Futter

Seit geraumer Zeit benutze ich Feed Reader, um Seiten, auf denen ich interessante, lustige, unterhaltsame oder spannende Inhalte gefunden habe, für eine Weile (oder auch länger) zu verfolgen und automatisch auf dem neuesten Stand zu bleiben. Das ist an sich schon mal äußerst praktisch.

Neben ein paar Nachrichten-Feeds, Comics und anderen lustigen Seiten (wie z. B. belauscht), habe ich überwiegend private Blogs abonniert. Mir fällt immer wieder auf, dass ich Seiten eher in den Feed Reader aufnehme, wenn es (ausführliche) Angaben zum Autor gibt. Seiten, auf denen überhaupt nichts zum Schreibenden zu finden ist, verlasse ich schneller wieder und abonniere ich auch nur, wenn der Inhalt wirklich sehr gut ist. Mir fehlt was, wenn ich nicht weiß, wer dort schreibt – dann ist es nicht persönlich genug und ich kann mich schlechter identifizieren mit dem, was dort steht.

Ich habe aber durchaus auch Webseiten aufgenommen, auf denen der Betreiber nichts oder wenig über sich preisgibt. Und auch wenn ich die Beiträge gern lese und sie teilweise brillant finde, überlege ich doch immer, was der Autor für ein Mensch ist, dass er zu dieser oder jener Ansicht kommt oder warum er gewisse Situationen erlebt hat.

Diese Unkenntnis über den Verfasser macht das Lesen (und Rätselraten) für mich nicht spannender, wie mancher es vielleicht empfindet, sondern eher uninteressanter. Nun kann argumentiert werden, dass das was in einem etwaigen Profil steht ja eh nicht der Wahrheit entsprechen muss, aber das ist auch nicht der Punkt. Ob es immer die Wahrheit ist, was ich so tagtäglich im Internet lese, sei ohnehin mal dahingestellt.

Ein Argument ist sicherlich, dass der Verfasser anonym bleiben möchte, weil er z. B. über die Vorgänge in einem Call Center berichtet. Drei Blogs mit diesem Thema verfolge ich und kann hier gut verstehen, warum es keine Informationen über den Autor gibt. Auch dass ein Blogbetreiber, der regelmäßig über sehr „private“ Angelegenheiten berichtet, gerade deshalb lieber unerkannt bleiben möchte, ist völlig klar. Diese Webseiten sind dann auch ohne weitere Angaben meist sehr interessant ;-) Gleiches gilt für rein technische Seiten – trotzdem ist es auch dort von Vorteil, etwas über den Verfasser zu erfahren.

Aber für ein normales, privates Blog (wie meins auch eins ist), in dem überwiegend aus dem alltäglichen Leben berichtet wird, ist es wünschenswert, mehr über den Schreibenden zu erfahren. Hilft es doch, die gelesenen Dinge in einen Kontext zu setzen.

Diesen Eintrag will ich auch zum Anlass nehmen, einige meiner Lieblingsfeeds in die Linkliste aufzunehmen:

  • Hightatras Begebenheiten und Geschichten aus dem Leben, die manchmal nur zu wahr sind; scharf beobachtet und schön formuliert, wie ich finde.
  • Der tägliche Wahnsinn an der Hotline Manchmal kann ich nur (amüsiert|schockiert|verwundert) den Kopf schütteln, wenn ich lese, was sich ein Call Center Agent – oder in anderen Fällen der Anrufer bei der Hotline – anhören muss.
  • flegeljahre einer königin Vor kurzem erst entdeckt, aber schon oft geschmunzelt.

Ein Kommentar to “Futter”

  1. UC schreibt:

    The first Graffiti Event in Tehran Galleries ever: http://www.kolahstudio.com/spray2007
    sorry for comenting here. i thought it’s worthy to notice and spread

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