Spanien Tag 4: Höhlen von Sant Josep, València

12.05. (Do.)
Zum Leeren des Abwassertanks ohne entsprechenden Schlauch stellten wir den Wagen einfach so über dem vorgesehenen Loch ab. Das spritzte zwar etwas mehr, aber es ist ja nur Spül- und Duschwasser. Den Container der Chemietoilette kann man komplett rausnehmen und in andere, spezielle Toiletten oder Abflüsse, entsorgen. Andi fand das gar nicht so schlimm und hat das immer übernommen :-).

Am Morgen bekamen wir eine SMS von Andis Mama, ob wir was von dem Erdbeben mitbekommen hätten. An sich hatten wir das nicht. Wir waren noch über 400 km von Murcia entfernt. Nur drehten in der Nacht scheinbar alle Hunde durch und bellten wie verrückt. Das Beben war vielleicht die Ursache.

Unser erstes Ziel des Tages war La Vall d’Uixo. Dort gibt es das Höhlensystem Coves de Sant Josep (9,50 € p. P.). Der Preis erschien mir erst recht hoch, aber es lohnt sich schon. Zunächst wird man mit Booten ein Stück auf dem unterirdischen Fluss geschippert. Der „Fährmann“ sprach nur Spanisch, aber die wichtigen Informationen kann man nachlesen.

Durch die teilweise engen Höhlen gegondelt zu werden, war wirklich schön. Es hatte etwas Andächtiges (wenn gerade Schweigen herrschte). Überall wurde Licht installiert. Was zwar das Sehen erleichtert, aber auch die Fledermäuse vertrieben hat. Ich hoffe, die haben einen neuen tollen Platz gefunden. Es gab offenbar mal große Stalaktiten, aber davon waren nur noch die Stümpfe übrig. Kleinere konnte man noch zuhauf sehen. Nach einer Weile wurden wir ausgekippt und gingen zu Fuß weiter. Auch hier wieder bizarre Formen, kleine Tropfsteine und Höhlen. Zum Ausgang gelangten wir dann wieder im Boot (auf einer anderen Strecke). Ziemlich cool.

Das nächste Ziel war València. Der (einzige Englisch sprechende) Mitarbeiter der WoMo-Vermietung warnte uns, dass es in dieser Gegend häufig zu Einbrüchen und Diebstahl käme. Wir sind mal wieder ewig rumgekurvt bis wir einen Parkplatz fanden. Letztlich standen wir hinter/oberhalb des Bahnhofs (der übrigens auch recht sehenswert ist) in einer komischen Gegend und mussten ewig latschen bis wir überhaupt im Zentrum waren.

Nach einem kleinen Stadtspaziergang besichtigten wir die Kathedrale (mit Audioguide 4,50 € p. P.). Zu unserer grenzenlosen Überraschung beherbergte die Kirche den heiligen Gral! Dabei weiß doch jeder, dass der beim Zusammensturz des Gralstempels in Petra in den Abgrund gestürzt ist!
La Lonja, die ehemalige Warenbörse im spätgotischen Stil, sowie die große Markthalle besahen wir uns nur von Außen.

Weiter Richtung Süden glichen die Ortschaften Geisterstädten. Es war teilweise komplett ausgestorben, alle Häuser verlassen, die Fenster vergittert und mit herunter gelassenen Rollläden. Sehr gespenstisch und irgendwie abstrus. In einem Ort, Dénia wahrscheinlich, war wenigstens „Bei Micha und Gabi“ (oder so) einer da ;-). Gruselig. Wenn das hier zur Hochsaison voll ist, möchte man hier aber vielleicht auch nicht sein.

Wieder das Stellplatz-Problem. Überall Stichstraßen zum Strand, aber keine so richtig einladend. Auf dem letzten Zipfel, am Cap de la Nau, fanden wir dann nach endloser Suche eine kleine Parkbucht auf einer Klippe. Tolle Aussicht. Im nahe gelegenen Restaurant wollten wir Essen gehen, aber warme Speisen sollte es erst ab 20:00 Uhr geben und wir waren schon mächtig verhungert. Hier wurde ich dann auch endlich mit dem ersehnten Zikaden-Gezirpe beglückt, welches bislang ausgeblieben war.

Ein Kommentar to “Spanien Tag 4: Höhlen von Sant Josep, València”

  1. Kaddi und das Leben in der Draussenwelt » Blog Archive » Spanien Tag 14: Castillo de Loarre, San Juan de la Peña schreibt:

    […] hinterher und schnorrten etwas Führung. Hier wurde ehemals der Heilige Gral aufbewahrt, den wir in Valencia bestaunt haben. Die Anlage wurde wie oben erwähnt direkt unter einen riesigen Felsvorsprung gebaut […]

Schreibe einen Kommentar.