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Kreta Hotel und Fazit

Freitag, Juni 28th, 2013

Die Villa Jannis liegt auf einem Hügel etwa 1 km vom Strand entfernt. Kann man gut laufen, aber in Flip-Flops den Berg wieder rauf ist eventuell mehr Sport als man haben wollte ;-). In der Nähe gibt es eine kleine Ortschaft, die vermutlich noch zu Georgiopolis gehört – dessen Zentrum ist aber nicht mehr fußläufig erreichbar. Dafür gibt es diverse Touriläden und Tavernen, die eigentlich alles was man im Urlaub so braucht führen.

Die Villa hat einen eigenen Pool, der wirklich toll ist. Sehr tief und groß genug, um wirklich schwimmen zu können. Zudem wird er ohne Chemie gereinigt, was das Wasser sehr angenehm macht. Pluspunkt: das WLAN vom Hauptgebäude reicht bis zum Pool. Dafür ist es nicht mehr in allen Zimmern erreichbar.

Das Abendessen besteht jeden Abend aus mehreren Gängen: Suppe, Salat, Hauptgericht und Nachspeise. Es ist einigermaßen abwechslungsreich und immer sehr lecker. Vegetarier sollten das vorher ansagen, es gibt dann eine entsprechende Alternative. Das Frühstück hingegen ist ziemlich schlimm. Viele Gäste kaufen sich ihre eigenen Ergänzungen, um wenigstens etwas Abwechslung zu haben.

Das Hotel ist komplett mit deutschen Gästen besetzt, viele davon scheinbar Stammgäste. Viele loben die familiäre Atmosphäre. Der Chef Marco begrüßt und verabschiedet jeden Gast persönlich und merkt sich jeden Namen sofort. Auch der Rest der Belegschaft ist sehr freundlich.

Kommen wir zu dem, was nicht so super war. Wir hatten zuerst ein Zimmer im Nebengebäude. Das Zimmer war zweigeschossig, wobei das Bett im oberen Bereich stand. Ungünstig in der Hitze Kretas. Zumal die meisten Zimmer keine Klimaanlage besitzen. Dementsprechend ist man auf offene Fenster angewiesen, die leider keine Fliegengaze davor haben. Doof auch, dass diese Fenster direkt Richtung Bar weisen, an welcher viele der Gäste sich gerne bis halb drei nachts bei lauter Musik ebenso lautstark unterhalten. Wir bekamen entsprechend kein Auge zu.

Glücklicher Weise war es kein Problem das Zimmer zu wechseln und wir erhielten eines am äußersten Ende des Hauptgebäudes. Dieses lag komplett im Erdgeschoss und war damit viel kühler und dank der Lage vollkommen ruhig. Wieder super Service an dieser Stelle.

Ich schreibe hier immer „Zimmer“, obwohl diese eigentlich als Appartement mit Miniküche annonciert waren. Neben dem Doppelbett gab es in beiden auch noch zwei weitere, separate Betten für die Kinder (wer hat). Im ersten Zimmer gab es zwar einen Kühlschrank, aber keinen Herd. Im zweiten gab es beides, aber der Kühlschrank funktionierte nicht. Gut, dass wir beides nicht brauchten.

Noch ein Hinweis zu der 3-Sterne-Landeskategorie: die Zimmer sind wirklich einfach. 3-Sterne-Komfort wie in Deutschland mit Fernseher und Minibar gibt es hier nicht. Hatten wir aber auch nicht erwartet.

Generell ist alles sehr sauber, sieht man von Silberfischen und einer Kakerlake im Bad des ersten Zimmers ab. Solcherlei Ungeziefer ist vermutlich nur schwer ganz loszuwerden in südlichen Ländern – es wimmelte jetzt auch nicht davon ;-).

Ärgerlich ist wie mit Mängeln umgegangen wird: im ersten Zimmer war der Klositz abgebrochen – in den zwei Tagen, in denen wir dort wohnten, wurde das nicht repariert. Im zweiten Zimmer war der Duschvorhang zu kurz. Marco versprach beim Umzug, dies am nächsten Tag zu beheben. Am nächsten entschuldigte er sich noch, dass er es noch nicht geschafft hätte. Danach war’s kein Thema mehr und wir überfluteten immer das ganze Bad beim duschen.

Apropos duschen. Warmes Wasser wird offenbar nur durch Solarenergie erzeugt. Morgens gibt es also schon mal kein warmes Wasser und auch abends sollte man schauen, dass man vor allen anderen Gästen duscht, sonst ist das warme Wasser auch alle.

Für eine der beiden Eingangstüren zum zweiten Appartement gab es keinen Schlüssel und die Außenjalousie war defekt. Da sie sich aber noch einmal Absenken ließ, danach aber nicht mehr hoch, blieb sie bis zur Abreise unten und in „Funktionsunion“ sowohl Verdunkelung als auch Zutrittssicherung. ;-)

Trotz dieser Unannehmlichkeiten haben wir uns am Ende doch sehr wohl gefühlt in der Villa Jannis. Der fantastische Pool und die gute Lage für Ausflüge mit dem Mietwagen reißen viel raus. Daher noch 3 Sterne.

Kaddis Fazit:
Ich bin etwas zwiegespalten, was die Gesamtbewertung von Kreta angeht.

Thema Punkte Bemerkung
Wasser/Strand: ★★★ Für Strandurlauber sicher ein super Reiseziel.
Ortschaften: ★☆☆ Ausnahme Chania
Landschaft: ★★☆ Von den Hochebenen abgesehen, war es sehr karg – obwohl wir schon zur „grünen“ Jahreszeit da waren.
Essen: ★★★ Hier möchte ich fast 4 Sterne vergeben. Es war überall sooo lecker.

Ich weiß gar nicht so recht, was ich landschaftlich erwartet hatte, aber irgendwie fand ich es nicht so schön. Die Olivenhaine und Zitrusbäume waren lauschig, das Moos auf den Bergen war noch grün und gelb zu der Zeit. Auch das soll sich dann im Laufe des Sommers noch in grau/braun verwandeln. Spanien z. B. ist jetzt auch nicht tropisch bewaldet, sah aber irgendwie anders aus. Nicht so staubig.

Die Reiseführer sprechen immer von „urtümlichen Fischerdörfern“. Bei diesem Satz erwarte ich immer ein kleines Nest, vielleicht mit einer Taverne, wo die Fischer am Ufer sitzen und ihre Netze flicken und die Omis vor ihren Häusern im Schatten quatschen. Diese „urtümlichen Fischerdörfer“ bestanden bislang immer aus diversen Touristenläden und Restaurants. Ja, sie lagen am Wasser und es gab Boote, aber Ursprüngliches oder Historisches hab ich vor lauter Schwämmen, Lederwaren und Badeutensilien nicht entdecken können. Aber hier, und in der Krise im Besonderen, geht natürlich auch Einkommen/Überleben vor Schönheit – und es ist wohl mehr den Reiseführer-Autoren als den Kretanern vorzuwerfen. Wir hatten übrigens den Top-10-Kreta-Reiseführer von DK dabei.

Eins noch, weil ich mehrfach danach gefragt wurde. Die Griechen waren ausnahmslos herzlich und freundlich – auch wenn sie gehört haben, dass wir aus Deutschland kommen.

Im Großen und Ganzen fand ich’s auf Kreta nur nett, denke ich. Und so schnell muss ich da nicht noch mal hin. Aber es war erholsam und das war, was ich brauchte.

Kreta Tag 8

Donnerstag, Juni 27th, 2013
Wie schon in Norwegen hat Andi
auch diesmal Urlaubstagebuch
geschrieben. Unsere Erlebnisse
aus einer Woche Kreta gibt’s jetzt hier.
Wie immer mit kleiner Fotoauswahl.

26.05.2013
Der letzte Tag, der Wecker klingelte früh. Um 8 sollte uns der Bus abholen. Vorher hieß es noch Sachen packen und eine Kleinigkeit frühstücken. Andi begnügte sich allerdings nur mit einem Kaffee.

Kurz vor 8 standen wir abreisefertig vor dem Hotel und warteten. Wir warden schon etwas unruhig als der Bus endlich viertel nach 8 den Hügel herauf kam (…Deutsche! ;-)). Der kleine Bus klapperte noch einige andere Hotels ab bis wir in Rethymno in einen größeren Bus umstiegen. Auch der klapperte noch eine Reihe von Hotels ab, bis wir schließlich viertel nach 10 am Flughafen ankamen.

Einchecken, Koffer abgeben und das übliche Security-Theater gingen relativ fix. Bording sollte um 11:30 sein, takeoff um 12:30. Eine Stunde für’s Boarding ist eher unrealistisch, aber wir warteten erstmal ab, was die Info-Monitore aus der Steinzeit so anzeigen würden.

Interessanterweise war unser Flug zunächst gar nicht gelistet. Vermutlich war er einfach in der Lücke zwischen den zwei übereinander hängenden Monitoren. Später tauchte er dann doch noch auf. Allerdings ohne ein Gate. Stattdessen stand er einfach nur auf „Check in“. Wir saßen also weiter rum und warteten.

Schließlich wurde es Kaddi zu doof und suchte sich ein Personal zum fragen. Der wusste das auch nicht, schaute dann aber nochmal nach und meinte „boarding is right now, gate 4“. Ach? Wir also hin zu Gate 4 und da war tatsächlich boarding für die Maschine nach Berlin – dass auf dem Monitor am Gate Stuttgart stand war offenbar nur Spaß.

Der Flug war wieder ohne größere Ereignisse. Wir hatten sogar Plätze im Komfortbereich mit mehr Beinfreiheit und auch wieder einen kleinen Snack. Schließlich landeten wir bei 13 Grad und Regen wieder in der Stinkestadt.

Kreta Tag 7

Samstag, Juni 22nd, 2013
Wie schon in Norwegen hat Andi
auch diesmal Urlaubstagebuch
geschrieben. Unsere Erlebnisse
aus einer Woche Kreta gibt’s jetzt hier.
Wie immer mit kleiner Fotoauswahl.

25.05.2013
Heute hatten wir uns wieder einen Wecker gestellt. Wir wollten früh los, um vor den Touristenmassen am Palast von Knossos zu sein. Muskelkater- und Erschöpfungsbedingt brauchten wir aber doch länger zum Aufstehen und Frühstücken. So viertel nach acht waren wir dann aber unterwegs.

Knossos liegt eine gute Stunde von unserem Hotel entfernt. Wir bekamen einen Parkplatz direkt vor der Tür und hatten auch eins, zwei fix Karten. Der Palast wurde von Arthur Evans ausgebuddelt und leider auch gleich „restauriert“. Evans schien aber archäologisch ’ne ziemliche Nulpe gewesen zu sein. Jedenfalls soll das, was er so rekonstruiert hat, nicht so doll geworden sein. So als Laie ist jedenfalls gar nicht mehr klar, was hier noch echt ist und was nicht.

Egal, wir hatten unsere alten Steine gesehen, mehr wollten wir ja nicht. Wir machten einen Fahrerwechsel (Kaddi – > Andi) und uns auf den Weg zum nächsten Ziel: die Hippie-Höhlen von Matala.

Eigentlich sind die Höhlen als römischer Friedhof angelegt worden. In den 60ern zogen aber ein paar Hippies da ein. Sogar Bob Dylan soll da mal ein paar Tage(?) gewohnt haben.

Für zwei Euro parkten wir und erkundeten erstmal die Höhlen. Wie ein Schild erklärte auf „eigene Gefahr“ – der deutsche TÜV hätte das wohl so nicht abgenommen. Die Höhlen sind teilweise sehr niedrig und nicht so gemütlich wie man sich das vorstellt. Deswegen sind wohl die Hippies auch irgendwann wieder abgehauen.

Wir wollten erstmal was essen. Sehr vertrauenserweckend sahen die Tavernen alle nicht aus, aber wir entschieden uns einfach für eine. Das Essen (Chicken Souvlaki und Gyros Pita) war dann aber überraschend lecker – und zu dem noch mit super Aussicht.

Die Höhlen liegen in einer Klippe oberhalb einer tollen Bucht mit super Strand, tollen Wellen und wunderbaren blauen Wasser. Klar, das mussten wir natürlich ausprobieren. Das witzige (und spannende) ist, dass nach wenigen Metern im Wasser eine Felskante liegt, an der sich die Wellen brechen. Dort geht es senkrecht nach unten. Das macht es dann auch ein bisschen kompliziert, ins und aus dem Wasser zu kommen. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß. Kaddi fand sogar, das sei der beste Strand bisher gewesen.

Nach einem Eis machten wir uns auf den Rückweg. Ein kleiner Abstecher brachte uns noch nach Agia Galini, das in unserem Reiseführer als „hübsches kleines Fischerdorf“ angepriesen wurde. So hübsch war es dann aber eigentlich nicht. Ein Haufen Tavernen und Touriläden um eine kleine Bucht drappiert. Kaddi kaufte noch einen Olivenholzlöffel und wir fuhren weiter.

Kurz vor Rethymno begann unser Auto eigenartige Geräusche zu machen. Wir dachten uns erst mal nix dabei und fuhren weiter. Auch bei einem Tankstopp guckten wir nicht weiter. Kurz darauf wurde das Geräusch eindeutiger und nach dem Rechtsranfahren war klar: wir hatten einen Platten. Ein Blick in den Kofferraum war jedoch ernüchternd – da war kein Ersatzreifen.

Ein Stück weiter war eine Tankstelle zu sehen, also fuhren wir dort hin. Die Jungs dort sprachen zwar kein Englisch, versuchten aber trotzdem dem Reifen wieder zu befüllen. Da war aber nix zu machen, das Ventil schien defekt zu sein. Wir fuhren also das Auto an den Rand und Andi telefonierte mit Hertz.

Reifenschäden sind unserer Versicherung nicht enthalten, aber der Mann am anderen Ende wollte mal sehen, was sich machen lässt. Als erstes sollten wir aber das Reifenkit aus dem Kofferraum ausprobieren. Das hatten wir tatsächlich noch nicht probiert. Witziges Teil: ein Zigarettenanzünder-betriebener Kompressor, der Luft und irgendeinen Klebstoff in den Reifen pumpt. Bei einem kleinen Loch funktioniert das bestimmt. Bei einem kaputten Ventil half das leider nix.

Also wieder mit dem Hertz-Mann telefonieren – der war sehr freundlich und rief erstmal zurück damit wir nicht die Telefongebühren hatten. Dann wollte er mit dem Tankstellenpersonal reden – da kam nix bei rum. Andi erklärte ihm dann, dass wir 20km vom Hotel weg seien und das Auto gar nicht mehr benötigen würden. Das vereinfachte die ganze Sache dann glücklicherweise. Er bot an, dass wir das Auto an der Tanke stehen lassen und uns jemand abholen und ins Hotel bringen würde. Perfekt.

Ca. 40 Minuten später kam „unsere“ Hertz-Frau mit einer Kollegin und sammelte uns ein. Und wir waren rechtzeitig zum Abendessen im Hotel: Graupensuppe, Rotkohlsalat und Hähnchen mit Reis. Am Ende vom Tag wird immer alles gut.

Während Andi die Ereignisse des Tages aufschrieb und sich um das Bezahlen der Hotelrechnung kümmerte, machte Kaddi noch eine Entdeckung beim Kofferpacken. Hinter unserem Koffer hatte es sich ein kleiner Skorpion gemütlich gemacht. Kaddi fing ihn ganz mutig mit einem Glas und wir beförderten ihn wieder nach draußen.