New York City-Urlaubsbericht

Bevor ich mir jetzt einen Wolf schreibe: Happy New Year euch allen!

Gestern sind wir von unserer 10-Tages-New York-Reise zurück gekommen – was bedeutet, dass wir Weihnachten und Silvester dort verbracht haben. Es war ein toller Urlaub in einer super schönen Stadt. Wir hatten überwiegend Glück mit dem Wetter und genossen Fast Food in allen erdenklichen Variationen ;-D

Weil es so anstrengend ist, hier Bilder zu posten, verweise ich auf Andis Beiträge (die letzten drei) und auf meine 23-Seite, wo ich in den kommenden Tagen die schönsten Bilder hochladen werde.

Das war die Kurzfassung.
Jetzt wird´s ausführlich. Achtung! Jetzt:

Unser Hinflug mit Continental war recht turbulent mit Ruckeln und Absacken der Maschine und mit unplanmäßigem Zwischenstopp zum Tanken auf einem Airfield nahe New York. Bei strömendem Regen sind wir dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu unserem Hotel. Trotzdem alles sehr gut mit U-Bahnen und Bussen zu erreichen ist, sind wir auf den letzten Metern von der U-Bahn zur Unterkunft gut nass geworden – zum Glück der einzige wirklich kräftige Schauer während des Urlaubs.

Wir wohnten in der Chelsea Lodge, die, wie der Name schon sagt, im Bezirk Chelsea liegt, was ziemlich zentral auf der Hudson River-Seite von Manhattan liegt. Es war ein kleines Hotel mit niedlichen kleinen Zimmern, sehr gemütlich. Eine Dusche hatten wir im Zimmer, die Toilette war auf dem Flur. Das war weniger schlimm als befürchtet und meist ausreichend sauber. Ein Zimmer mit eigenem voll ausgestattetem Bad wäre über diese Zeit nicht zu bezahlen gewesen. Wir hatten im Juni gebucht und für diese 10 Nächte ca. 1400 US$ bezahlt.

Tag 2:
Mit der U-Bahn (eine 7-Tages-Karte kostete 24 $) sind wir zur World Trade Center Site gefahren und haben einen ersten Blick auf Ground Zero geworfen. Eigentlich gibt es dort nichts zu sehen – von einer riesigen Baustelle abgesehen – aber vor dem nahezu undurchsichtigen Zaun gibt es eine kleine Ausstellung für den Freedom Tower, der dort entstehen soll und ein Mahnmal für den 11. September. Die nahe gelegene Trinity Church und die Wall Street haben wir im Anschluss besucht. Unser Weg führte uns dann zum South Street Seaport im Seaport District. Im Hafen liegen große Segelschiffe und bieten mit der Brooklyn Bridge zusammen schöne Fotomotive. Das Viertel ist sehr gemütlich, mit kleinen Häuschen und restaurierten Hafengebäuden, in denen sich viele kleine Läden und Museen befinden.

An diesem sonnigen Tag sind wir noch zum Empire State Building gefahren, um von der Aussichtsplattform einen Blick über Manhattan zu werfen, aber die Schlange war so lang, dass wir es uns anders überlegt haben und stattdessen weiter Richtung Gramercy Park und Flatiron District gewandert sind. Das Flatiron Building war mit nur 91 m das höchste Gebäude der Welt als es 1902 gebaut wurde. Der Gramercy Park, der von schönen alten Häusern umgeben ist, ist der letzte Privatpark New Yorks, zu dem nur die Anwohner einen Schlüssel erhalten.

Tag 3 – 1. Weihnachtsfeiertag:
Am 25.12. feiern die Amerikaner Weihnachten. Wir nahmen noch einmal den klaren Himmel zum Anlass das Empire State Building aufzusuchen. Die Schlange war trotz des noch recht frühen Weihnachtsmorgens schon ziemlich lang, aber diesmal reihten wir uns ein. Nach zwei Stunden waren wir drin – in der nächsten Schlange für die Karten. Es gibt eigentlich überall Schlangen und meist sind diese auch sehr lang. Aber die Amis scheinen die Organisation von Warteschlangen und das zügige Abarbeiten derselben optimiert zu haben und es geht alles reibungslos vonstatten. Nach einer knappen weiteren Stunde hatten wir die Karten (19 $ + 8 $ für eine Karte der Umgebung) und wurden im Zickzack durchs leere und im Umbau befindliche Gebäude gelotst. Zwei Fahrstühle brachten uns in Windeseile in den den 86. Stock und auf die Aussichtsplattform. Der 102. ist aus Sicherheitsgründen gesperrt – wie so vieles. Das Empire State Building ist samt Antenne 443,2 m hoch und damit aktuell – sprich seit dem 11. September 2001 – das höchste Gebäude der Stadt.

Die Aussicht war sagenhaft. Wir hatten 25 Meilen Sicht, was die Gebäude an der Spitze Manhattans ein wenig diesig erscheinen ließ. Beeindruckend war es aber allemal. Die Karte war in die vier Himmelsrichtungen eingeteilt, so dass man auf jeder Seite des Empire State Buildings die Skyline mit den Sehenswürdigkeiten der Karte vergleichen konnte. Schöne Sache das. Als wir wieder unten waren hab ich den obligatorischen Hotdog von einem der Straßenverkäufer gegessen. Es war jetzt kein Highlight, aber ich musste es mal probieren – schließlich ist es regelmäßig in Filmen zu sehen ;-)

Im Anschluss sind wir zur Grand Central Station gegangen. Überhaupt haben wir den überwiegenden Teil der Wege zu Fuß zurück gelegt. Die Stadt (wie jede Stadt) lässt sich einfach besser erkunden und kennen lernen auf diese Weise – wenngleich es natürlich etwas mehr Zeit kostet. Grand Central war ein Muss auf meinem „Reiseplan“ – schließlich treffen sich dort die Akteure aus Hackers, um ihren finalen Schlag gegen The Plague auszuführen ;-D Aber auch ohne die Liebe zu diesem Film ist die U-Bahn-Station ein Highlight. Die große Halle, in der auch die aus vielen Filmen bekannte Uhr steht, ist atemberaubend (schön).

Vor dem Rückweg zum Hotel waren wir in den Parks am East River noch ein wenig Geocachen. Allgemein gestaltete sich das etwas schwierig, weil der Empfang zwischen den Hochhäusern oft schlecht war, aber ein paar Caches konnten wir doch finden. Der oft fehlende Empfang ist auch Schuld daran, dass es in diesem Beitrag keine Koordinaten zu den Sehenswürdigkeiten gibt. Dieser Weg am Wasser lang war eine schöne und ruhige Abwechselung zum Getümmel im Inneren der Metropole. Die Straßen und Geschäfte waren an den Weihnachtstagen und danach gepackt voll mit Menschen, so dass an Shopping von unserer Seite nicht zu denken war. Das Manövrieren durch die Straßen war schon anstrengend genug bis wir wieder eine Gegend erreicht hatten, in der wir uns frei in unserer eigenen Geschwindigkeit bewegen konnten. Post-Christmas-Madness wie Andi so schön sagte.

Tag 4:
Es ging zum Times Square an diesem Tag. Benannt nach dem 1906 eröffneten Gebäude der New York Times. Die Gegend erinnert mit ihren großen Leuchttafeln und Neonreklamen etwas an Las Vegas und natürlich gibt es an jeder Ecke etwas zu entdecken: Sei es eines der alten Theater oder das funktionstüchtige Riesenrad im Inneren von Toys-R-Us oder natürlich der Turm auf dem an Silvester die Kristall-Kugel herabgelassen wird. Wir waren in einem m & m – Shop, wo es sämtliche möglichen und unmöglichen Devotionalien für und mit m & ms gab, die man sich vorstellen kann. U. a. riesige Röhren gefüllt mit verschiedenen Sorten m & ms zum Selberzapfen zum Beispiel. Wahnsinn und typisch amerikanisch, finde ich.

Unser Weg führte uns weiter zum Rockefeller Center und damit zu dem Grund, warum ich unbedingt mal zu Weihnachten nach New York wollte: Der große Weihnachtsbaum mit der Schlittschuhbahn davor. Tja, nun, groß war er wirklich, aber umwerfend nicht unbedingt. Er war nicht so üppig geschmückt wie ich erwartet hatte, sondern nur mit vielen kleinen Lichtern versehen. Also eher enttäuschend, aber so ist es wohl oft, wenn man große Erwartungen hat. Die Schlange vor der Schlittschuhbahn hat Andi dann letztlich davor bewahrt, dass er mit mir Schlittschuh laufen gehen musste. Stattdessen haben wir uns eine knapp 15minütige Kutschfahrt durch den Central Park gegönnt (für schlappe 40 $). Auf den Schildern an den Kutschen stand, dass eine halbe Stunde 30 $ ohne Steuern kostet. Der Fahrer sagte, wir könnten 20 Minuten für 40 $ bekommen – ich vermute, mit Handeln hätte man noch einen anderen Preis erzielen können.

Allgemein ist bei den Preisen oft keine Steuer enthalten. Es empfiehlt sich also nachzufragen. In Restaurants und Lebensmittelgeschäften kommt die Steuer immer noch oben drauf. Für Kellner und diverse andere Servicekräfte ist ein Trinkgeld obligatorisch. Das will also mit einkalkuliert werden.

Unsere kurze Kutschfahrt durch den Central Park hat uns schon einen kleinen Eindruck von den Sehenswürdigkeiten in und um den Park gegeben, welche wir dann nachher noch zu Fuß erkundet haben. Es gibt zum Beispiel einen kleinen hölzernen Pavillon, der im Sommer oft für Hochzeiten genutzt wird. Sicher ein lauschiger Platz, wenn alles grün ist. Kleinere und größere Pfade führen quer durch den Park, vorbei an Felsen und Brücken, kleinen Teichen und dem großen See – dem Jackie Onassis Reservoir. Neben der Erkundung des Parks, den wir zwei Mal besucht haben, waren wir hier ausgiebig Geocachen. Nein, eigentlich war es vielmehr anderes rum – während des Geocachens haben wir den Park erkundet ;-) Und zwei Central Park-T-Shirts gekauft und damit zum Erhalt des Parks beigetragen.

Tag 5:
Zurück am Times Square sind wir in Ripley´s Believe it or not (rund 20 $) gegangen und haben dort allerhand skurile Dinge besichtigt. Unter anderem eine Schrumpfkopfsammlung (die größte der Welt?), zweiköpfige Kälber, ein riesiges Wandbild aus Briefmarken und viele, viele andere lustige Sachen. Ob es das Geld wert war, sei dahin gestellt, aber sehenswert ist es schon, wenn man auf seltsame Dinge steht. Nach Ripley´s sind wir nochmal die 5th Avenue hochgewandert und haben uns doch noch in F.A.O. Schwarz gewagt – einen riesigen Spielzeugladen, der ebenfalls gerammelt voll war. Er hatte sogar eine eigene Warteschlange draußen auf dem Fußweg. Für die kleinen Wartenden gab es aber Entertainment durch Angestellte, die Stoffhunde auf dem Arm hatten. Auch drinnen wurden die großen und kleinen Kinder unterhalten. Auf einem „Fußbodenklavier“ wurde durch zwei „Tänzer“ professionell Musik gemacht bevor die Kiddies selbst drauf durften. Ein cooler Laden, in dem es alles gibt, was das Kinderherz erfreut.

Gleich davor ist der Apple Store, den wir im Anschluss besucht haben. Auch hier eine Schlange und drinnen Getümmel, so dass der Besuch eher kurz war.

Tag 6:
Die Freiheitsstatue stand auf dem Programm. Auf dem Weg zum Battery Park konnten wir einen Blick von oben auf die WTC-Site-Baustelle werfen. Uhuhuh, spannend! Am Wasser (Hudson-River) entlang ging es zu der Stelle, wo die Fähren Richtung Liberty Island und Ellis Island abfahren. Dort angekommen zeichnete sich allerdings etwas ab, dass wir so nicht sehen wollten. Eine Schlange von ungekanntem Ausmaß. Und was von Weitem nach einer Monsterschlange aussah, entpuppte sich von Nahem als eine gigantische mehrköpfige Hydren-Anakonda.

Kurzerhand bogen wir ab und nahmen die (kostenlose) Fähre nach Staten Island, die uns ebenfalls an der grünen Frau vorbei führte und uns auf eine kleine Insel brachte, auf der wir uns das historische Richmond Town ansahen. Staten Island fühlt sich im Schatten des Big Apple etwas übergangen und wird zu unrecht oft übersehen. Ein Besuch lohnt sich wirklich. Das kleine Dorf Cocclestone war bis 1898 Kreishauptstadt und wurde nach der Eingemeindung Staten Islands seinem Schicksal überlassen. Nach der „Wiederentdeckung“ und Restaurierung ist es als Freilichtmuseum eröffnet worden. 14 der 29 Häuser sind von innen zu besichtigen und der Eintritt von 5 $ für die geführte Tour ist wirklich gut angelegt. Der Bus, der einen vom St. Geoge Ferry Terminal zum Dorf bringt, ist übrigens mit der ohnehin für NY erworbenen MetroCard zu benutzen.

Das älteste Haus ist das Voorlezer House von 1695. Der Name erinnert an die holländischen Siedler und es beherbergte eine Schule sowie die Wohnräume des Schullehrers. Es gibt u. a. noch hergerichtete Häuser eines Zinnschmieds und eines Korbmachers, eine Taverne und einen General Store. Letzterer war wirklich beeindruckend. Hier gab es so viele tolle, alte Sachen zu sehen, dass ich mich noch viel länger hier aufhalten hätte können. Leider mussten wir weiter. Das letzte Licht des Tages wollte genutzt werden, um auch die restlichen Häuschen zu bewundern. Im Sommer findet hier wohl auch wirkliches traditionelles Leben statt, wo die Angestellten in Gewandung das Leben und die jeweiligen Handwerke aus- und vorführen. Leider kamen wir aufgrund der frühen Dämmerung nicht mehr dazu uns die Umgebung anzusehen, aber es ist sicher schön, über die umliegenden Wiesen und durch die Wäldchen zu spazieren. Dafür hatten wir auf der Überfahrt einen wunderschönen Blick auf die nächtliche Skyline von New York. Auf einem ruckelnden Schiff Nachtaufnahmen zu machen, ist allerdings nicht so einfach…

Tag 7:
Das Museum of Modern Art war angesagt. Das einzige Museum unseres Urlaubs. Wir hatten eigentlich noch das Intrepid Sea-Air-Space Museum auf dem Zettel. Sehr zu unserem Bedauern mussten wir aber feststellen, dass der Anlegeplatz des Flugzeugträgers leer war. Ein Schild wies darauf hin, dass er in 280 Tagen zurück sein würde. :-( Doof. Zumal wir für einen Travelbug, den wir aus dem Central Park mitgenommen hatten, ein Foto von einem bestimmten Flugzeug machen und diesen dann mit zurück nach Deutschland nehmen wollten, von wo er seinen Weg in die Schweiz fortsetzen hätte können. Nun ja, Pech. Das MoMa war da und geöffnet und die Schlange war nicht allzu lang. Also rein. Ich fand es sogar lohnenswert, obwohl ich sonst mit den meisten gemalten Bildern oder anderes gestalteter Kunst nicht so viel anfangen kann. Es gab doch viele Bilder, die ich schön fand. Manche Werke von Henri Matisse, Bilder von Franz Marc und noch anderen Künstlern, deren Namen ich jetzt leider vergessen habe.

Tag 8:
Wir haben diesen Tag fast ausschließlich damit verbracht, im Central Park Caches zu suchen. Dafür sind wir mit der U-Bahn bis ziemlich weit nach oben gefahren (bis 103. Straße), um dann einen ausgiebigen Spaziergang durch den Park zu machen. Links des Central Parks stehen viele sehenswerte Häuser, z. B. das Dakota, in dem viele Berühmtheiten wohnen. Hier wurde 1980 auch John Lennon erschossen. Yoko Ono lebt noch heute dort. Auch das Hochhaus, in dem der Torwächter auf den Schlüsselmeister aus Ghost Busters wartet, steht hier. Es gibt viele lauschige Ecken im Park und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall (auch im Winter).

Auf dem Rückweg haben wir einen kurzen Blick ins Time Warner Center geworfen. Hier gibt es viele Geschäfte, die fast ebenso voll waren, wie die anderen Läden an der 5th.

Tag 9:
Um es nicht ganz unversucht gelassen zu haben, sind wir noch einmal losgezogen zum Shoppen. Erst waren wir bei Century 21, einem Discounter für Designermode. Dort war es aber furchbar. Es war voll, es war unsortiert und immer noch ziemlich teuer. Abgesehen davon hab ich aber auch nichts gesehen, was mich angesprochen hätte. So sind wir weiter gezogen – zu Macy´s. Dort war es zwar auch voll (öfter mal was Neues), aber viel sympathischer. Und so sind wir nach kurzem Suchen auch fündig geworden. Jetzt hab ich zwei neue Pullis, eine neue Hose und ein bisschen Unterwäsche. Andi hat sich dort auch eine neue Hose gekauft. Insgesamt sind wir sogar mit unseren kompletten Urlaubseinkäufen noch unter dem Zollfreibetrag von 175 Euro pro Nase geblieben. Also alles im Rahmen :-) Ich hatte noch vor Bloomingdale`s anzugucken und auch GAP noch einen Besuch abzustatten, aber das haben wir zugunsten von etwas Erholung vor der Silvesternacht geknickt.

Um 19:00 Uhr haben wir uns auf den Weg gemacht Richtung Times Square. Bald nach Verlassen der U-Bahn wurde uns klar, dass die angekündigte Million Menschen schon auf dem Weg dort hin war. Wir sind 42. ausgestiegen und wurden bis zur 58. hoch geleitet, um dort durch die erste Kontrolle zu gelangen. Wir haben ewig gestanden bis nach und nach alle mit den von Flughäfen bekannten Metalldetektoren durchsucht und Rucksäcke kontrolliert waren. Drei weitere dieser Kontrollen haben wir passiert bis wir an einem Platz standen, von wo aus wir die berühmte Kugel gerade so erkennen konnten. Da standen wir dann. Vier weitere Stunden. Es war kalt. Und langweilig. Entertainment gab es nämlich nur für die, die ganz vorne standen. Aber gut. Man muss es gesehen haben.

Faszinierend war die Art und Weise, wie New York diese Menschenmassen gehandelt hat. Der gesamte Bereich um den Times Square war abgesperrt (geschätzt waren die Straßen von 38. bis 59. Straße und 6. bis 8. Avenue gesperrt). Überall gab es Zonen, in die die Besucher in kleinen Etappen hineingelassen wurden. Zwischen diesen Bereichen waren Pufferzonen angelegt und die eigentlichen Fußwege waren (zumindest anfangs) Anwohnern und VIPs vorbehalten. Ein wirklich gut funktionierendes, aber logistisch sicherlich aufwendiges Konzept. Im Vorfeld hatte die Stadt wohl mehrere 1000 Nachwuchskräfte von der Akademie zur Unterstützung erhalten. Die Polizisten waren sehr nett, haben freundlich Auskunft gegeben und auf Wunsch Fotos gemacht bzw. sich mit Gästen fotografieren lassen. „Nice and easy. No pushing.“, war überall zu hören und es hat wirklich funktioniert. Sogar als sie direkt vor einem Pulk, in dem wir standen eine große Barriere entfernt haben und vorher angesagt haben, dass niemand rennen soll und alle gesittet und langsam losgehen sollen, hat das perfekt geklappt. Das war beeindruckend.

Wir haben uns also dann vier Stunden den Arsch abgefroren, vor uns Holländer, hinter uns lustige Amerikaner und über uns am Fenster jugendliche Iren, die uns die letzte Stunde mit Leuchtschrift unterhalten haben. Dann war es eine Minute vor 12 und der Countdown lief ab, während sich die klitzekleine Kugel nach unten bewegte. Wir standen zwar wirklich weit weg und in Wahrheit ist sie bestimmt einige Meter groß, aber ich hab auch hier was Spektakuläreres erwartet. Die Kugel sieht im Fernsehen immer riesig aus – so groß, dass sie auch aus der Distanz noch groß sein müsste. Ist sie aber nicht. Hm, diese Quelle besagt, dass die 2008er Kugel 6 feet groß ist – was sie ca. 1,8 m groß… klein macht. Immerhin war es der 100. Ball drop – wir wohnten also einem Jubiläum bei :-) Happy New Year! wurde allseits gewünscht und ein freudiger Ausruf kam von dem Mann hinter uns: „Yeah, we can go home!“ Das taten wir auch. Zu Fuß. Mit all den anderen.

Tag 10:
An diesem Tag war sie fällig. Die grüne Frau. Wir haben uns also nochmals aufgemacht zum Battery Park in der Hoffnung die ganze Stadt möge noch im Nach-Silvester-Koma liegen und die Schlagen vor der Fähre kurz sein. Es ging tatsächlich und ich stellte mich für die Karten nach Liberty und Ellis Island (12 $) an, während Andi sich schon mal in die Schlange für die Fähre einreihte. Die Sicherheitsmaßnahmen waren wieder umfangreich – ähnlich denen am Flughafen, nur dass wir hier keine Fingerabdrücke abgeben mussten. Aber ausziehen und alles durchleuchten lassen war nötig. Da wir aber auch schon nicht mehr ganz früh da waren, war das Besteigen der Freiheitsstatue für diesen Tag nicht mehr möglich – die gute war wohl schon zu erschöpft. Auch hier ist der Besuch der oberen Aussichtsplattform aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich. Und an diesem Nachmittag kamen dann nur noch Leute mit Spezialtickets auf die untere Plattform.

Wir betrachteten und fotografierten sie also brav von allen Seiten und kauften dann tatsächlich – ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten – Merchandise-Artikel. Nämlich für mich eine Sweat-Jacke mit Miss Liberty und für Andi einen Pulli mit derselben Dame. Außerdem gab´s noch eine Stofftasche mit T-Shirt für mich. Da das aber nicht teurer war, als wenn wir es regulär im Laden bei uns gekauft hätten, war´s ok. Leider hatten wir dann das Pech, dass aufgrund der fortgeschrittenen Stunde und damit auch der Dunkelheit keine Fähre mehr nach Ellis Island fuhr und wir diese Insel, auf der früher die Einwanderer ankamen, nun nicht mehr besichtigen können würden.

Bevor es nach Hause ging, wollte ich unbedingt noch das Chrysler Building bei Nacht sehen. Am Tage waren wir schon vorbei gegangen als wir Grand Central Terminal besucht hatten, aber ein nächtliches Foto musste noch sein. Also hin, Foto gemacht und weg. Puh! Auch abgehakt ;-)

Tag 11:
Nachdem wir die Koffer gepackt hatten und schon mal ausgecheckt haben, sind wir los, um Greenwich Village anzugucken. Ausgerechnet an diesem Tag, an dem wir unsere Winterklamotten schon im Koffer verstaut hatten, weil es die letzten Tage angenehm warm war, war es saukalt. Später fusselte es sogar kurz ein wenig. Im Empire Diner, einem Remake einer Imbissbar aus dem Jahr 1920, waren wir frühstücken. Es war innen wie außen ganz schön, vor allem der Kellner *eg*, aber auch recht teuer. Was vielleicht daran liegt, dass es im Reiseführer steht. Greenwich Village, wo wir im Anschluss hingebibbert sind, ist auf jeden Fall einen Besuch wert und ich bin froh, dass wir das noch gemacht haben, bevor unser Flug ging.

In diesem Stadtteil, wo ich auch meinen allerersten Starbucks Kaffee getrunken habe, einen mittleren Vanilla Latte für 4,05 $, stehen viele niedliche kleine Häuser. So auch das schmalste Haus der Stadt, welches mit 2,90 m kürzer als das davor stehende Auto ist. Dafür hat es auch nur eine halbe Hausnummer: 75 1/2 Bedford Street. Überhaupt scheint hier alles kleiner zu sein. Sehr gemütlich und sehenswert. Zum Aufwärmen sind wir ins Forbes Magazine Building gegangen und haben die Sammlung von Zinnsoldaten, Modellbooten und anderen Dingen angeguckt. U. a. gibt es hier eines der ältesten Monopoly Spiele. Der Eintritt war frei und ein kurzer Besuch bietet sich an.

Und um es nicht unerwähnt zu lassen: Wir haben den ganzen Urlaub nicht ein Schabloni gesehen! Überhaupt gibt es in den Bezirken, die wir besucht haben, extrem wenig Graffiti. Aber hier, in Greenwich Village, haben wir dann tatsächlich noch ein paar wenige entdecken können! Wir werden sie selbstverständlich bald hochladen.

Weil es so kalt war, sind wir dann etwas eher zurück und gleich zum Flughafen gefahren. Dort gab es einen letzten Burger – davon mag ich jetzt erstmal keinen mehr sehen! :-) Und dann waren wir bald zu Hause – wo auch Schnee lag! Das ist toll!

So war das! Mit unserem New York Urlaub. Ende.

8 Kommentare to “New York City-Urlaubsbericht”

  1. foosel schreibt:

    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht! :)

    Da wird man ja fast neidisch… auch wenn ich glaube, dass mir die Fingerabdruck/Metalldetektor/Terrorhysterie-Sache einiges gehörig verdorben hätte, da reagiere ich einfach zu allergisch drauf :/

  2. Kaddi schreibt:

    Hi foosel,

    ja, dieser Sicherheitswahnsinn hat uns auch abgeschreckt und uns auch erst von der Überlegung, überhaupt in die USA zu fahren, abgehalten. Letztlich, wie man sieht, haben wir es doch gemacht. Aber es war schon ein komisches Gefühl.

    Bei der Einreise wurden die beiden Zeigefinger gescannt und es wurde ein Portraitfoto gemacht. Noch im Flieger mussten wir zwei Formulare ausfüllen, in denen u. a. Fragen standen wie: „Waren Sie jemals an Spionage, Sabotage oder terroristischen Anschlägen beteiligt?“, „Sind Sie drogenabhängig oder handeln Sie mit Drogen?“, „Waren Sie am Völkermord zwischen 1933 – 1945 beteiligt?“ und dgl. Alles Fragen, die jeder gerne mit „ja“ beantwortet…

    Vor dem Rückflug wurden wir beim Check-in „aussortiert“ und nochmal gesondert untersucht. Diesmal mit Schuhe ausziehen, Abtasten und Taschen/Handgepäck durchsuchen. Taschen und Schuhe wurden elektronisch auf Sprengstoffe untersucht. Das war schon strange. Wär ja schön gewesen, wenn wir unsere Fingerabdrücke bei der Ausreise zurück bekommen hätten…

  3. Kaddi schreibt:

    So, die ersten 30 Fotos bei 23 sind online. Mehr geht leider ohne Pro-Account nicht.

  4. Kaddi und das Leben in der Draussenwelt » Blog Archive » Laaanges Stöckchen! schreibt:

    […] Was hast du an Silvester gemacht? Am Times Square (NY) dem ball drop […]

  5. .campino2k schreibt:

    Du könntest das 23-Album auch einfach als Slideshow hier einbauen. Damit hast Du die „Arbeit“ nur einmal.

  6. Kaddi schreibt:

    Hm, als Slideshow direkt im Betrag? Das wäre eine Idee. Ich hab ja schon dieses Sidebar-„Banner“ rechts, aber das wär noch mal ne gute Idee. Beim nächsten Urlaub ;-)

  7. Kaddi und das Leben in der Draussenwelt » Blog Archive » Jetlag schreibt:

    […] und das Leben in der Draussenwelt « New York City-Urlaubsbericht Der floggt jetzt. […]

  8. Kaddi und das Leben in der Draussenwelt » Blog Archive » The Bird schreibt:

    […] und hat mich auch tatsächlich ein wenig ans The Dish erinnert – an das Café, in dem wir in New York meist frühstücken waren. Die Bedienungen sind sehr herzlich und erfrischend anders. Wir wurden […]

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