Posts Tagged ‘Drogen’

Blauer Dunst

Mittwoch, Dezember 13th, 2006

Auch als Zigarettenrauch bekannt.
Aus gegebenem Anlass und aktueller innerfamiliärer (quasi ungeführter) Diskussion möchte ich heute über das Rauchen schreiben und auf diesem Weg meine Meinung darüber kundtun, so dass sie der geneigte Leser aufnehmen kann, ohne in den Zwang einer Rechtfertigung zu kommen. Das ist ganz schön schlau von mir *bg*

Es ist allgemein ziemlich sinnlos, zu fragen, warum jemand raucht, ebenso es zu verbieten. Also bleibt nur zu sagen, dass ich Rauchen für völlig sinnfrei halte. Das war die Kurzfassung :-)
Rauchen hat überhaupt keinen Wert. Es schmeckt ekelig, einen Raucher zu küssen ist widerlich, es ist teuer, es macht abhängig, es macht hässlich. Die Haut wird grau, die Zähne und Finger werden unansehnlich gelb. Du schädigst deinen Körper – und an dieser Stelle sei gesagt: Du hast nur einen und der muss ca. 90 Jahre halten! Es mag dir vielleicht noch egal sein, wenn du deine eigene Gesundheit auf´s Spiel setzt, aber du schädigst auch die Menschen in deiner Nähe, Menschen, die du vielleicht liebst. Und diese Menschen werden geschädigt, weil sie in deiner Nähe sein wollen.

Und wie erstrebenswert ist es, süchtig zu sein?
Wie cool ist es, von etwas (oder auch von jemandem) abhängig zu sein? Zumal noch von etwas, das deine Gesundheit ruiniert!

Nichts davon ist erstrebenswert. Es ist nicht cool. Es ist dumm. Es macht impotent.

Und wofür? Was ist der Gegenwert? Was gibt dir die Zigarette?

Am Anfang 5 Minuten Herzrasen und Zittern, dann nur noch stinkende Klamotten, gelbe Wände, ekeligen Atem und ein Leben, das davon bestimmt ist wie lange du noch aushalten musst bis du wieder eine rauchen kannst. Es ist so dermaßen unattraktiv, wenn sich jemand, sobald er einen Fuß vor die Tür setzt – oder im Falle von U-Bahnkellern noch bevor er oben an der frischen Luft ist – als erstes eine Zigarette anzündet. Noch widerlicher ist es, wenn vor dem Einstieg in ein öffentliches Verkehrsmittel noch schnell ein tiefer Zug genommen wird, (die Zigarette landet natürlich in der Umwelt) und zur unbeschreiblichen Freude aller Fahrgäste dann in dem Transportmittel ausgeatmet wird. Rücksichtnahme ist an dieser Stelle offenbar ein Fremdwort.

Ohne jetzt noch weiter darauf einzugehen – mir würden noch viele garstige Wörter dazu einfallen – wünsche ich jedem Raucher die Erkenntnis, den Willen und die Kraft aufzuhören. Und bevor jetzt erboste Stimmen laut werden und „militante Nichtraucher“ [was ja durchaus stimmt] brüllen: Ich habe selbst geraucht.

Einheimische Waren

Dienstag, Februar 28th, 2006

Nachdem ich gestern eine Sendung über Deutschland gesehen habe, über Firmen, die nach der Wiedervereinigung in Konkurs gegangen sind, über das Abwandern von deutschen Firmen nach Fernost und die allgemeine, fortschreitende Globalisierung, wollte ich heute mal nach Firmen suchen, die in Deutschland produzieren.

Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Spontan ist mir da Trigema eingefallen, die sogar Fernsehwerbung dafür machen. Ich hätte vermutet, dass es eine Initiative für den Produktionsstandort Deutschland gibt, konnte aber bislang nichts finden. Es gibt natürlich eine Menge Unternehmen, die auch (noch) in Deutschland produzieren und hier hoffentlich die Arbeitsplätze erhalten. Dazu gehören beispielsweise: Adidas, Agfa, Carl Zeiss, Siemens, BASF u. v. a. Alle genannten sind aber ohnehin Weltkonzerne und können es sich leisten, im Ausland zu produzieren. Und die einzelnen Produktionsbestandteile kommen sowieso aus der ganzen Welt. Ein rein deutsches Produkt zu kaufen, wird also schwer – zumal das z. B. mit dem Baumwollanbau hier etwas schwierig wird ;-) Das ist vielleicht auch nicht der Punkt, denn wer mag schon auf Kaffee verzichten?

Was mich gleich zum nächsten Gedanken führt. Da selbstverständlich nicht alles in Deutschland hergestellt wird und wir durch den weltweiten Handel auch in den Genuss von Gewürzen, Tee, Kaffee, Tabak, u.s.w. kommen, ist es vielleicht wichtiger, darauf zu achten, dass diese Produkte unter fairen Bedingungen gehandelt und hergestellt werden. Ikea, mein Allerlieblingskaufhaus, lässt seine Waren weltweit produzieren, stellt aber an seine Lieferanten Mindestanforderungen in puncto Arbeitsbedingungen und Umweltschutz und verbietet Kinderarbeit. So ähnlich hält es C & A, die meines Wissens nach gar nicht in Deutschland produzieren lassen, aber ihren Lieferanten ebenfalls Auflagen für die Produktionsbedingungen machen.transfair.jpg

Fairtrade-Abkommen gibt es auch für Kaffee, Tee und andere Waren aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Die Organisationen Transfair und Fairtrade haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebens- und Arbeitsbedingungen dort zu verbessern. Das Unternehmen selbst handelt nicht mit Waren, sondern vergibt für fair gehandelte Waren ein Siegel. Für Andis Senseo-Maschine kaufen wir leckeren Kaffee, der mit diesem Siegel ausgestattet ist.

Was ich gesucht habe bzw. interessant finden würde, ist eine Liste mit Firmen, die Waren des täglichen Gebrauchs (Konsumgüter, Kleidung, Baumaterialien, …) in Deutschland produzieren und somit auch hier die Arbeitsplätze erhalten. Das heißt zwar noch nicht, dass diese Stellen dann auch mit Bundesbürgern besetzt werden (siehe Tönnies oder Wiesenhof), aber für einen ersten Überblick würde das reichen. Gefunden habe ich ein paar Seiten von Herstellern unterschiedlicher Waren und Berichte über mögliche zukünftige Produktionen in Deutschland, wie z. B. die Herstellung von Flachbildschirmen, IT-Sicherheitslösungen, Fliesen und Nahrungsergänzung.

Da es sich ohnehin nicht in allen Bereichen umsetzen lässt, deutsche Produkte zu kaufen, werde ich in Zukunft mal darauf achten, welche Waren hier aus der Region kommen und je nach finanziellen Möglichkeiten den lokalen Mittelstand mit dem Kauf unterstützen. Andi meinte aber schon, dass z. B. die Butter aus Brandenburg, im Verhältnis zur normalen (billigen) Deutschen Markenbutter, 40 Cent mehr kostet. Ich werde das mal rausfinden.

Über das Siegel „made in germany“ habe ich noch etwas interessantes, für mich neues, erfahren. Das von Groß Britanien erlassene Handelsmarkengesetz von 1887 diente nämlich ursprünglich dazu, die Briten vor minderwertiger, deutscher Ware zu warnen und sie zum Kauf einheimischer Produkte zu bewegen. Da aber viele Waren tatsächlich besser waren als britische, wurde aus der Kennzeichnung bald ein Qualitätssiegel. Das hatten sich die Briten sicher anders gedacht =)

Zu der o. g. Baumwollproblematik ist mir aber noch was eingefallen. Hanf wächst hier nämlich ganz gut und sämtliche Bestandteile der Pflanze können für vielerlei Waren verwendet werden. Ich habe schon mehrfach Berichte über Versuche in Deutschland gesehen, die alle zu positiven Ergebnissen geführt haben. Leider zeigt die Wirtschaft kein wahres Interesse daran. Und bevor jetzt jemand schreit und Angst hat, seine Kinder würden nur noch stoned am Ackerrand liegen: der THC-Gehalt von Nutzhanf ist so gering, dass der Raucher wahrscheinlich nach dem Genuss des ganzen Feldes noch nichts merken würde ;-)

So, genug geschrieben. Bis bald!

Kaddi