Archive for Februar, 2006

Einheimische Waren

Dienstag, Februar 28th, 2006

Nachdem ich gestern eine Sendung über Deutschland gesehen habe, über Firmen, die nach der Wiedervereinigung in Konkurs gegangen sind, über das Abwandern von deutschen Firmen nach Fernost und die allgemeine, fortschreitende Globalisierung, wollte ich heute mal nach Firmen suchen, die in Deutschland produzieren.

Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Spontan ist mir da Trigema eingefallen, die sogar Fernsehwerbung dafür machen. Ich hätte vermutet, dass es eine Initiative für den Produktionsstandort Deutschland gibt, konnte aber bislang nichts finden. Es gibt natürlich eine Menge Unternehmen, die auch (noch) in Deutschland produzieren und hier hoffentlich die Arbeitsplätze erhalten. Dazu gehören beispielsweise: Adidas, Agfa, Carl Zeiss, Siemens, BASF u. v. a. Alle genannten sind aber ohnehin Weltkonzerne und können es sich leisten, im Ausland zu produzieren. Und die einzelnen Produktionsbestandteile kommen sowieso aus der ganzen Welt. Ein rein deutsches Produkt zu kaufen, wird also schwer – zumal das z. B. mit dem Baumwollanbau hier etwas schwierig wird ;-) Das ist vielleicht auch nicht der Punkt, denn wer mag schon auf Kaffee verzichten?

Was mich gleich zum nächsten Gedanken führt. Da selbstverständlich nicht alles in Deutschland hergestellt wird und wir durch den weltweiten Handel auch in den Genuss von Gewürzen, Tee, Kaffee, Tabak, u.s.w. kommen, ist es vielleicht wichtiger, darauf zu achten, dass diese Produkte unter fairen Bedingungen gehandelt und hergestellt werden. Ikea, mein Allerlieblingskaufhaus, lässt seine Waren weltweit produzieren, stellt aber an seine Lieferanten Mindestanforderungen in puncto Arbeitsbedingungen und Umweltschutz und verbietet Kinderarbeit. So ähnlich hält es C & A, die meines Wissens nach gar nicht in Deutschland produzieren lassen, aber ihren Lieferanten ebenfalls Auflagen für die Produktionsbedingungen machen.transfair.jpg

Fairtrade-Abkommen gibt es auch für Kaffee, Tee und andere Waren aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Die Organisationen Transfair und Fairtrade haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebens- und Arbeitsbedingungen dort zu verbessern. Das Unternehmen selbst handelt nicht mit Waren, sondern vergibt für fair gehandelte Waren ein Siegel. Für Andis Senseo-Maschine kaufen wir leckeren Kaffee, der mit diesem Siegel ausgestattet ist.

Was ich gesucht habe bzw. interessant finden würde, ist eine Liste mit Firmen, die Waren des täglichen Gebrauchs (Konsumgüter, Kleidung, Baumaterialien, …) in Deutschland produzieren und somit auch hier die Arbeitsplätze erhalten. Das heißt zwar noch nicht, dass diese Stellen dann auch mit Bundesbürgern besetzt werden (siehe Tönnies oder Wiesenhof), aber für einen ersten Überblick würde das reichen. Gefunden habe ich ein paar Seiten von Herstellern unterschiedlicher Waren und Berichte über mögliche zukünftige Produktionen in Deutschland, wie z. B. die Herstellung von Flachbildschirmen, IT-Sicherheitslösungen, Fliesen und Nahrungsergänzung.

Da es sich ohnehin nicht in allen Bereichen umsetzen lässt, deutsche Produkte zu kaufen, werde ich in Zukunft mal darauf achten, welche Waren hier aus der Region kommen und je nach finanziellen Möglichkeiten den lokalen Mittelstand mit dem Kauf unterstützen. Andi meinte aber schon, dass z. B. die Butter aus Brandenburg, im Verhältnis zur normalen (billigen) Deutschen Markenbutter, 40 Cent mehr kostet. Ich werde das mal rausfinden.

Über das Siegel „made in germany“ habe ich noch etwas interessantes, für mich neues, erfahren. Das von Groß Britanien erlassene Handelsmarkengesetz von 1887 diente nämlich ursprünglich dazu, die Briten vor minderwertiger, deutscher Ware zu warnen und sie zum Kauf einheimischer Produkte zu bewegen. Da aber viele Waren tatsächlich besser waren als britische, wurde aus der Kennzeichnung bald ein Qualitätssiegel. Das hatten sich die Briten sicher anders gedacht =)

Zu der o. g. Baumwollproblematik ist mir aber noch was eingefallen. Hanf wächst hier nämlich ganz gut und sämtliche Bestandteile der Pflanze können für vielerlei Waren verwendet werden. Ich habe schon mehrfach Berichte über Versuche in Deutschland gesehen, die alle zu positiven Ergebnissen geführt haben. Leider zeigt die Wirtschaft kein wahres Interesse daran. Und bevor jetzt jemand schreit und Angst hat, seine Kinder würden nur noch stoned am Ackerrand liegen: der THC-Gehalt von Nutzhanf ist so gering, dass der Raucher wahrscheinlich nach dem Genuss des ganzen Feldes noch nichts merken würde ;-)

So, genug geschrieben. Bis bald!

Kaddi

T-Com-Haus

Freitag, Februar 17th, 2006

Wir waren heute zu einer Besichtigung des T-Com-Hauses in der Leipziger Straße. Dort wurde allerhand „neue“ Technik (von 2004) zur Gebäudeautomation verbaut, u. a. eine EIB-Anlage. Der EIB ist ein Feldbus-System, den ich auch in meiner Diplomarbeit verwendet habe.IMG_2000crop.JPG

Die meisten elektronischen Geräte im Haus sind über eine PDA-Fernbedienung zu steuern und lassen sich über die Monitore, die sich in fast jedem Raum befinden, visualisieren. Klingelt es beispielsweise an der Tür, wird neben dem akustischen ein visuelles Signal auf die laufenden Monitore gegeben, das Kinderzimmer ist kameraüberwacht, der PDA kann dann auch als Babyphone fungieren, so dass man das Bild des Kinderzimmers auch bei den Nachbarn resp. im Bereich des W-LAN-Hotspots empfangen kann. Die Möglichkeiten der Steuerung sind hier nahezu unbegrenzt. IMG_1989crop.JPG

Im Großen und Ganzen ist das schon alles recht angenehm und ähnlich meinen Vorstellungen von (m)einem vernetzten Heim, allerdings erschien mir die Umsetzung teilweise ein wenig konzeptlos. Steckdosen und LAN-Anschlüsse waren in vielen Räumen oben in den Ecken angebracht und störten so das Ambiente doch erheblich. Der Flatscreen in der Küche war quasi direkt vor dem Ceranfeld angebracht, so dass dieser vermutlich schnell schmierig wird.IMG_1995crop.JPG

Sehr zur Freude von Andi gab es sowohl einen selbsttätigen Staubsauger als auch einen Aibo, Sonys kleinen elektrische Hund =) Oben im Badezimmer hing ebenfalls einen Flatscreen, so dass man in der Wanne liegend Filme o. ä. schauen kann. Der größte Bildschirm (gleichzeitig ein Touchscreen) hängt vor dem Laufband und zeigt dem Läufer beispielsweise eine virtuelle Route durch Berlin. Die Abspielgeschwindigkeit passt sich der Laufgeschwindigkeit an. Das ist schon ganz cool.

Ansonsten gab es neben den normalen Einbauten zur automatischen Rolladen- und Lichtsteuerung noch allerhand anderen tollen Schnickschnack, wie einen integrierten Kaffee-Vollautomaten, eine Warmhalte-Schublade und ein Wasserbett. Die Lichtszenen samt Musikuntermalung ließen sich in allen Wohnräumen über Würfel verändern. Ein Beamer und eine in die Decke eingelassene, ausfahrbare Leinwand gehören neben der Warmhalte-Schublade zu meinen Favoriten.

Wenn ich groß bin, will ich auch mal so ein Haus haben! =)

Braun Stabmixer

Mittwoch, Februar 15th, 2006

Ich muss ja mal – ganz nach Hausfrauenart – ein Review zum Braun Multiquick professional MR 5000 abgeben.Braun Stabmixer

Andi hat so´n Teil mit den Aufsätzen zum Pürieren, Sahne (und nur Sahne) schlagen und mit so einem Behälter mit Messereinsatz. Wie schon angedeutet, ist dieser Schneebesenaufsatz nur für leichte Sachen geeignet: Sahne schlagen, Milch aufschäumen und dergleichen. Für Kuchenteig ist er nicht zu gebrauchen. Der Behälter mit den Messereinsatz funktioniert hingegen gut.

Der Stab selbst liegt ganz gut in der Hand, aber die Powerknöpfe müssen permanent festgehalten werden. Nicht mal der für die normale Geschwindigkeit lässt sich arretieren – beim Turbo find ich das noch ok. Das ist auf Dauer etwas anstrengend.
Alle Teile, vom Stab mit Motor abgesehen, sind Geschirrspülmaschinen geeignet. Ein großer Vorteil, der aber dadurch zunichte gemacht wird, dass die Teile (vorrangig Schneebesen und Pürierstab) nicht richtig sauber werden und bei der nächsten Benutzung immer bräunliche Suppe herausläuft, überall hinspritzt und in die frisch zuzubereitenden Lebensmittel tropft. Bähbäh! Diese Flüssigkeit zieht sich auch in den Motorblock, den man noch schlechter reinigen kann.

Fazit: Als Haushaltsgerät durchgefallen! Es geht doch nichts über die guten alten Handmixer (oder wahlweise die Küchenmaschine).