfach an zu Geocachen :-D

Neurodermitis

Samstag, Juni 23rd, 2007

Dieser Eintrag ist da, um euch auf dem Laufenden zu halten, aber auch ein bisschen, um mich selbst zu beruhigen.

Wie ich ja berichtet habe, bin ich seit September an der Fachhochschule angestellt, wo ich 30 Stunden die Woche arbeite. Es bleibt also eigentlich genug Zeit, sich nebenbei noch weiterzubilden. Da ich im Informatik-Studium den Schwerpunkt Facility Management hatte und in diesem Bereich gern arbeiten möchte, bietet es sich ja auch an, Fortbildungen dahingehend zu machen.

Nun gibt es ab nächstem Wintersemester den Masterstudiengang FM, für den ich mich letzte Woche beworben habe. Dieser ist als Vollzeitstudium angelegt und findet in Blankenburg statt – ein Umstand, der die ganze Angelegenheit etwas komplizierter bzw. zeitaufwändiger macht. Das bedeutet nämlich, dass ich an den Tagen, an denen ich Veranstaltungen besuchen werde (was wahrscheinlich ein/zwei im Semester sein werden) allein 150 Minuten oder 2,5 Stunden damit verbringen werde, durch die Gegend zu fahren. Der Preis für die Fortbildung und Vertiefung der Materie ist (neben den Semestergebühren ;-)) die Aufgabe meines freien Freitags.

Noch weniger zu arbeiten ist keine Option – auf das Geld will/kann ich nicht verzichten. Ich bin ganz zufrieden mit meinem Job, vor allem weil das Arbeitsklima perfekt und die Balance zwischen Arbeit und Freizeit sehr ausgewogen ist. In einem Gespräch mit meinen beiden Kolleginnen stellte sich heraus, dass wir alle drei keinen Drang nach einem Job haben, für den mehr als 40 Stunden gearbeitet werden muss. Der aktuelle Trend am Arbeitsmarkt, dass Überstunden ganz normal sind und es bei den „guten Jobs“ nicht mehr ohne geht, ist für uns sehr abschreckend. Den Job zu wechseln, nur um mehr Geld zu verdienen und damit aber das Leben aufzugeben, ist inakzeptabel. Dann bekomme ich lieber weniger Geld und habe eine ausgewogene (wie man so schön sagt) Work-Life-Balance. Blöde Anglizismen.

Nur damit keine falschen Schlüsse gezogen werden: Wir haben alle drei eine Ausbildung und danach Vollzeit gearbeitet – teilweise auch mit den „üblichen“ und regelmäßigen Überstunden und Arbeiten am Wochenende (was ich zum Glück nicht musste). Ich arbeite gern und ich mache natürlich auch Überstunden, wenn es brennt. Alles kein Problem, aber es muss im Rahmen bleiben und zeitlich begrenzt sein. Alles andere ist Ausbeutung!

Wenn ich einen Arbeitsplatz habe, an dem ich bis spät in die Nacht und sogar am Wochenende präsent sein muss (wie ich es teilweise im Freundeskreis sehe), nach spätestens ein paar Jahren körperlich am Ende bin und keine Zeit habe, das Geld, was ich dafür hoffentlich verdiene, auszugeben, hab ich nichts gewonnen. Da kann der Job noch so toll sein, das ist nicht, was ich will. Abgesehen davon, dass mir meine Neurodermitis – wie im Moment nämlich auch – sofort mitteilen würde, dass mir das nicht gut tut.

Der Gedanke, das Studium zeitlich nicht bewältigen zu können und mir eingestehen zu müssen, dass ich es nicht schaffe, belastet mich. Obwohl das eigentlich völlig unnötig ist. Ich versuche mir zu sagen (und das sagt meine Kollegin auch), dass ich es einfach ausprobiere. Wenn es nicht hinhaut, hab ich es wenigstens versucht. Würde der Studiengang am Standort Marktstraße gelehrt, wie es ursprünglich hieß, würde das die Sache sehr vereinfachen.

Trotzdem fällt es mir schwer, es so locker zu sehen. Wenn ich mir irgendwann wieder einen anderen Job suchen muss und gefragt werde, was ich die ganze Zeit gemacht habe, während ich nur 30 Stunden gearbeitet habe, sieht es sicher nicht gut aus. „Ach, wissen Sie, ich habe mein Leben genossen – das Geld hat gereicht, warum soll ich mich krumm machen?“ oder „Ich hab ja versucht, mich weiterzubilden, aber die Veranstaltungen fanden am Arsch der Welt statt, da hat der Weg so viel Zeit in Anspruch genommen, dass ich es wieder aufgegeben habe„. Kommt bestimmt unheimlich gut ;-) Andererseits will ich mir aber auch von den bekloppten Ansprüchen der Wirtschaft nicht mein Leben bzw. Arbeiten diktieren lassen!

Schwierig. Und so versuche ich jetzt, mir zu sagen, dass alles halb so wild ist und dass es egal ist, wenn es zeitlich nicht hinhaut, damit sich meine Haut (und mein Inneres) wieder beruhigt. Dann kommt der Gedanke, dass es andere auch schaffen und sogar einen Zweit- wenn nicht sogar Drittjob haben. Aber ich bin nicht andere und ich bin nicht der Mensch, der sich solchen Belastungen aussetzen mag.

Ich finde das Tätigkeitsfeld und die Arbeit des Facility Managers spannend und abwechslungsreich und wenn ich in Zukunft den Job wechseln muss, dann gern dahin. Also werd ich Veranstaltungen des Masterstudiengangs besuchen und vielleicht irgendwann auch den Abschluss machen, der höherwertiger ist als mein Diplomabschluss. Auf jeden Fall habe ich nicht rumgesessen, sondern mich weitergebildet – in welchem Umfang auch immer.

Nach einem Telefonat mit meiner Mum bin ich jetzt auch noch zuversichtlicher. Die (positive) Meinung eines Außenstehenden zu hören und in der Entscheidung bestärkt zu werden, hat sehr geholfen. Auch noch mal in Erinnerung gerufen zu bekommen, dass die Fahrt zwischen den Standorten ja auch genutzt werden kann – und sei es nur, um abzuschalten und dass es auf jeden Fall sinnvoll ist, diese Chance und die vorhandene Zeit dafür zu nutzen, war ebenfalls hilfreich. Danke dafür!

Also, liebe Neurodermitis, du kannst dich wieder einkriegen! Mein Hals sieht im Moment aus, als … hätte ich Neurodermitis ;-) Eher unschön eben.